Vom "Powerzelten" angetan, von links: Gerold Imhof, Johanniter-Ortsbeauftragter, und Marius Friedrichson, Johanniter-Jugendgruppenleiter in Horb, Ralph Zimmermann, Bürgermeister, sowie Wolfgang Thomas, Regionalvorstand der Johanniter in Württemberg Mitte. Foto: Johanniter Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: "Powerzelten" der Johanniter-Jugend bot neben Spiel und Spaß auch Übungen zur Unfallhilfe

Hor b. Vier Tage lang campierten 38 Kinder zwischen acht und 15 Jahren auf dem Freizeitpark Camping-Schüttehof. Mit dabei die fünf Betreuer der Johanniter-Jugend, die das Powerzelten vom 27. bis 30. August, im Rahmen des Horber Sommerferienprogramm, veranstalteten.

"Die Kinder haben zusammen mit ihren Eltern am Montagmorgen die Zelte, um die große Feuerstelle herum, aufgebaut. Wir mussten auch fast nicht helfen", beginnt Marius Friedrichson, Jugendgruppenleiter der Johanniter-Jugend in Horb, zu erzählen. Neben dem Kreis aus Zelten und Campingstühlen befand sich das Küchenzelt mit angrenzendem Lagerrestaurant. "Wir Betreuer wechselten uns beim Kochen ab. Morgens gab es ein Frühstücksbüfett mit Kakao, Brötchen, Marmelade, Aufschnitt und Gemüsesticks", zählte Friedrichson auf. Gerade bei der Verpflegung gab es viele Unterstützer aus der Umgebung. "Es ist immer wieder überwältigend, mit wie viel Engagement sich nahegelegene Geschäfte beteiligen und so der Jugendarbeit in Horb unter die Arme greifen. Einfach großartig", bedankte sich Marius Friedrichson bei den Spendern. Um 38 hungrige Mäuler, die die ganze Zeit an der frischen Luft toben, satt zu bekommen, bedeute das einen Verbrauch von rund 120 Würstchen und Steaks, drei Kilogramm Ketchup, 140 Maultaschen, 200 Brötchen, 60 Bananen, 12 Kilogramm Äpfel und viele Getränke.

Verschiedene Aktionen warteten während des Zeltlagers auf die Kinder. "Wir haben gemeinsame Spiele vorbereitet, es gab eine Slackline, wir gingen ins angrenze Freibad schwimmen und führten auch eine Lagerolympiade durch. Es gab 13 Stationen: Von Kistenrennen, über Kekswettessen, bis zum einhändigen Schleifenbinden. Am Ende wurden die Sieger gekürt. Es gab auch freie Zeit für die Kinder, in der sie selbst bestimmten, was gemacht wurde. Das war uns besonders wichtig. Die Kinder denken sich kreative Spiele aus, was den Zusammenhalt und den Spaß ganz anders fördert", so der Jugendgruppenleiter.

Stationen zu Erster Hilfe

Einen halben Tag lang stand der Zeltplatz unter dem Motto Johanniter-Unfallhilfe. Dafür wurden vier Stationen rund um das Thema Erste-Hilfe und Notfallrettung aufgebaut. "Wir haben extra für die Kinder auch einen Krankentransportwagen und einen ausrangierten Rettungswagen herbringen lassen. So konnten sie alles begutachten, sich auf die Trage legen, Blutdruck messen, ein Stethoskop benutzen und auch mal Pflaster kleben. Unsere ehrenamtlichen Helfer aus dem Ortsverband Horb unterstützten uns hierbei und vermittelten medizinisches Wissen aus den Sanitätsdiensten. Wir finden es wichtig, dass bereits die Kleinsten lernen, wie man Menschen in Notsituationen helfen kann", betont Friedrichson.

Weitere wichtige Aspekte sind für die Johanniter ökologische Grundsätze und das Thema Nachhaltigkeit. Daher gibt es bei ihnen kein Einweggeschirr oder -besteck und auf Einwegverpackungen wird großteils verzichtet. "Wir wollen Vorbild sein", führte Katharina Keller, Fachbereichsleiterin Johanniter-Jugend in Baden-Württemberg, aus, als sie einen Tag als Betreuer das Powerzelten unterstützte.

"Ein besonderer Höhepunkt war die Nachtwanderung am Mittwoch. Was keiner wusste, parallel haben die anderen Betreuer das Lager zu einer Jugenddisco umgebaut", freute sich Friedrichson.

Auch Bürgermeister Ralph Zimmermann stattete dem Zeltlager der Johanniter einen Besuch ab. Zusammen mit Wolfgang Thomas, Regionalvorstand der Johanniter in der Region, besichtigte er die Jugendfreizeit und bekam erste Einblicke in deren Jugendarbeit in Horb.

Auch für 2019 plant die Johanniter-Jugend aus Horb wieder ein Zeltlager.

Für Interessierte, die bereits davor Lust bekommen haben, sich bei der Johanniter-Jugend zu engagieren, besteht die Möglichkeit, in den 14-tägigen Gruppenstunden vorbeizuschauen. Kinder und Jugendliche zwischen acht und 16 Jahren sind dazu eingeladen. Die Johanniter-Jugend setzt sich unabhängig von Geschlecht, Nationalität und Weltanschauung für eine bessere Gesellschaft mit Toleranz und Nächstenliebe ein. In den Gruppenstunden wird Erste-Hilfe-Wissen vermittelt und darüber hinaus zusammen gespielt, gebastelt und gelacht – eine lebendige Gemeinschaft steht im Vordergrund. Die Jugendgruppe trifft sich jeden zweiten Freitag, 17.30 bis 19 Uhr, in der ehemaligen Horber Kaserne, Geschwister-Scholl-Str. 10, 72160 Horb. Für Fragen steht Marius Friedrichson unter marius.friedrichson@johanniter.de zur Verfügung.