Es ist angezapft – Ulrich Beuter, Michael Götz und Ralph Zimmermann (von links) leisteten Schwerstarbeit am Fass. Foto: Morlok

Musikverein hat bei seinem Fest einige Trumpfkarten: schöner Ort, viele Helfer und guter Bläsersound.

Horb-Bildechingen - Zum 28. Mal lud der Musikverein Bildechingen zu seinem Dorfmusikfest ein. Zum 28. Mal hieß es beim beliebten Fest für Jung und Alt auf den Dorfplatz "ein Prosit auf die Blasmusik".

Obwohl die Veranstalter beim Stellen ihres Festzeltes in diesem Jahr durch die Großbaustelle direkt am Dorfplatz auf recht beengte Verhältnisse bei ihrem angestammten Quartier gestoßen waren, klappte doch alles wieder wie am Schnürchen.

Da half natürlich auch die Routine, die die Damen und Herren vom Musikverein samt ihren vielen Helfern aus dem Dorf und den örtlichen Vereinen in vielen Jahren gesammelt haben, um die doch recht aufwendige Infrastruktur, die man für ein solch großes Fest aufbauen muss, fast schon auf den Zentimeter genau in die Dorfmitte zu stellen.

Und vor allem half die Erfahrung auch bei der Auswahl des richtigen Zapfhahns für den Fassanstich. Gerade dieser wichtige Akt war in der Vergangenheit geprägt von Pleiten, Pech und Pannen. In diesem Jahr war Musikvereins-Vorstand Michael Götz auf alles vorbereitet, und vor allem hatte er einen Zapfhahn aus Metall besorgt. "Kein so Plastik- oder Holz-Kruscht, das die Herren Ortsvorsteher zerstören können", erinnerte er augenzwinkernd an Meisterleistungen der Herren Laschinger und Beuter aus den Jahren zuvor.

Nach vier Schlägen hieß es: o’zapft is

In diesem Jahr half neben Ulrich Beuter auch noch Bürgermeister Ralph Zimmermann mit, der zum ersten Mal beim Bildechinger Dorfmusikfest vorbeischaute. Bei so viel geballter Festkompetenz konnte eigentlich nicht viel schief gehen, und nach vier Schlägen hieß es auch schon: "O’zapft is". Nach einigen mehr oder wenig gewichtigen Worten der "Anzapfer" war dann auch dieses Dorfmusikfest nach traditioneller Manier freigegeben.

Bis zum Auftritt von "Honk & Blow", (auf deutsch: "Tuten und Blasen") aus Bierlingen, die mit gepflegter böhmisch-mährischer Blasmusik ein Festzelt so richtig in Stimmung bringen können, unterhielt die Jugendkapelle die Besucher mit einigen Stücken. Die junge Dirigentin Simone Holderried präsentierte dabei einen sehr gut ausgebildeten Nachwuchs, bei dem sie zum ersten Mal auch die Bläserklasse der Grundschule, die seit Dezember in der JuKa mitspielen, mit einbezog. Sie erntete für das harmonische Klangbild ihrer Register großes Lob der zahlreichen Auftaktbesucher, die die Jugendkapelle natürlich nicht ohne Zugabe von der Bühne ließen. Mit "Power Rock" eröffneten die Nachwuchsmusikanten das 28. Dorfmusikfest, und mit demselben Titel schlossen sie auch ihr Programm ab. Dazwischen spielten sie Titel wie "Fine Days" oder den "Micky-Mouse-Marsch". "Seit Fasnet haben wir für diesen Auftritt geübt", berichtete Dirigentin Holderried, die noch einen weiteren Auftrittstermin ihrer Kapelle in Petto hatte. "Am 21. Juli, spätnachmittags, geben wir ein Sonntagskonzert in der Wallfahrtskirche", verriet sie schon im Vorfeld der Veranstaltung.

Schauten die Verantwortlichen bei der Festeröffnung noch ab und zu besorgt nach dem Wetter, so präsentierte sich der Festsonntag von seiner allerbesten Seite. Kaiserwetter hatte Ralph Zimmermann am Vorabend versprochen und tatsächlich war es so. Michael Götz ergänzte: "Der Herrgott ist ein Musikant, der schickt uns immer das passende Wetter zum Fest."

Kein Wunder also, dass auch das 28. Bildechinger Dorfmusikfest ein voller Erfolg wurde. Nach dem Auftritt der Göttelfinger Gastmusikanten versteigerten die Jugendlichen der KJB-Bildechingen ihre vier gewaltigen Hochbeete, die sie im Rahmen der 72-Stunden-Aktion gefertigt haben.

Für alle Helfer, die mit zum Gelingen dieses Festes beigetragen haben, waren es stressige, arbeitsintensive Tage; für die Gäste, die teilweise aus nah und fern anreisten, waren es wieder einmal zwei wunderbare Festtage voll Musik und guter Laune.