Hauptversammlung: "Projekt Zukunft" stemmt jährlich ein abwechslungsreiches, kulturelles Programm / Mehr als 100 Mitglieder

Das "Projekt Zukunft" traf sich zur Hauptversammlung im Forum des Horber Klosters, um das zurückliegende Jahr abzuschließen. Ewald Loschko, Vorsitzender des soziokulturellen Vereins, streifte in seinem Jahresrückblick die inhaltlichen Schwerpunkte des Jahres 2017.

Horb. Ein Rückblick, der geprägt war von viel Arbeit hinter den Kulissen, denn ein Verein, der ein Programm mit knapp 100 völlig unterschiedlichen Veranstaltungen im Jahr ebenso stemmt wie eine biozertifizierte Gaststätte und zudem ein Haus managt, in dem im Jahr mehr als 700 Belegungen zu verzeichnen sind, der ist ausgelastet.

Immer mehr Neuanschaffungen notwendig

I n erster Linie geht es für den Verein ums finanzielle Überleben, wurde im Bericht deutlich. Ohne Zuschüsse aus unterschiedlichen Fördertöpfen läuft da gar nichts. Die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern der Veranstaltungen reichen in der Regel nicht einmal, um die Gagen zu zahlen, geschweige denn ein Plus zu erwirtschaften. Denn neben dem reinen Künstlerentgelt müssen auch noch Nebenkosten wie Gema, Künstlersozialkasse, Catering und Unterbringung der Stars mit berücksichtigt werden. "Unser Programm war so bunt und vielfältig wie unser Verein, es ist aber trotzdem nach wie vor ein Draufleggeschäft", so das Fazit für das zurückliegende Vereinsjahr.

Nachdem der Verein demnächst 20 Jahre im Kloster ist, werden immer mehr Anschaffungen notwendig: Lichtanlage, Headset, Leinwand, Umstellen auf LED-Leuchten, Farbkopierer – und da kam die Crowdfunding-Aktion der Volksbank Horb gerade recht, um wenigstens die beiden wichtigsten "Baustellen", den schwerentflammbaren Bühnenvorhang und die neuen Stühle finanzieren zu können.

Nach einer ausgiebigen Promo-Tour durch die städtischen Gremien – der Verein wurde im Jugendgemeinderat ebenso vorgestellt wie im Kultur- und Sozialausschuss der Stadt – hoffen die Verantwortlichen, dass sie zukünftig ihren städtischen Zuschuss nicht wieder "erbetteln" müssen.

In Sachen Programm ist der Verein weiterhin für Neues offen

Aktuell sind 13 Mitglieder im Projektteam. Zu den 22 Sitzungen kamen jede Menge andere Termine, die es für sie abzuarbeiten galt. 2017 war zudem ein trauriges Jahr, denn man musste sich von Andrea Hug-Loschko verabschieden, die am 15. Mai 2017 gestorben ist.

Der Verein hat derzeit 103 Mitglieder. Die Zahl steigt wieder leicht. Trotzdem ist und bleibt die Mitgliederwerbung ein großes, unbearbeitetes Feld.

Der Vorsitzende ging in seinem Rückblick auch auf die vielen Kooperationen ein, mit denen man im Kloster in friedlicher Koexistenz zusammenarbeitet. "Die Menschen machen‘s aus", so Ewald Loschko.

Beim laufenden Programm, das das ganze Jahr über angeboten wird, ist der Verein weiterhin für Neues offen. Deshalb will man auch immer mal wieder Veranstaltungs-Experimente wagen und sich in keinem Fall zur Eventagentur verbiegen lassen. "Wir werden nicht dem gängigen Event-Mainstream nachrennen", blieb Ewald Loschko auch in diesem Jahr seiner bisherigen Marschrichtung treu. "Wir machen kontinuierliche, gute, soziokulturelle Arbeit", so sein Credo.

Die vereinseigene Klostergaststätte sei inzwischen, nach einigen strukturellen Anpassungen, wieder in ruhigeren Fahrwassern, so ein weiteres Plus im zurückliegenden Geschäftsjahr. Ziel 2018 sei es natürlich, im Gesamtergebnis eine schwarze Null zu erwirtschaften. Kein leichtes Unterfangen, obwohl die Fördergelder von Kreis und Kommune zwischenzeitlich kontinuierlich bewilligt würden und sich so der Landeszuschuss, der aus diesen Komplementärmitteln errechnet wird, ebenfalls stabilisiert habe.