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Eichenprozessionsspinner: Ausbreitung wird gehemmt / Mittel ist für andere Tiere unschädlich

In Baden-Württemberg und auch im Stadtgebiet gibt es seit einigen Jahren Probleme mit dem Eichenprozessionsspinner. Dieser eigentlich unauf-fällige Nachtfalter ist eine Schmetterlingsart, dessen Raupen in Eichen leben.

Horb. Die wärmeliebende Art verbreitet sich aufgrund der veränderten klimatischen Situation verstärkt. Die wärmeren und trockeneren Sommer bieten dem Insekt optimale Wachstumsbedingungen.

Problematische Haare

Problematisch sind dabei die Raupen und ihre Brennhaare. Diese sind Auslöser von juckenden, entzündlichen Hautreaktionen. Vor allem bei trockenwarmer Witterung werden diese durch Luftströmungen über weite Strecken verfrachtet, teilweise bis zu 200 Meter.

Reize und Entzündungen

Durch das Protein Thaumetopoein wird eine Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems bei Mensch und Säugetieren, wie z. B. Hunde, ausgelöst, die individuell unter-schiedlich ausfallen kann. Dazu zählen auch lokale Hautentzündungen, Augen- und Atemwegsreizungen. Auch im Horber Stadtgebiet soll es punktuelle Maßnahmen geben, um die Ausbreitung des Insekts in Grenzen zu halten.

"Sorgfältig abgewägt"

Die Stadtverwaltung berichtet: "Um die Gefahr für Bürgerinnen und Bürger einzudämmen, werden auch dieses Jahr wieder befallene Bäume an stärker frequentierten Punkten präventiv gegen die weitere Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners behandelt. Dazu wird ein selektiv wirkendes Mittel von unten in den frischen Blattaustrieb der betroffenen Eiche geblasen. Die an den frischen Blättern fressenden Raupen werden dadurch in ihrer Entwicklung gehemmt. Für Bienen, Hunde, Katzen und Menschen ist das Mittel unschädlich." Die Maßnahme wurde laut Rathaus sorgfältig abgewägt: "Die Prävention ist recht einfach und kostengünstig durchzuführen, das spätere Entfernen von Nestern und Raupen ist sehr aufwendig und risikoreich. Der mögliche Personenschaden ist dabei deutlich erhöht, betroffene Bereiche müssen abgesperrt und gemieden werden. Die Nester müssen über den Restmüll entsorgt und verbrannt werden, die Brennhaare sind sehr langlebig."

Kurzfristige Sperrungen

Aufgrund des dichten Baumbewuchses sind im immer wieder auch betroffenen Ruhewald keine Präventionsmaßnahmen von unten möglich, dort wird ein entsprechendes Mittel per Helikopter ausgebracht.

Im Bericht vom Rathaus heißt es: "Die geplanten Maßnahmen werden in den kommenden Wochen kurzfristig terminiert, da sie sich nach dem vorangeschrittenen Blattaustrieb und der Witterung richten müssen." Die Stadtverwaltung bittet um Verständnis, wenn die zu behandelnden Bereiche kurzfristig abgesperrt werden müssen.