Mit 30 Kilometer pro Stunde durch den Ort – ist das die richtige Geschwindigkeit?Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder Bote

Ortschaftsrat: Beuter: Verkehr wird bei Tempo 30 zähflüssiger

Horb-Bildechingen. Das Thema: "Verkehr durch Bildechingen" wird zum Dauerthema bei den Ortschaftsratssitzung. Auch bei der jüngsten Sitzung konnte Ortsvorsteher Ulrich Beuter feststellen: "Obwohl es gefühlt ein deutlich größeres Verkehrsaufkommen als im letzten Jahr zu sein scheint, sind es in Wirklichkeit kaum mehr Autos, die durch den Ort fahren."

Bei einer Verkehrszählung fuhren rund 11 500 Autos pro Tag und in beide Richtungen, konnte Beuter Zahlen aus einer statistischen Erhebung heraus bekanntgeben. Werte, wie bei einer Zählung von Mühlen her, bei der 4500 Fahrzeuge erfasst wurden und von Horb herkommend mit 12 000 bis 13 000 Fahrzeuge in 24 Stunden liegen, seien für Bildechingen ganz normal. Er vermutet, dass Corona hier als Ausgleich mit ins Spiel kommt, da zwischenzeitlich viele bisherige Pendler ihr Homeoffice nutzen und nicht mehr unterwegs sind. "Ich hoffe, dass die Nordstetter Anbindung in zwei Jahren eine Entlastung bringt, doch was die Brücke letztendlich bringt, das kann man heute noch nicht sagen", so Beuter.

Er erinnerte daran, dass die Tempo-30-Zone in Richtung Mühlen verlängert wurde, doch seiner Meinung nach fließt der Verkehr bei Tempo 30 zähflüssiger. "Der Verkehr wird dichter, und das Einfahren in die Hauptstraße aus den Nebenstraßen heraus stellt sich noch schwieriger dar als bisher", so seine persönliche Meinung.

Ortschaftsrat Michael Laschinger ist da ganz anderer Ansicht. Seiner Meinung nach geht es so, wie es jetzt ist, nicht weiter. "Vor allem nicht die nächsten zwei Jahre", hob er hervor und schürte wieder sein Maßnahmenbündel, wie bereits in der September-Sitzung, mit dem man seiner Meinung nach dem Verkehrsaufkommen durch den Ort Herr wird.

Er ging in seiner Betrachtung auf die Raserei in der 50er-Zone (überwiegend nachts) ein. Selbst die Lastwagen von Norma und Postfrachtzentrum seien nachts wesentlich schneller unterwegs als die erlaubten 50 Kilometer pro Stunde, bemängelte Laschinger. Auch merkte er an, dass die neue 30er-Zone ab der Kurve (ab Firma Kreidler/gegenüber vom Rathaus) in Richtung Eutingen rechtlich nicht überprüft werden kann. "Man muss einen Autofahrer 120 Meter Strecke zur Anpassung geben", erklärte er. Seine Idee hierzu: das neue Messgerät der Stadt, falls es wieder einsetzbar ist, irgendwo Richtung "Löwen" aufzustellen.

Laschingers Ziel heißt weiterhin: Tempo 30 durch den gesamten Ort, wie in Eutingen. Auch sei der Lärmaktionsplan noch in keinster Weise umgesetzt worden.

Mit ein paar Anmerkungen, wie beispielsweise, dass er nicht glaubt, dass die Hartmannstraße geöffnet wird, dass zwei Gullydeckel immer noch klappern und die Verkehrsführung Richtung Mühlen noch nicht gerichtet wurde, musste Laschinger seine Ausführungen beenden, da ihm Beuter ungeduldig ins Wort grätschte. "Das ist Deine Meinung – mit der stehst du allein da. Der gesamte Ortschaftsrat hat sich in der letzten Sitzung schon dagegen ausgesprochen", musste sich der Ex-Ortsvorsteher anhören.