Die Kinder müssen Schwerstarbeit an der Handpumpe verrichten. Gut, wenn dabei jemand hilft. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder Bote

Ferienprogramm: Kinder lernen Aufgaben der Feuerwehr kennen / Verantwortliche enttäuscht über Resonanz

Vielleicht zum letzten Mal – zumindest in dieser Form – bot die Jugendabteilung der Freiwilligen Feuerwehr in Altheim Kindern des Ortes die Chance, im Rahmen des Ferienprogramms bei der Feuerwehr reinzuschnuppern.

Horb-Altheim. Zu diesem Angebot, auch in den Ferien etwas Spannendes direkt vor der Haustür zu erleben, hatten ihre Eltern ursprünglich zwölf Kinder angemeldet. Für elf Teilnehmer wurde der symbolische Unkostenbeitrag von drei Euro bezahlt, doch letztendlich fanden sich am Samstag gegen 14 Uhr gerademal fünf Kinder vor dem Spritzenhaus ein. Zwei Kinder kamen mit erheblicher Verspätung noch dazu.

Feuerwehrarbeit erweist sich als vielfältig und spannend

Für Abteilungskommandant Michael Fabert, der zusammen mit den Kameraden Patrick Becht, Marc und Robin Singer, Marcel Kaupp und Denis Beck von der Jugendabteilung für die Durchführung dieser Veranstaltung zuständig war, war dies ein deutliches Zeichen, dass man das "Konzept Ferienprogramm" überdenken muss. "Der Sportverein und die örtliche Musikkapelle haben ihr geplantes Angebot wieder gestrichen, da zu wenig Kinder von ihren Eltern angemeldet wurden", gab Fabert zu bedenken.

Doch ungeachtet der Nachfrage legten sich die Feuerwehrkameraden für ihre Besucher ordentlich ins Zeug. Dass die Feuerwehrarbeit so vielfältig und spannend ist, das hätten die Kinder sicher nicht gedacht. "Das ist echt cool, was die hier so alles machen", erklärte ein Teilnehmer bewusst locker. Bevor die Kinder dann aber selbst bei den versprochenen "Wasserspielen" loslegen durften, bekamen sie noch am "Rauchhäusle" eine kurze Einführung. Bei der "Feuerwehr-Puppenstube" kann man einige Gefahrensituationen optisch nachstellen. Den Kindern wurde daran erklärt, warum beispielsweise ein Rauchmelder wichtig ist.

Doch wie verhält man sich im Brandfall richtig? Wie soll man die Feuerwehr rufen? Die "fünf W" geben hier eine gute Anleitung. Wer – ruft an? Also mit vollem Namen melden. Was – brennt? Wohnhaus, Scheune, Auto. Wie viel – Leute oder Tiere sind in Gefahr? Wo – brennt‘s? Ort, Straße und Hausnummer sind ganz wichtig. Und warten auf Rückfragen sollte man auch noch. "Also nicht gleich auflegen", mahnte der Jugendleiter.

Nach der Theorie kam die Praxis. Spaß machte das Zielschießen mit Wasserdruck auf Flaschen, bei dem die Kinder mittels Wasserstrahl aus einer Handpumpe ihr Ziel treffen mussten. Für den "Schützen" war es eine coole Geschichte, für die Jungs an der Handpumpe Schwerstarbeit. Nach dieser feuerwehrtechnischen Spaßaktion war eine Übung dran, die man im Ernstfall einsetzt. Für die Kinder galt es, eine Wasserschutzwand aus verschiedenen Schläuchen zusammenzusetzen und eine Wasserpipeline vom Unterflurhydranten vor dem Feuerwehrmagazin bis an den Festplatz zu legen.

Kommunikation für Einsätze immer sehr wichtig

Neben dem Einsatz von Wasser sei bei echten Einsätzen auch die Kommunikation sehr wichtig, so der Jugendleiter. Dafür nehmen die Löschtrupps natürlich nicht ihre Handys, sondern Funkgeräte und geben sich gegenseitig präzise Informationen durch. Dies ist viel schwieriger, als es sich anhört, daher durften die Kinder es gleich live ausprobieren. Ein paar Kinder bauten unten am Festplatz etwas aus Lego-Steinen, beschrieben es per Funk der "Einsatzzentrale" und diese musste dann feststellen, was ihre "Kumpels" gebastelt hatten.

Durch diese Kombination von Spiel und Spaß mit echtem Einsatzhintergrund erfuhren die Kinder sehr viel über die Wehr. Natürlich durfte eine Fahrt mit dem Feuerwehrauto an diesem Nachmittag auch nicht fehlen. Zum Abschluss der "Altheimer Wasserspiele" ging es im Spritzenwagen raus an den See, wo die Kinder mit gegrillter Roten und Saftgetränken Hunger und Durst stillen konnten, bevor sie von ihren Eltern gegen 18 Uhr wieder abgeholt wurden.