Foto: Schwarzwälder-Bote

Streichmusikverein begeistert wieder mit einem anspruchsvollen Neujahrskonzert / Junge Solisten beweisen ihr Können

Von Heinrich Hellstern

Horb-Betra. Mit einem exzellenten Neujahrskonzert erfreute der Streichmusikverein die Bevölkerung von Betra und der Umgebung am Vorabend des Dreikönigstages in der voll besetzten Hohenzollernhalle.Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Reiner Grünzner führte Dirigent Siegfried Hauser mit einem fröhlichen "Prosit Neujahr" die Konzertgäste auf eine musikalische Nordeuropareise ein. "Sie beginnt in Finnland, und Sie müssen sich eine Gegend mit großen Wäldern, riesigen Schneegebirgen und vielen Elche vorstellen", so der gut gelaunte Dirigent. Wie es in diesem schönen Land tatsächlich aussieht, konnte man auch optisch auf großformatigen Bildern, die mittels Beamer auf die Leinwand hinter dem Orchester projiziert wurden, durch das ganze Konzert mitverfolgen. Zur Einleitung spielte das Streichorchester die "Karelia Suite" von Jan Sibelius. Die sehr schöne und leichte Musik spielte das Orchester sehr gefühlvoll. Den ganzen Abend über gab es für die einzelnen musikalischen Darbietungen immer einen lebhaften und begeisterten Applaus.

Nach diesem erfolgreichen "Elchtest" stand mit dem von Ole Bull komponierten Musikstück "Saeterjentens Sondag" ein norwegischer Violinist auf dem Programm, der in Musikerkreisen auch als "Paganini des Nordens" bezeichnet wird. Als Solistin spielte die junge Martina Henger einen sehr schönen musikalischen Part und erhielt für ihren gekonnten Einsatz vom Dirigenten zur Belohnung eine weiße Rose. Die nachfolgenden drei weiteren Interpretationen waren Werke des bekannten norwegischen Komponisten Edvard Grieg. Seine drei bekannten Kompositionen "Per Gynt Suite", "Klavierkonzert in a-moll und Triumphmarsch aus Sigurd Jorsalfar wurden vom Orchester mit Bravour vorgetragen. Beim Klavierkonzert setzte sich die Solistin Anna-Katharina Maier gekonnt in Szene und leistete dabei "musikalische Schwerstarbeit", so der Dirigent. Er bezeichnete das Klavierkonzert als schwierigstes Stück des ganzen Konzerts und als "musikalischen Hammer". Als weiteren sehr guten Nachwuchssolisten sah man bei der Aufführung der Komposition "Salut d` Amour" den jungen Luis Kronenbitter. Und dann stand mit der Symphonie Nr. 1 von William Boyce ein englischer "Gegenspieler" von Händel auf dem Programm. Die lebhafte englische Musik des 18. Jahrhunderts wurde ebenso wie die weiteren Kompositionen "In the Bleak Midwinter" und "The Pirates of Penzance" vom Orchester sehr gut vorgetragen. Nach der Pause ging es mit "Shephards Lottery" von William Boyce zügig weiter. Beim Vortrag der irischen Melodie "Londonderry Air" brillierte Bert Henger als Solist.

Und schließlich kamen mit den Kompositionen "Saellander Polka" und "The Best of Abba" völlig andere musikalische Stilrichtungen aus Dänemark und Schweden zum Vortrag. Und so ging es beschwingt weiter mit den klassischen Kompositionen des englischen Musikprofessors P. Martin ("Prelude an Riff", "Corn Dog", "Rollickin’ Reel" und "Pump Room-Polka"). Letztere wurde zünftig von einem Feuerwehrmann in Uniform musikalisch angekündigt. Keine Frage: Nach so einem Konzert gibt es stürmischen Applaus.

Und dieser veranlasste den Dirigenten zu mehreren Zugaben – so den "Radetzkymarsch" von Johann Strauss sowie den bekannten "Donauwellenwalzer" und "Die Sennerin aus den Bergen". Beim letzten Vortrag traten nochmals die Solistin Martina Henger und ihr Vater Bert Henger mit Geige und Horn in Aktion.