Viele Hundert Musiker standen den Ochsen-Buckel hoch, um gemeinsam drei Musikstücke zu spielen. Foto: Morlok

Altheimer Musikkapelle feiert im Rahmen ihres 29. Bockbierfestes zusammen mit vielen Musikern im Herzen der Ortschaft.

Horb-Altheim - Im wahrsten Sinne des Wortes ein voller Erfolg war der Festtag, den die Altheimer Musikkapelle im Rahmen ihres 29. Bockbierfestes zusammen mit vielen Hundert Musikern aus dem ganzen Kreis feierte.

Die Kapelle wird 90 Jahre alt und der Blasmusikkreisverband trug im Rahmen dieser Feierlichkeiten sein 32. Kreismusikfest aus. Entsprechend gut besucht war daher am Sonntag der Höhepunkt des viertägigen Festes.

Während in der Halle Vereine um Punkte beim Wertungsspiel kämpften, formierte sich vor dem Rathaus aus den Instrumentalisten der Vereine ein Gesamtchor, der ungeprobt unter Leitung des Altheimer Dirigenten Karl-Heinz Kläger zuerst den Kreismarsch von Freudenstadt, danach die heimliche Landeshymne "Unser Schwabenland" und zu guter Letzt die Nationalhymne intonierte. Es war ein prächtiges Bild, als die Musiker spielten und nach dem zweiten Lied den Musikergruß durch Hochhalten ihrer Instrumente in Richtung Ehrentribüne entboten.

Genauso diszipliniert, wie man sich zum Chor zusammenfand, formierte man sich danach für den großen Festumzug, der über die Bachstraße durch die Dorfmitte zum Festplatz führte. Da die Altheimer Musiker beim besten Willen keine Zeit zum Mitmarschieren hatten, überließen sie den Ehrenplatz am Ende des Umzuges ihren Freunden aus Römlinsdorf. Der Musikverein Römlinsdorf durfte im letzten Jahr ebenfalls mit einem mehrtägigen Fest sein 90-jähriges Bestehen feiern und war daher noch festerprobt und eignete sich ideal als "musikalischer Besenwagen". "Ein guter Schluss ziert alles", meinte einer der Musiker aus der Alpirsbacher Teil-Gemeinde.

Der echte Schluss dieses Umzuges, bei dem knapp 50 Gruppen und Formationen durch Altheim zogen, war jedoch das wunderschöne Brauereigespann des Hochdorfer Bierlieferanten.

Nach gut zwei Stunden musikalischer Unterhaltung auf den Dorfstraßen ging es ins proppenvolle Festzelt, wo ein Stimmungsnachmittag mit der Föhrenberger Blasmusik auf dem Programm stand. Die Vollblutkomödianten von der Alb bewiesen, dass sie nicht nur gut Blasmusik spielen, sondern auch mit sicherer Hand den richtigen Mann auf die Bühne holen können. Gestern durfte Landrat Klaus Michael Rückert den Taktstock schwingen und Sänger Toni war mit dem "lieben Klaus" gleich per du.

So richtig wohl gefühlt hat sich der "liebe Klaus", selbst Hobbymusiker, anscheinend doch nicht in seiner Rolle als Dirigent einer Profi-Truppe. Erst als er mit dem nicht ganz freiwillig übernommenen Freibier-Täfele rumfuchtelte, spielten die Musiker im Takt und der richtigen Tonlage. "Mir sind 22 und wenn du auch ein Bier willst, musst du 23 Halbe bestellen", gab Sänger Toni dem Landrat mit auf den Weg an den Promitisch, an dem gleich darauf die Vorstände und Dirigenten aller am Umzug beteiligten Vereine und Kapellen vorbeimarschierten.

Angeführt wurde diese Gruppe von Altheims Vereins-Urgestein Anton Scherrmann und dem Vorsitzenden des Kreisverbandes, Hans Dreher. Sie alle nahmen aus der Hand des geschäftsführenden Vorstands der Altheimer Musikkapelle Markus Singer ein Präsent entgegen und werden sich sicher nicht nur wegen dieses speziell für diesen Festakt abgefüllten Sektes noch einige Zeit an diesen besonderen Nachmittag erinnern.