Ein starkes Team: Nicole und Alexander Kramer Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Die Horber Autolackiererei Kramer feiert am Sonntag, 21. Juli, 50-jähriges Bestehen

Horb. Was vor 50 Jahren in einem zur Werkstatt umgebauten ehemaligen Bauernhaus in Mühringen begann, kann heute als eine dieser Erfolgsgeschichten gewertet werden, wie man sie auch hier bei den schaffigen Schwaben nur selten findet.

Vor gut 50 Jahren hat Lackier-Meister Alwin Kramer in die Hände gespuckt und im Elternhaus einen eigenen Betrieb gegründet. Schwerpunkte waren damals Maler- und Tapezierarbeiten sowie professionelle Lackierarbeiten an Kraftfahrzeugen, Maschinen und Maschinenteile. Später konzentrierte sich der Firmengründer auf professionelle Karosserie- und Lackierarbeiten von Kraftfahrzeugen. Die Firma Kramer war bald über die Grenzen von Horb als Spezialist in diesem Bereich bekannt.

Der heutige Firmeninhaber Alexander trat 1981 – damals als Lehrling im elterlichen Betrieb – in die Fußstapfen seines Vaters. 1983 hatte er seine Gesellenprüfung in der Tasche und nach der damals noch obligatorischen Gesellenzeit von ein paar Jahren legte er 1989 seine Meisterprüfung im Lackierer-Handwerk vor der Handwerkskammer Reutlingen ab. Gemeinsam mit dem Vater arbeitete er dann Hand in Hand im eigenen Betrieb, den er 18 Jahre später, am 1. Januar 2007 in Eigenverantwortung übernahm.

Bereits ein Jahr zuvor legte er den Grundstein für den Umzug von Mühringen ins Industriegebiet Heiligenfeld. Ein moderner Industrieneubau wurde maßgeschneidert für die Belange der Autolackiererei hochgezogen und mit dem neuesten Stand der damaligen Technik ausgestattet. Alex Kramer war einer der ersten, der hier in der Gegend eine Spritzkabine mit Reinraumtechnik und mit allen technischen Raffinessen jener Zeit ausgestattet in Betrieb nehmen konnte. Doch die Zeit blieb nicht stehen. Hatte man es bei Firmengründung noch mit VW Käfer und ihrem leicht zu bearbeitenden Blech zu tun, so sind heute Verbundwerkstoffe und Mehrfachkomponenten in den Autos verbaut, die komplexe Vorbereitungen und Grundierungen verlangen. Dazu kommen computergesteuerte Anlagen, die den Lack auf das Tausendstel genau mischen. "Wir müssen also immer auf dem neuesten Stand der Technik sein – Stillstand heißt auch bei uns Rückschritt und das können und wollen wir uns nicht leisten". Kramer machte im Gespräch mit unserer Zeitung auch auf den Trend der E-Mobilität aufmerksam. "Bevor wir hier anfangen können, müssen wir das ganze Fahrzeug erst stromlos machen." Ein Umstand, den man als Kunde kaum bedenkt.

Kramer und sein fünfköpfiges Werkstatt-Team, zu dem auch Sohn Tom gehört, arbeiten für alle großen Autohäuser dieser Gegend, jedoch auch mit Stammkunden und den Endkunden, einer seiner wichtigsten Auftraggeber, zusammen. Wer einen Kratzer in seinem "Heilix Blechle" hat, kann zu Alexander Kramer gehen. Das gilt auch für die Aufbereitung von Leasingfahrzeugen, die wieder an den Hersteller zurückgehen und natürlich für ganz gezielte Ausbesserungsarbeiten per Smart-Repair-Technologie. "Bei diesem Verfahren wird beispielsweise nicht mehr die ganze Stoßstange demontiert, aufbereitet und lackiert, sondern nur das defekte Segment", erklärt der Fachmann in einfachen Worten einen komplizierten Vorgang. "Das spart Zeit und Geld." Vier bis fünf Fahrzeuge verlassen frisch aufbereitet jeden Tag die Werkstatt des quirligen Mannes, der in der Horber Gegend scheinbar jeden persönlich kennt. Und wen er nicht kennt, den hat seine Frau Nicole (geborene Scherrmann aus Altheim) auf dem Schirm. Wenn ihr Mann das Motorle des Betriebs ist, dann ist sie das Herz und die Seele. Gemeinsam sind sie ein starkes Team.

Doch am Sonntag, 21. Juli lassen sie Arbeit Arbeit sein und feiern ihr 50-jähriges Bestehen mit einem großen Fest auf dem Betriebsgelände in der Industriestr. 59.

Die Altheimer Oberstufenkapelle wird unter Leitung von Christian Pfeffer zum Frühschoppenkonzert ab 11 Uhr aufspielen. Der Zauberer Andreas Galsterer wird mit seinen Tricks die Besucher in Erstaunen versetzen und selbstverständlich wird das Allheilmittel Kaffee und Kuchen sowie deftiges Essen und Trinken gegen den Kohldampf eingesetzt. "Wer vorbeikommen will, soll einfach vorbeikommen" der Tipp der Kramers, die sich über jeden Gast freuen.