Wie vielerorts wird auch in Rexingen seit geraumer Zeit illegal Müll bei den örtlichen Glas- und Papiercontainern entsorgt. Nun sollen die Papiercontainer in Rexingen gänzlich verschwinden. Foto: Wagner

Vermüllung hat zugenommen. Ortschaft zieht Reißleine. Identifizierte "Müllferkel" drohen sogar mit dem Anwalt.

Horb-Rexingen - Wie vielerorts wird auch in Horb-Rexingen seit geraumer Zeit illegal Müll bei den örtlichen Glas- und Papiercontainern entsorgt. Nun zieht man vor Ort die Reißleine.

Für dieses bequeme und gleichzeitig rücksichtslose Verhalten der Müllsünder müssen die Ortschaften in der Regel selbst büßen. Denn, das Entsorgungsunternehmen nimmt den unrechtmäßig entsorgten Unrat, der gerne auf oder um die Container abgeladen wird, nämlich nicht mit.

"Die drohen teilweise mit dem Anwalt"

Auf den Kosten der Entsorgung bleiben die Ortschaften dann meist sitzen. So auch in Rexingen, wo Ortsvorsteherin Birgit Sayer bereits im Juni diesen Jahres entsprechende Maßnahmen ankündigte.

In der Vergangenheit tauchten teilweise die Anschrift und Namen der vermeintlichen "Müllferkel" im Unrat auf. Sayer konfrontierte diese daraufhin mit ihrem Fehlverhalten, was nicht den gewünschten Erfolg einbrachte. "Die drohen teilweise mit dem Anwalt", stellte Sayer letztlich fest.

Mit einem Hinweisschild in direkter Nähe zu den Containern informierte die Ortschaftsverwaltung zuletzt darüber, dass das Abstellen von Flaschen, Papier oder anderem Müll neben den Containern eine Ordnungswidrigkeit darstellt. Es wurde darum gebeten, bei vollen Containern die mitgebrachten Wertstoffe beim nahegelegenen Recyclingcenter, der Mülldeponie Rexingen, zu entsorgen.

"Unsere Hinweise waren ja wohl weniger erfolgreich", stellte jedoch Ortschaftsrat Martin Graf in der jüngsten Sitzung des Gremiums fest. Damit stellte er zur Diskussion, ob die Papiercontainer nun gänzlich verschwinden sollen, wie Sayer ebenfalls im Laufe des Jahres vorschlug: "Ich habe auch kein Problem damit, dass die Container ganz wegkommen, falls sich der Zustand nicht bessert."

Mario Kamphoff regte an, den Sichtschutz vor den Containern zu entfernen. Dies könne bei den vermeintlichen Müllsündern eventuell Hemmungen hervorrufen. "Das sah schon ohne den Sichtschutz schlimm aus", konstatierte Sayer. "Ich sehe es nicht ein, dass wir für Müllferkel unser Ortsbudget verschwenden", argumentierte Graf und plädierte für die Abschaffung der Papiercontainer in der Ortschaft. Mit einer Gegenstimme entschied sich das Gremium mehrheitlich für die Abschaffung. Die Einwohner Rexingens müssen für die Entsorgung ihres Papiermülls nun die Mülldeponie aufsuchen oder für Papier eine blaue Tonne beim Landkreis ordern. Die Glascontainer sollen am jetzigen Standort erhalten bleiben.