Gut gefüllt ist der Raum bei der Weihnachtsfeier der VdK-Ortsgruppe Talheim. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder Bote

Adventsfeier: Ortsverein Talheim stimmt sich besinnlich bis temperamentvoll auf Weihnachten ein

Zu ihrer Weihnachtsfeier trafen sich die Mitglieder des VdK-Ortsverein Talheim im Untertalheimer Sportheim.

H orb-Talheim. Der große Raum war mit rund 50 Mitgliedern dieser Solidargemeinschaft gut besucht. Die Mitglieder der Ortsgruppe hatten sich auf dieses Zusammentreffen gefreut, denn es gab wieder einmal viel zu erzählen.

Doch als Oswald Zink, VdK-Multi-Funktionär und Vorsitzender des Talheimer Ortsvereins, kurz mit seiner Tisch-Glocke schellte, wurde es ruhig im Saal. Zink resümierte in seinem kurzen Rückblick, dass heiße Themen im zurückliegenden Jahr, dem VdK-Jubiläumsjahr, wieder für viel Arbeit sorgten. Insbesondere habe man sich von Verbandsseite sehr in die Sozialpolitik eingebracht und dies vor allem mit vier Großveranstaltungen auf Bezirksebene unterstrichen.

Sein Fazit für 2018 mündete in der Forderung, dass die Lasten, die auf jeden Bürger zukommen, gerechter verteilt werden müssten als es bisher der Fall ist.

Um jedoch die Stimmung nicht mit den allgemeinen Aufgaben zu trüben, erzählte Zink von einem Besuch beim Weihnachtsmann. "Gefunden hab’ ich ihn im Himmel – ganz hinten, auf Wolke acht." Und der Nikolaus sah mit Grausen und Bangen, "dass die Welt ganz schön in den Seilen hing", so Zink weiter, der dazu riet, mehr Pausen einzulegen. Denn seiner Einschätzung nach ist das Jagen und Hasten durchs Jahr wieder schlimmer geworden.

Zink gab noch einen kurzen Überblick über die kommenden Termine der Ortsgruppe und war schneller als er auf seinen Zettel gucken konnte beim 8. Dezember 2019 angelangt, an dem die nächste Weihnachtsfeier stattfindet. Zink jagte die Mitglieder aber erst einmal durchs aktuelle Weihnachtsfest. Der Vorsitzende drückte ordentlich aufs Tempo. Nichts war mit Besinnlichkeit und Ruhe. Gesungen wurde, was das Zeug hielt, und es wurden Gedichte aufgesagt, die mehr den vergangenen Zeiten nachtrauerten als sich mit den Gegebenheiten der heutigen Zeit zu beschäftigen. Es sollte halt keine Langeweile bis zum Nachtessen um 17.30 Uhr aufkommen, und so hielt Zink seine Mitglieder stimmungsmäßig über volle drei Stunden auf Trab.

Nikolaus-Darsteller seit 50 Jahren im Dienst

Besinnlichkeit und musikalische Unterstützung gab es in diesem Jahr wieder einmal von der "Jettinger Zithergruppe". Gretel Arras und Frida Röhm spielten unter der Leitung von Hedwig Roll auf dem vielsaitigen Instrument die schönsten weihnachtlichen Weisen. Diese Art der Musik gab dem Treffen etwas Heimeliges, etwas Warmes, Vertrautes.

Mit dem Besuch des Nikolaus, der in diesem Jahr nach 50 Jahren das letzte Mal unterwegs war, steuerte das Fest seinen Höhepunkt an. Zuvor richtete Ortsvorsteher Anton Ade und Kreisfrauenbeauftragte Annerose Trost Grußworte an die Gesellschaft. Ade hieß alle Gäste aufs Herzlichste willkommen und freute sich, dass Uschi Maier aus Bad Füssing die gut 470 Kilometer Entfernung in Kauf genommen hatte, um nach Talheim zu kommen. Er überbrachte Grüße der Ortsverwaltung und stellte fest, dass die VdK-Ortsgruppe ein richtig reger Verein ist, der viel im und für den Ort macht. Trost hob in der großen Verbandslandschaft, die deutschlandweit 1,9 Millionen Mitglieder zählt, die Arbeit der einzelnen Ortsverbände hervor. Für sie ist gerade die "kleine, gerechte Hilfe vor Ort" wichtig, denn "soziale Gerechtigkeit beginnt vor unserer Haustür – nicht weit entfernt." Bevor dann der Heilige Nikolaus sein Glöckchen erklingen ließ, mit der er sein Kommen ankündigt, spielte das Trio der "Jettinger Zithergruppe" noch die alte Weise "Oh Königskind", und die Besucher dieser Weihnachtsfeier sangen "Lustig, lustig … bald ist Nikolaus-Abend da".

Und dann kam er, der echte Talheimer Nikolaus in seinem prächtigen Bischofs-Gewand und dem goldenen Buch, aus dem er eine Vielzahl von Geschichten und Gedichten vorlas. Er nahm sich bei seinem letzten Auftritt nach 50 Jahren ordentlich Zeit, begrüßte alle Anwesenden und drückte Ortsvorsteher Ade sogar seinen Bischofsstab in die Hand. Er rief den Menschen zu, sie sollen miteinander die Last des Lebens tragen.

Während der Nikolaus eher spirituelle Geschenke wie Freundschaft, Gelassenheit, Aufmerksamkeit oder Bescheidenheit verteilte, hatte sein treuer Gefährte, der Knecht Ruprecht, für fast jeden ein Bonbon mitgebracht.

Nach dem Abendessen ging dieser gesellige Nachmittag zu Ende. Damit ist für die VdK-Familie der Gegend jedoch noch lange nicht Schluss mit der Jagd nach der vorweihnachtlichen Besinnung. Gleich nächsten Sonntag geht’s weiter. Dann trifft man sich beim großen Seniorennachmittag in der Steinachhalle zu einer weiteren Runde vorweihnachtlichem Frohsinn.