Die MSC-Sänger singen dem MSC ein Ständchen zum Jubiläum. Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Mit Kegeln und Spaß am Geländefahren fing’s an: MSC erzählt aus seiner 50-jährigen Geschichte

50 Jahre MSC Betra sind ein Anlass, ein großes Fest im Kreise  der Mitglieder und vieler Ehrengäste zu feiern. So geschehen am Samstagabend in der sehr gut frequentierten Hohenzollernhalle.

Horb-Betra. Es war eine stimmungsvolle, herzliche und teilweise auch sehr lustige  Jubiläumsveranstaltung. Die Moderation übernahm Michael Weinmann. Er sagte einleitend zu Beginn seiner  Begrüßung:  320 Gäste haben unsere Einladung angenommen. Ganz oben auf der Ehrenliste: Die Gründerfamilie Josef  Zimmermann und seine Frau Anneliese. Mit dabei auch  der Bruder Werner Zimmermann mit Frau Gisela.

Wie es vor 50 Jahren zur Gründung des MSC Betra kam, wurde im Verlauf des Abends eingehend  erzählt. Dabei waren  als weitere Moderatoren Bernd Hamann, Jörg Mehrer und Jens Beck im Einsatz und erzählten in  fünf  verschiedenen  Dekaden, die jeweils zehn Jahre des Bestehens des MSC  umfassten, sehr eindrucksvoll und unter gleichzeitiger Einspielung auf einer großen Leinwand  von zahlreichen Bildern, mit vielen Zitaten und Erzählungen und zwei Interviews die interessante Geschichte des MSC Betra von 1968 bis heute.

Doch zunächst gab es einen lustigen Sektempfang und anschließend ein gutes Abendessen. Danach folgte nach  kurzen Ansprachen des Vorsitzenden des DJMV, Rainer Schönecker, und   Uli Zarn vom  Deutschen Motorsportverband Frankfurt am Main  die von  Bernd Hamann  moderierte 1. Dekade, die den Zeitraum von 1968 bis 1977 umfasste.

Interessant ist, dass die eigentliche Gründung des MSC  im benachbarten Dommelsberg  stattfand. Dort trafen sich die Gebrüder Josef und Werner Zimmermann  mit ihren Frauen  bereits 1965 mit weiteren Freunden zum Kegeln. Sie waren auch begeisterte Motorradfahrer im freien Gelände.  Josef Zimmermann besaß damals in Betra im Gewann Buß ein Grundstück mit Baumbeständen.  Und irgendwann in dieser Zeit nahm dann die  Idee Gestalt an, ein Moto-Cross-Rennen zu veranstalten.  Und dieses wilde Rennen stieß auf sehr viel Resonanz. Damit trat der eigentliche  Kegelsport immer mehr in den Hintergrund. Und weil diese wilde Rennen nicht genehmigt waren, musste irgend etwas geschehen:   1968 war es dann so weit: Der MSC Betra wurde offiziell  am 7. Februar in das Vereinsregister beim Amtsgericht Horb  eingetragen,

Im Verlauf der Jahre begeisterte der Motorsport junge sportbegeisterte Motorradfahrer  aus Betra und der ganzen Umgebung. Der MSC Betra hatte sich zu dieser Zeit bereits dem  DMV angeschlossen. 1972 gab es bereits eine Premiere in der Seitenwagenklasse sowie des DMV-Moto-Cross-Rennens.  Ein Jahr später  war in Betra eine weitere Premiere: Der 1. Volkswandertag  wurde mit  1200 Wanderern im Ort durchgeführt.  Das Volkswandern war damals das eigentliche Standbein des  MSC in finanzieller Hinsicht.  Dreh- und Angelpunkt war seinerzeit eine alte Scheune, die sich auf dem Platz des heutigen Renngeländes befand.  Dort wurde 1975  ein DMV-Moto-Cross-Rennen mit rund 4000 Zuschauern durchgeführt. Als Sieger qualifizierte sich Uwe Krieg in der 500-ccm-Klasse.

Einer der damaligen jungen Cross-Fahrer war  der Sohn Johannes des   damaligen Vorsitzenden  Josef Zimmermann. Mit ihm gab es das erste Interview:  Er erzählte sehr interessant  über die damalige Cross-Zeit und wurde vom Publikum mit viel Beifall bedacht. 

Als Moderator der 2. Dekade von 1978 bis 1987 fungierte Jörg Mehrer. In dieser Zeit  wurde 1982 Bernd Hamann Deutscher Juniormeister. 1987 qualifizierte sich Jürgen Saiber als Teilnehmer zur Deutschen Crossmeisterschaft.  Die in dieser Dekade durchgeführten Rennen wurden vom Moderator sehr anschaulich erläutert.

  Zur Abwechslung gab es vor Beginn der 3. Dekade einen furiosen  Showact  des Empfinger Hofballetts.  Die 15 in schwarzen Kostümkleider tanzenden Balletteusen wirbelten wie ein Sturmwind über die Tribüne der Halle und wurden von den Gästen mit brausendem Applaus verabschiedet.  Als Moderator der 3. Dekade erzählte Jörg Mehrer den Zeitraum von 1988 bis 1997.  In diesen Jahren dominierten die Gespanne und  Fahrer der 3. Generation den Rennbetrieb. 1992 konnte der MSC  den Betrieb  des Betraer Renngeländes dauerhaft sichern. Am 29. Dezember 1992 kaufte der MSC das Renngelände vom damaligen Besitzer Josef Zimmermann.  Nachdem seinerzeit das Vereinsheim einem Brand zum Opfer fiel, baute der MSC 1992 sein neues Vereinsheim. 1994 wurde Helmut Kraft Vorsitzender des MSC Betra.

Im Anschluss gab es das zweite interessante Interview mit Jürgen Sailer. Der in Rottenburg geborene Cross-Fahrer nahm 1989 am Weltmeisterschaftslauf in Northeim teil. 1990 bestritt er in Italien das WM 250-ccm-Rennen. Er ist vom Cross-Fahren fasziniert und  "kämpfte nach eigenem Bekunden  bis zum Umfallen und Siegen". 1997 fand in Betra das 1. Triathlon des MSC statt. Es verlief zum Empfinger Tälesee und weiter nach Betra zum Moto-Cross.

Spannend erläuterte Bernd Hamann als Moderator der 4. Dekade das umfangreiche Geschehen im Zeitraum von  1998 bis 2007.  1998 gab es in Betra den ersten Flohmarkt. Seit dem Jahr 2000 veranstaltet der MSC Trainingswochen in Bellinzoga (Italien). 2002 zählte der MSC durch sein Engagement  zu den aktivsten Vereinen der Stadt. Ein besonderes Lob hatte Moderator Hamann für den früheren Betraer OV Josef Maier für dessen jahrelanges erfolgreiches  Engagement  zugunsten des MSC. Seit   2005 ist der Endurosport beim MSC auf der Siegerstraße.

Viel Applaus gab es für einen kurzen  Showact der MSC-Jugend. Mit dem selbstverfassten Lied "Cross-Fahren ist wunderschön" begeisterten die jungen Sänger die Gäste. Schließlich  moderierte Jens Beck  – nicht weit vor Mitternacht – die 5.  Dekade für den Zeitraum von 2008 bis 2018. Für Beck ist der MSC "ein persönlicher Erfolgsfaktor". Jens Beck ist ein "begeisterter Jugendtrainer". Man merkt ihm an, dass er von seiner Arbeit geradezu beglückt ist, wenn er sagt "Die Jugend ist für den MSC sehr wertvoll".  Er ging in seinem Vortrag sehr ausführlich auf die vielen Erfolge  der vor allem noch jungen Cross-Fahrer ein und hatte für jeden Fahrer ein persönliches Wort. Schließlich gab es noch ein Schlusswort von  Michael Weinmann.

Sein Credo lautete: Der MSC will sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen. Nur ein starker Verein kann etwas bewegen. Und die Jugendarbeit muss beim MSC noch weiter ausgebaut werden. Vor allem für die Jugend  gab es  zu  später Stunde noch eine tolle Party mit DJ Markus Zillmann.