Eine Schlüsselszene des Mühringer Theaters zum Jubiläums-Dorffest: Da der Ministerpräsident doch nicht kommt, lässt man es sich nun gut schmecken. Es agierten (von links): Georg Angres, Angelika Angres, Florian Ranft, Tina Oettinger, Rita Kopischke, Wilfried Hiller, Simon Wright und Andreas Amrein. Foto: Tischbein Foto: Schwarzwälder-Bote

Aufregung um vermeintlichen Besuch des Ministerpräsidenten ist Stoff eines lustigen Theaterstückes in Mühringen

Von Marion Tischbein

Horb-Mühringen. Im prall gefüllten Festzelt spielte die Theatergruppe der Freiwilligen Feuerwehr Mühringen am Samstagabend anlässlich der 1225-Jahr-Feier von Mühringen das Schwäbische Lustspiel in drei Akten von Lydia Beuchle "A ganz normale Familie". Für die Akteure war es etwas ganz Neues, im Zelt statt in der Halle aufzutreten. Man habe versucht, so Georg Angres, vor Beginn der Aufführung, dass die Schauspieler möglichst bis in den letzten Winkel zu verstehen seien. Einen Vorhang gab es nicht, und so war die Dekoration so minimal gehalten, dass man zwischen den Akten schnell umbauen konnte.

Wie immer bereitete die bewährte Truppe um Georg Angres dem Publikum eine äußerst vergnügliche Stunde. Große Aufregung herrscht im Hause Schmitt, als der Amtsdiener Jakob Gscheidle (Florian Ranft) einen Brief überbringt, in dem Ministerpräsident Winfried Kretschmann seinen Besuch in Mühringen ankündigt und bei der Gelegenheit eine ganz normale Familie kennen lernen will.

Die Wahl war ausgerechnet auf die Familie Schmitt gefallen. Aber was ist schon eine ganz normale Familie? Da ist der Opa (Wilfried Hiller), der einem Schnäpschen nicht abgeneigt ist und um die Nachbarin Lina (Rita Kopischke) herumscharwenzelt, die Tochter Claudia (Tina Oettinger), die mit ihrem Freund, dem Disco-Freak (Michael Wright) in der Disco trinkt, tanzt und ein bisschen schmust. Mit von der Partie ist der Sohn Bernd (Sven Fuhl).

Mutter Rosl (Angelika Angres) will gleich die Stube komplett renovieren. Der Amtsbote, Opa und Nachbar Wilhelm (Andreas Amrein) planen bei einigen Schnäpschen, die Sache mit dem Fanfarenzug, dem Kindergarten, der Feuerwehr und dem Chor InTakt groß aufzuziehen. Das ist dem Hausherrn Gustav (Georg Angres) alles zu viel. Er verschwindet lieber ins "Lamm". Als der große Tag gekommen ist, ist das Chaos im Haus perfekt. Am Ende jedoch war alle Aufregung umsonst. Der Fahrer des Ministerpräsidenten (Simon Wright) sagt den Besuch des hohen Gastes ab, da dieser erkrankt ist.

So bleibt nichts, als selbst einen drauf zu machen. Mit Bowle für die Damen und Schnaps für die Herren stößt man auf die ganz normale Familie an. Viel Beifall gab es zum Schluss, als Roland Beuter alle Beteiligten noch einmal vorstellte. Die gute Fee, die half, falls einer seinen Text vergessen sollte, war Elfriede Weber. Für die Maske war Willi Christ zuständig, und sein Sohn Benjamin hatte aus seinem Filmfundus alles zur Verfügung gestellt, was man brauchte. Gabi Lacher war für die Kostüme verantwortlich und hinter der Bühne sorgte Oliver Zahn für den richtigen Ton und Benjamin Biesinger für die Beleuchtung. Die Möbel hatte Rudi Kramer zur Verfügung gestellt. Werner Oettinger hatte die Kulisse so gestaltet, das sie nach der Vorstellung schnell abgebaut werden konnte, um Platz für die Gäu Musikanten zu machen.