Geoffrey Schwegler und Walter Burgbacher stellen die Pilgerveranstaltung "Unterwegs im Auftrag des Herrn" vor, die im April startet. Foto: Straub Foto: Schwarzwälder Bote

Pilgern: "Unterwegs im Auftrag des Herrn" von Ergenzingen nach Leinstetten / Drei Etappen vorgesehen

Pilger aus Leidenschaft ist Diakon Geoffrey Schwegler, der seit Oktober im evangelischen Kirchenbezirk Sulz für den Nahbereich Sulz/Horb arbeitet. Nun bringt er mit der Veranstaltung "Unterwegs im Auftrag des Herrn" diese Begeisterung nach Horb.

H orb/Sulz. Von Ergenzingen nach Leinstetten in drei Etappen geht es im April, Mai und Ju ni mit Pilgerführer Geoffrey Schwegler. Der Diakon ist selber regelmäßig auf Pilgerschaft. Stilecht mit Jakobsmuschel und Wanderstab. Mit den Pilgeretappen will der Kirchenbezirk einen Schwerpunkt auf das seit Jahren an Beliebtheit gewachsene Pilgern setzen. Bei der Ideenentwicklung sei schnell klar gewesen, dass man nicht irgendwo pilgern wolle, sondern in der eigenen Heimat, wo man die Wege schließlich direkt vor der Haustür habe. "Wir wollen damit Wanderfreunde begeistern sowie Menschen, die kirchenferner sind", erklärt Schwegler, der bei der Konzeption und der Flyererstellung Hilfe von Kirchengemeinderat Walter Burgbacher bekommen hat. Beratung und Begleitung der Touren gibt es zudem von den Jakobusfreunden im katholischen Dekanat Freudenstadt. "Die leisten viel, was das Herrichten und Auszeichnen der Wege angeht", dankt Schwegler.

Neun bis elf Kilometer hat Schwegler sich für die Etappen herausgesucht. Vom Bahnhof Ergenzingen nach Mühlen, dann nach Dettingen und von dort nach Leinstetten. Nicht zu lang sollten die Etappen sein. Bevor es an den jeweiligen Startpunkten losgehen wird, soll es zudem entweder einen Gottesdienst, Pilgerimpuls oder -segen geben. "Wir zwingen natürlich niemanden, beim Gottesdienst dabei zu sein", sagt der Diakon. Man könnte auch getrost er nach dem religiösen Teil dazu stoßen.

Schwegler hofft, dass er mit der Veranstaltung noch mehr Leute für das Pilgern begeistern kann, damit sie sich auch selber an die verschiedensten Etappen wagen. Der Diakon ist schon nach Santiago de Compostela gepilgert und von der Vielseitigkeit des Pilgerns begeistert: "Wer Lust auf leichtes Gepäck hat, für den ist das genau das Richtige. Es ist Wellness und sehr heilsam. Dabei gilt es zu erforschen, was macht das Pilgern mit mir und mit meinem Körper?" Er gibt als ausgebildeter Pilgerbegleiter Tipps für eine eigene Pilgerreise: "Wichtig ist auf jeden Fall gutes Schuhwerk", ist er überzeugt. Die passende Kleidung für jedes Wetter – von Sonnen- bis Regenschutz – und das Zwiebelprinzip seien zudem essenziell. "Außerdem gilt: auf das wesentliche beschränken", rät der erfahrene Pilger. Wichtiger Anlaufpunkt sei beim Pilgern immer die Herberge, diese werden zudem bei "Unterwegs im Auftrag des Herrn" in Ihlingen und Leinstetten vorgestellt. "Klar gibt es Leute, die gehen von Hotel zu Hotel. Für mich ist das aber nichts", sagt Schwegler.

Zum Schluss des Gesprächs räumen der Diakon und Kirchengemeinderat Burgbacher noch mit dem Klischee auf, dass Pilgern nur etwas für Katholische ist. "Das hat sich gewandelt. Inzwischen ist das Pilgern an sich immer beliebter", sind sie sich einig.

Weitere Informationen: Telefon 07454/40 70 79 E-Mail: Geoffrey.Schwegler @dekanat-sulz.de

Drei Pilger-Termine sind für die Monate April, Mai und Juni durch den Nahbereich Horb, von Ergenzingen nach Leinstetten mit Diakon und Pilgerführer Geoffrey Schwegler vorgesehen. Veranstalter ist der Nahbereich Sulz/Horb des evangelischen Kirchenbezirks Sulz. Festes Schuhwerk und der Witterung angepasste Kleidung wird empfohlen. Es ist keine Anmeldung erforderlich.

  Teilstrecke 1: Bahnhof Ergenzingen – Mühlen (circa elf Kilometer)

Treffpunkt ist am 7. April am Ergenzinger Bahnhof um 9 Uhr. Die Anreise mit dem Zug ist von Sulz ab 8.27 Uhr und von Horb ab 8.37 Uhr möglich. Nach einführenden Worten und Pilgersegen pilgert die Gruppe zum Frauenkloster Liebfrauenhöhe. Dort informiert eine Schwerster über das Kloster. In der Kapelle gibt es einen kurzen Impuls. Der Pilgerweg führt durch die Gäulandschaft nach Rohrdorf und danach nach Mühlen. In der Remigiuskirche gibt es eine Führung und danach soll die Wanderung bei Kaffee und Hefezopf ausklingen. Rückfahrt vom Bahnhof Mühlen nach Horb ist entweder um 13.51 oder um 15.05 Uhr.

  Teilstrecke 2: Mühlen – Dettingen (circa elf Kilometer)

Der Gottesdienst unter Einbeziehung der Pilger in der Remigiuskirche Mühlen beginnt am 12. Mai um 9.20 Uhr (Zugverbindung Horb ab 8.49 Uhr). Die Pilgerschaft startet um 10.30 Uhr. An der evangelischen Johanneskirche in Horb erklärt Pfarrer Michael Keller die Kirchenfenster im Altarraum. Im Anschluss gibt es im Gemeindehaus eine Stärkung. Danach geht es nach Ihlingen. Dort wird die Jakobuskirche mitsamt dem Wandbild von Sieger Köder und die Pilgerherberge gezeigt. Die restlichen drei Kilometer geht es nach Dettingen zur katholischen Kirche. Von Dettingen fährt der Linienbus um 15.06 nach Horb.

  Die letzte Etappe: Dettingen – Leinstetten (circa neun Kilometer)

Der 23. Juni beginnt ab 9.30 Uhr (Busverbindung von Horb ab 9.35 Uhr) mit einem Ankommenskaffee in der evangelischen Kirche in Dettingen mit Pilgerimpuls und -segen. Aufbruch ist um 10.15 Uhr nach Dürrenmetstetten. In der Kirche macht die Gruppe eine Rast mit Verpflegung. Am Dürrenmettstetter Turm vorbei geht es über die Hochebene runter nach Leinstetten. Dort wird die Pilgerherberge vorgestellt, und in der katholischen Kirche ist Abschluss. Ab 15 Uhr fährt ein Shuttle nach Dettingen.