In drei Gruppen aufgeteilt, erfuhren rund 300 Bürgerinnen und Bürger am Samstag viel über Wald und Natur im geplanten künftigen Gewerbegebiet. Foto: Baiker

Rundgang zum Thema stößt in Ahldorf auf große Resonanz. Offizielle BI-Gründung demnächst.

Horb-Ahldorf - Die in Gründung befindliche Bürgerinitiative Hau und Holzwiese gegen das geplante Gewerbegebiet hatte auf Samstagnachmittag alle Interessenten zu einer Waldführung im geplanten Gewerbegebiet eingeladen. Startpunkt war bei der Grillhütte.

Organisiert worden war diese Waldführung von einem Team, dem Karl Eugen Herrmann, Michael Kaupp und Christine Nuss angehören. Rund 300 Bürgerinnen und Bürger aus Ahldorf und Umgebung nahmen diese Einladung wahr - bei einer Einwohnerzahl von 835. "Für die erste Aktion nicht schlecht", so ein Kommentar. Auch einige Nordstetter waren dabei. Das Orgateam hatte mit solch einem großen Ansturm nicht gerechnet, hatte sich aber doch darauf vorbereitet, denn aufgeteilt in drei Gruppen unter kompetenter Führung von Hartmut Göttler, Simon Jung und Holger Hertkorn ging es in den Wald.

Ziel war es, die Grenzen des geplanten Gewerbegebiets aufzuzeigen. Unsere Zeitung begleitete die Gruppe mit Hartmut Göttler, der hier nicht als Ortsvorsteher agierte, sondern als Mitglied der Bürgerinitiative. Zudem muss die Bürgerinitiative noch offiziell gegründet werden, was in den nächsten Tagen geschehen soll.

Im Rahmen einer Zwei-Stunden-Waldführung wurde deutlich aufgezeigt, welche Fläche das geplante Gewerbegebiet beanspruchen würde, wo die Grenze verläuft.

Es zeigte sich schnell, dass Hartmut Göttler ein kompetenter Insider ist, was Fragen zu Ahldorf, die Gewannnamen, die Historie und anderes mehr betrifft. Zudem gab es auch gleich einen Biologieunterricht für schwäbische Bewohner, so Hartmut Göttler, zumal er doch zu den Bäumen und Pflanzen und Gewannnamen sehr viel zu sagen hatte.

Die Gemarkung Ahldorf hat 593 Hektar, davon Wald 180 und Felder 348. Die Autobahn, die B 32 und die Straße nach Mühringen beanspruchen 35 Hektar.

Das geplante Gewerbegebiet umfasst eine Fläche von 25 Hektar, davon 6,48 Ackerland in der Holzwiese, 1,24 Ackerland am Kalkofen (bei Korherr) und 17,28 Wald.

Nur fünf Hektar (das entspricht einem Streifen von 500 Meter Länge und 200 Meter Breite) sollen vom gesamten Wald im Norden stehen bleiben. Zudem war zu erfahren, dass sich ein Gewerbegebiet erst ab 20 Hektar lohnen würde. Die Parzellen in Ahldorf sind klein. Für das geplante Gewerbegebiet müsste die Stadt Horb mit 50 Eigentümern verhandeln.

Bei der Waldführung wurde auch deutlich, dass Ahldorf einen schönen und gesunden Mischwald hat. Seine Baumarten haben sehr unterschiedliche Wurzelwerke. Auch die Blaubeeren sind ein Zeichen für einen gesunden intakten Wald, so Göttler. In diesem Wald gibt es sehr viele junge Tannen, die von selber kommen. Es muss nicht aufgeforstet werden. Dieser Wald hat auch Naherholungscharakter.

Der Abstand vom Gewerbegebiet zum Dorf beziehungsweise den Wohnhäusern beträgt je nach Standorte nur 550, 478 und 441 Meter. Damit ist auch eine gewisse Lärmbelästigung gegeben. Durch die Versiegelung würde Mühlen mehr Wasser bekommen.

Am Ende der Waldführung brachte es Hartmut Göttler deutlich auf dem Punkt: Auch wenn die Stadt alles gekauft hätte, heißt es noch lange nicht, dass es kommt, denn da ist noch die Bürgerinitiative.

"Wir sind nicht gegen ein Industriegebiet, aber nicht auf diese Art. Zudem haben wir schon viel gegeben, so für die Autobahn."

Bei Glühwein und Kinderpunsch gab es noch viel Gelegenheit zum Diskutieren.