Viele Bürger waren in Grünmettstetten im Gemeindezentrum zum Infoabend über die Zukunft der ehemaligen Schule zusammengekommen. Foto: Trommer Foto: Schwarzwälder Bote

Informationsabend: Man ist sich einig: Grünmettstetten braucht einen Kindergarten / Arbeitskreis favorisiert Neubau

Viele interessierte Bürger kamen in Grünmettstetten zu dem Informationsabend über die Pläne bezüglich des Kindergartens im Ort zusammen. Das katholische Gemeindezentrum konnte all die Besucher kaum fassen.

Horb-Grünmettstetten. Die Interessierten nutzten die Gelegenheit, um Oberbürgermeister Peter Rosenberger ausgiebig zu befragen und ihre Meinung zu äußern.

Rosenberger begrüßte unter anderen den Ortsvorsteher Karl Kocheise, Robert Hermann von der Stadtverwaltung und die Kindergartenleiterin Jutta Kreidler.

Schon seit Monaten wird über die Zukunft des ehemaligen Schulgebäudes am Killberg in Grünmettstetten diskutiert. Die Schule wurde im Jahr 2015 geschlossen, nachdem es in den Jahren zuvor bereits Debatten darüber gegeben hatte. Seither wird das Gebäude nicht nur für den katholischen Kindergarten Grünmettstetten genutzt, sondern auch der Sportverein und der Musikverein benötigen die Räumlichkeiten dort. Daher ist bereits im Vorfeld viel Unruhe im Dorf entstanden: OB Rosenberger betonte zum Einstieg in den Abend, dass niemand sich am Ende des Prozesses als Verlierer fühlen solle. Die Stadtverwaltung hat bereits mehrfach bekräftigt, dass auch der Kindergarten in Grünmettstetten keinesfalls geschlossen werden soll, wie es bereits im April an dieser Stelle zu lesen war.

Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern des Trägers, also die katholische Kirchengemeinde Grünmettstetten, des Ortschaftsrates, des Kirchengemeinderates sowie des Elternbeirates und der Stadtverwaltung, hat nun drei verschiedene Varianten erarbeitet, die der Öffentlichkeit vorgestellt wurden.

Derzeit werden 22 Kinder im Kindergarten betreut

Vorab erläuterte Oberbürgermeister Rosenberger die Konzeption der Kindergärten heutzutage. Es gibt einen gesetzlichen Anspruch auf einen Kindergartenplatz, wobei heute ein sogenanntes "atmendes System" zur Anwendung kommt. Dies bedeutet, dass ein Kindergarten nicht gleich geschlossen werden soll, falls die Anzahl der zu betreuenden Kinder nachlässt, sondern dass von einem mehrgruppigen Kindergarten vorübergehend zu einer Gruppe umgestellt werden kann. Die familiären Gegebenheiten unterliegen einem stetigen Wandel, und immer mehr wird das Angebot der Ganztagesbetreuung in Anspruch genommen.

In Grünmettstetten werden derzeit 22 Kinder betreut, davon sind drei unter drei Jahren alt: diese werden wie zwei Plätze gerechnet. Es gibt im Dorf auch eine Warteliste.

Rosenberger erläuterte die Richtlinien für die Betriebserlaubnis für Kindergärten, die eine bestimmte Fläche und die Menge der Räume vorschreibt. Für Grünmettstetten würde dies mindestens 530 Quadratmeter bedeuten.

Die drei Varianten: eine energetische Sanierung, die mindestens 400 000 Euro kosten würde und dennoch nicht die vorgeschriebenen Standards erreicht. Oder der Teilabbruch, hier der Turnhalle, und ein Umbau der übrigen Räume.

Da sich weder bei Variante eins noch zwei ein zukunftsfähiger Kindergartenbetrieb erzielen lässt, favorisiert der Arbeitskreis die Variante drei. Diese beinhaltet den Abbruch des Kindergartens im Erdgeschoss sowie der darüber liegenden Räume im Obergeschoss und würde den Neubau eines Kindergartens bedeuten. Dies könnte auf dem Platz neben dem katholischen Gemeindezentrum erfolgen, so Rosenberger. Hier würden dann eventuell Bauplätze am Killberg frei.

Auch ein Gesamtabbruch am Killberg und ein kompletter Neubau ist im Gespräch: für den Kindergarten im Ort bei der Kirche und für die Vereine könnte der Arbeitskreis sich ein Multifunktionsgebäude vorstellen, welches eventuell beim Sportheim stehen könne.

Stadt und der Diözese würden Neubau gemeinsam tragen

Es kamen viele Fragen aus dem Publikum, die teilweise auf die Kosten abzielten, teilweise auf den Standort, sowohl für einen neuen Kindergarten als auch für ein Gebäude für die Vereine. Rosenberger erklärte, dass die Kosten für einen Kindergartenneubau von der Stadt und der Diözese gemeinsam getragen werden würden und dass dies nichts mit der Renovierung des Kirchendachs zu tun habe. Besonders wichtig war ihm zu betonen, dass noch keinerlei Beschlüsse gefasst worden seien. Die Gremien werden im Herbst mit den Beratungen beginnen. Das Schlusswort war für den OB der Beitrag eines jungen Mannes aus dem Publikum, der sagte. "Wir brauchen einen Kindergarten in Grünmettstetten."