Aus einem Narrenscherz wurde Realität: Dank Bernhard Armbrsuter (links) fließt aus dem Narrenbrunnen in Dießen während der fünften Jahreszeit nun Schnaps. Foto: Wagner

In Dießen wird Narrenscherz zur Realität: Von Wasser auf Hochprozentiges umgerüstet.

Horb-Dießen - Vor fünf Jahren konnten die Dießener Narren zum 150. Mal ihre traditionelle Fasnet feiern. Aus diesem Grund sollte ein Narrendenkmal geschaffen werden, das künftig an diese Tradition erinnert. Am 11. November des vergangenen Jahres war es dann soweit: Die Dießener Narren setzten sich mit dem Narrenbrunnen ein Denkmal.

"Wir haben exzellente Handwerker hier und es gibt bereits erste Pläne, wie wir den Wasserdurchfluss an der Fasnet auf Hochprozentiges umstellen können", scherzten die Vorsitzenden Michael Schröter und Steffen Schäfer damals. Aber handelte es sich dabei wirklich um einen Scherz? Nein, wie sich am vergangenen Samstag herausstellte: Über zehn Personen, darunter die Vorsitzenden des Narrenvereins, standen plötzlich Schlange am Narrendenkmal, um den Prototyp des "Schnapsbrennale" zu begutachten und auf Funktion zu überprüfen. Der Techniker und Tüftler des Vereins, Bernhard Armbruster, hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die "Schnapsidee" zu verwirklichen. Bei der optischen Gestaltung des "Schnapsbrennales" half ihm seine Gattin Evelyn. Durch einen Lichtschalter setzte Armbruster eine Scheibenwischwasserpumpe in Gang, welche den Schnaps aus dem Hahn fließen ließ. Die Pumpe hatte der Tüftler selbstverständlich zuvor komplett demontiert und intensiv gereinigt. Angetrieben wird diese mittels einer Autobatterie.

Leichte Probleme mit dem Durchfluss, beziehungsweise der Entlüftung, führte Armbruster darauf zurück, dass Schnaps viskoser ist als Wasser. "Im nächsten Jahr kommt die 2.0-Version", erklärte Armbruster motiviert. Im Nachhinein stellte sich dann aber heraus, dass die Autobatterie zu stark entladen war. Einen Tag später baute Armbruster noch eine Drossel ein, mit welcher der Durchfluss geregelt werden kann. Über die Fasnet fließt der Schnaps also in Ströme – na dann, prost!