Viele Kolpingsfamilienmitglieder wurden für langjährige Treue geehrt. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Nächstes Jahr wird 90-jähriges Bestehen gefeiert / Ralph Zimmermann ist Kolpingbruder / 81 Mitglieder älter als 66

Immer, wenn die hiesige Kolpingsfamilie zu einem Treffen einlädt, dann sind die Reihen gut gefüllt. So auch am Samstagabend im Steinhaus, wo die Hauptversammlung stattfand.

Horb. Das Vorstandsteam mit Christof Kreidler, der an diesem Termin nicht teilnehmen konnte, da er kurzfristig erkrankte, und Berthold Schäfer hatte eingeladen, und Schäfer war es, der die Kolping Brüder und Schwestern begrüßte. Er durfte neben dem Ehrenvorsitzenden Engelbert Kronenbitter auch zum ersten Mal den neuen Kolpingbruder Ralph Zimmermann bei dieser Versammlung willkommen heißen.

Präses Klaus Konrad eröffnete das Treffen wie immer mit einem geistlichen Impuls. "Solang uns Gott Kräfte verleiht, schaffen wir rüstig und wohlgemut weiter." Dieses Zitat von Adolf Kolping stellte der Diakon in den Fokus seines Gedankenanstoßes. Dies auch vor dem Hintergrund der bundesweiten Kolping-Kampagne "Kolping upgrade – unser Weg in die Zukunft", wie Konrad betonte. Er ergänzte, dass die Ergebnisse aus diesem Update als Weiterentwicklung des im Jahr 2000 beschlossenen Leitbilds "Kolping – verantwortliche leben – solidarisch handeln" zu sehen sind.

Nach seinem Impuls gedachte die Kolpingsfamilie stehend ihrer Toten des vergangenen Jahres. Dies waren Gundi Killing, Annemarie Kipp und Hermann Dreher. Horbs Bürgermeister Ralph Zimmermann, der an diesem Abend der Kolpingsfamilie beitrat, und der Bezirksvorsitzende Manfred Schäfer aus Ergenzingen überbrachten Grußworte der Stadt und des Bezirks. Zimmermann hob hervor, dass das Engagement der Kolpingsfamilie Horb den sozialen, christlichen Nerv der Stadt trifft. "Sie unterstützen nicht nur den Einzelnen, sondern die ganze Stadt mit ihren kulturellen und zwischenmenschlichen Fundamenten", so Zimmermann, der noch anfügte: "Die Kolpingsfamilie weiß, wo der Schuh drückt."

Der Bezirksvorsitzende teilte mit, dass man sich in Ergenzingen sehr intensiv mit dem Thema "Upgrade" beschäftigt hat und er sich schon auf die Bezirksversammlung freut.

Er hatte als Präsent einen ganzen DIN-A4-Umschlag gebrauchter Briefmarken dabei, die von der Kolping-Organisation derzeit unter dem Motto "Kleine Marken mit großer Wirkung" gesammelt werden. Diese Briefmarken werden zentral gesammelt und verkauft, um jungen Leuten mit dem Erlös eine Ausbildung finanzieren zu können. Herbert Beutter hatte gleich ein ganzes Markenalbum dabei, das er dem Vorsitzenden ebenfalls für den guten Zweck übergab.

Klaus Konrad fiel anschließend die nicht ganz einfache Aufgabe zu, den Jahresbericht anhand einiger Fotos mehr oder weniger aus dem Stegreif heraus bekannt zu geben.

Er erinnerte nochmals an die Versammlung vom letzten Jahr und wies auf die verschiedenen Sportgruppen hin, die von der Familie angeboten werden. In seinem Rückblick fand der Besuch bei einer Lesung von Walle Sayer genauso Erwähnung wie das Palmbüschelbinden des Nachwuchses auf der Schütte. Neben der Frühjahrs- und Kapellenputzede stand auch der Jahresausflug auf dem Programm. Die Einweihung der Josefs-Kapelle auf der Schütte und die Sanierung der vereinseigenen Blockhütte, die Konrad mit den Worten "Die Tat ziert den Mann" hervorhob, waren ebenso Höhepunkte wie das Schüttefest im August. Mit eines der christlichen Highlights im Jahr ist immer das Fronleichnamsfest, bei dem die Kolpingfamilie schon seit Generationen für den Blumenteppich vor dem Horber Rathaus zuständig ist. Wie viel Arbeit sich die vielen fleißigen Helfer für diese vergängliche Pracht machen, das zeigten einigen Bildern. "Hier suchen wir noch Menschen, die uns Blumen bringen", flocht Konrad als Bitte und Hinweis ein. Kreuzeinweihung bei der Ottilienkapelle, das Drachenfest und das Rübengeisterschnitzen, aber auch der Kolpinggedenktag waren weitere Meilensteine im Jahresprogramm, in dem es oft das beliebte Gericht "Schniposa" (Schnitzel mit Pommes und Salat) gab, wie der Präses schmunzelnd erklärte. Folgte man dem Bericht aufmerksam, dann konnte man beruhigt feststellen, dass kein Mitglied der Horber Kolpingsfamilie im vergangenen Jahr verhungert oder gar verdurstet ist.

195 Mitglieder, darunter neu auch Peter Rosenberger – zählt die Familie am Versammlungstag. Das Durchschnittsalter liegt bei 59 Jahren, und 81 Mitglieder sind über 66 Jahre alt. Engelbert Kronenbitter regte deshalb an, dass man gerade die Mitgliederbetreuung aufgrund der hohen Zahl an älteren Mitgliedern intensivieren sollte. Ein Anruf "Wie geht’s dir" oder ein Krankenbesuch wäre schön. 2019 feiert die Horber Familie ihr 90-jähriges Bestehen, so ein abschließender Hinweis von Diakon Konrad.

Weitere Informationen: www.kolping-horb.de

  Wahlen

Kassierer und Mitgliederverwalter Alain Satre legte einen ordentlichen Kassenbericht vor, und die gesamte Vorstandschaft wurde danach nicht nur entlastet sondern in geheimer Wahl auch für die nächsten Jahre im Amt bestätigt.

In den verschiedenen Ausschüssen werden sie von Klaus Angster, Johannes Appenzeller, Franz Briegel Helga und Guido Daltoe, Anna Garus, Jochen Milles, Markus Pfeiffer, Klaus Riecher, Gabriele Schick und Thomas Teufel unterstützt. Milles und Briegel sind neu im Ausschuss. "Die Frauenquote im Führungsteam könnte etwas höher sein" merkte Wahlleiter Herbert "Hebbe" Beutter an. Klaus Konrad bedankte sich als Präses bei allen engagierten Familienangehörigen, dass sie sich für ein Amt zu Verfügung gestellt haben.

  Ehrungen

Immer, wenn der Ehrenvorsitzende Engelbert Kronenbitter aufsteht, lächelt und dabei einen Zettel aus der Anzugsjacke hervorholt, dann stehen Ehrungen an. So auch bei der jüngsten Mitgliederversammlung. 15 Mitglieder durfte Kronenbitter für ihre Treue auszeichnen. Besonders freute er sich, dass er gleich sieben seiner Weggefährten ehren durfte, die seit über 50 Jahre treu in der Horber Kolpingfamilie aktiv sind. Sensationelle 65 Jahre halten Josef Fischer, Emil Dörr und Otto Kneissler ihrer Kolpingsfamilie die Treue. Die drei wurden dicht gefolgt von Hubert Walter, der für 60 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurde.

Karl-Josef Bertsch, Ottmar Meyer und Franz-Peter Bok durften die Ehrung für 50 Jahre Kolpingsfamilie Horb entgegennehmen. Kronenbitter betonte in seinen Dankesworten, dass gerade diese langjährigen Mitglieder den Grundstock für Blockhütte und Kapelle mit ihrer Hände Arbeit gelegt haben. "100000 Euro und mehr habt ihr locker reingeschafft" lobte der Ehrenvorsitzende seine Freunde.

Bereits seit 40 Jahren sind Peter Steimle, Guido Kinzler und Lucia Welte in der Horber Kolpingfamilie aktiv und auf immerhin 25 beziehungsweise 10 Jahre Mitgliedschaft können Klaus Peter Krämer und Elisabeth Köhl sowie Doris Vogel, Martha-Hedwig Teufel und Simon Schile zurückblicken.

Sie alle dürfen sich nun im wahrsten Sinne des Wortes unter dem Schirm der Kolping-Familie sicher fühlen, denen ihren Präses Klaus Konrad als besonderes Geschenk überreichte. Stockschirm oder Knirps, das war hier die Frage – doch eins war immer klar: "Treu Kolping"