Schulleiterin Sabine Peter und Referent Florian Schmidt freuen sich mit den sechs Schülerinnen und Schülern der Hector-Kinderakademie über den aufgebauten 3 D-Drucker. Foto: Oehler Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: An der Gutermann-Grundschule bauen Schüler einen 3 D-Drucker auf und stellen Kunststoffmodelle selbst her

Im Programm der Hector Akademie Horb lernen sechs Dritt- und Viertklässler an der Gutermann-Grundschule zur Zeit mit Hilfe eines Experten die Grundlagen des 3 D-Druckens kennen.

Horb. An Schulen fehle normalerweise die Technik und auch das Know-How, um den Kindern eine so komplexe Technik wie das Dreidimensionale Drucken erklären zu können, meint Schulleiterin Sabine Peter. Deshalb ist die Rektorin froh, einen Fachmann gefunden zu haben, der den Kindern an vier Nachmittagen im Rahmen eines Kurses der Hector-Kinderakademie einen Einblick in das 3 D-Drucken gibt.

Florian Schmidt, Geschäftsführer der Firma Promod aus Bildechingen, baut mit seiner Firma im alltäglichen Geschäft Kunststoffprototypen. Dabei werden auch 3 D-Druckverfahren eingesetzt und er hat es sich zum Ziel gesetzt, in seinem Kurs den Kindern das Grundprinzip des 3 D-Druckens zu vermitteln.

"Deshalb haben wir erst einmal selbst einen solchen Drucker gebaut", sagt Schmidt. Drei Nachmittage basteln die sechs teilnehmenden Schülerinnen und Schüler nun schon gemeinsam mit Schmidt an einem Bausatz, den es so auch im Handel zu kaufen gibt.

Die Technik, die hinter dem Baukasten stecke, sei ziemlich komplex, meint Schmidt. Zur Vorbereitung habe er zu Hause schon einmal einen Bausatz vorgebaut. "Den Kurs könnten auch viele Entwickler aus großen Unternehmen gut gebrauchen", sagt er lachend.

Mit anschaulichen Beispielen hat Schmidt den Schülern in den vergangenen Sitzungen aber auch erklärt, wie das 3 D-Drucken genau funktioniert.

Mit einem Eierschneider haben sie gekochte Eier in Scheiben geschnitten und anschließend Schicht für Schicht wieder zusammengefügt. Genauso funktioniere auch ein 3 D-Drucker, erklärt Schmidt. Nur dass dieser die verschiedenen Schichten aus einer Düse aufeinander spritze. Aus vielen verschieden Druckvorgängen entstehe so ein dreidimensionales Modell. Dafür benötigt man dann noch einen Computer und die mit dem Bausatz mitgelieferte Software, um die Modelle ausdrucken zu können.

Zur nächsten Sitzung kommende Woche sei dann auch der Drucker fertig aufgebaut und die ersten Teile können ausgedruckt werden. "Der Drucker ist perfekt für unsere Zwecke geeignet", sagt Schmidt. Alles sei offen einsehbar und die Kinder können am Ende so den Druckprozess verfolgen und noch besser verstehen.

Einfache Kunststoffteile wie einen Einkaufschip können sie dann drucken, aber auch kleine Spielzeugfiguren. Die Vorlagen dazu hat Schmidt in einer Online-Datenbank gefunden. Die Schüler dürfen sich dann eine Vorlage aussuchen. Für jeden wird ein Modell persönlich ausgedruckt.

Beide Drucker bleiben auch nach dem Kurs der Grundschule erhalten. Einen spendet Schmidt der Gutermann-Grundschule, den anderen bekommt die Hector-Akademie. "Wir werden in Zukunft die Drucker allen Grundschülern zur Verfügung stellen, und hoffen, dass wir so noch mehr Interesse wecken können", freut sich Schulleiterin Peter.

Das Angebot der Hector-Kinderakademie Horb richtet sich an alle Schülerinnen und Schüler der Grundschule Klasse 3 bis 4 mit besonderer Begabung und Interesse für Mathematik, Multimedia, Informatik, Naturwissenschaften, Technik (Mint). Das Einzugsgebiet umfasst die Stadt Horb mit ihren Teilorten und den Gemeinden Empfingen, Eutingen, Waldachtal, Schopfloch und Pfalzgrafenweiler. In den Kursen werden Veranstaltungen für den Mint-Bereich angeboten, die weit über den Bildungsplan hinaus gehen. Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten sowie außerschulische Referentinnen und Referenten bieten nachmittags, an Samstagen und in den Ferien Kurse zu einem diesem breit gefächerten Themenspektrum an. Die Schüler haben dabei die Gelegenheit, mit Experten zu arbeiten, zu experimentieren und Neues zu entdecken.