Auf sogenannten Begegnungsflächen wie Schulhöfen und Fluren müssen Schüler und Lehrer eine Maske tragen. Foto: © Katharina – stock.adobe.com

Corona: Endlich werden wieder alle Kinder und Jugendlichen vor Ort unterrichtet. Hygieneregeln sollen Infektionsrisiko senken.

Horb - Das neue Schuljahr hat begonnen. Bis wieder alles beim Alten ist, wird es aber noch eine Weile dauern. Das liegt vor allem am Coronavirus. Zwar herrscht seit Montag wieder Regelbetrieb an allen Schulen, allerdings unter Pandemiebedingungen.

Der Pausenhof ist durch Markierungen in Areale aufgeteilt, je nach Lerngruppe benutzen die Schüler unterschiedliche Ein- und Ausgänge ins Gebäude: Solche Maßnahmen sind nötig, um in Coronazeiten ins neue Schuljahr zu starten. Anderes ist dafür endlich wieder normal. Götz Peter, Rektor der Gemeinschaftsschule auf dem Hohenberg und zugleich geschäftsführender Schulleiter der Horber Schulen mit Empfingen und Eutingen, sagt: "Die Zimmer sind voll." Das heißt, die allermeisten Schüler sind wieder vor Ort und freuen sich darüber. Denn vor den Sommerferien wurde in der Gemeinschaftsschule noch im wöchentlichen Wechsel unterrichtet.

Rektor Götz Peter: "Das ist die ganz normale Spannung"

Am Montag sei er kurz in jeder Lerngruppe, so heißen die Klassen, gewesen. Die Stimmung war gut. Eine Schülerin meinte zwar, sie habe Bauchweh, erzählt Peter. "Aber das ist die ganz normale Spannung, das ganz normale Bauchweh. Das geht uns allen so am ersten Schultag." Darüber hinaus freuen sich auch die Lehrer über den Start. "Sie sind froh, dass es wieder möglichst normal ablaufen kann."

Die allermeisten Lehrkräfte können ohne Einschränkungen arbeiten, eine Kollegin gehöre zwar vom Alter her zur Risikogruppe, wolle aber vor Ort tätig sein. Eine andere, schwangere Kollegin steht kurz vorm Mutterschutz und darf keinen Präsenzunterricht halten. Sie bereite nun aber zu Hause Unterricht vor – für den vor Ort und für Fernunterricht, sollte er noch einmal nötig werden. "Insofern geht es uns da ganz gut. Zum Schutz aller gilt ein Hygienekonzept. Im Schulzentrum auf dem Hohenberg, neben der Gemeinschafts- ist dort die Realschule angesiedelt, werden rund 1000 Kinder und Jugendliche unterrichtet. Diese so gut wie möglich auseinanderzuhalten, das ist das Ziel.

Mit Maskenpflicht schon vor Ferien gute Erfahrungen gemacht

In einem Schreiben an die Eltern informiert der Schulleiter über die geltende Maskenpflicht etwa auf den Fluren, in den Toiletten oder auf dem Pausenhof. Die galt im Schulzentrum vorsorglich bereits vor den Ferien, und man habe gute Erfahrungen damit gemacht. Zudem werden die Räume regelmäßig quergelüftet, und in den großen Pausen wechseln sich Real- und Gemeinschaftsschüler auf dem Pausenhof ab. "Im Schulgebäude gilt das ›Rechts-Geh-Gebot‹", heißt es weiter.

Laut Götz Peter hat die Mensa erst ab Montag wieder geöffnet, dann wird dort in Schichten gegessen. Den Backwaren-Verkauf gibt es vorerst nicht.

Zu den Einschränkungen im Unterricht gehört, dass nicht mehr jahrgangsübergreifend unterrichtet wird. Und beim Religionsunterricht etwa wird nicht nach Konfessionen getrennt, sodass die Kinder möglichst in gleichen Gruppen zusammenbleiben.

All das soll helfen, dass sich niemand mit dem Corona-Virus infiziert. Sollte es doch passieren, "hoffen wir, dass es bei einem Fall bleibt oder ein paar wenigen", erklärt der Rektor. Dann müsse nicht gleich die Schule geschlossen werden, sondern einzelne Klassen bleiben eine Zeit lang zu Hause. Die konkreten Maßnahmen werden mit dem Gesundheitsamt abgesprochen.

Trotz allem sagt Götz Peter: "Ich bin jetzt positiv gestimmt." Momentan mache er sich mehr Sorgen wegen der Lehrerversorgung an der Gemeinschaftsschule als wegen der Pandemie. Zwei Lehrer, die einen Vorvertrag unterschrieben hatten, sind nämlich kurzfristig abgesprungen. In der Folge mussten Schüler der Vorbereitungsklasse, dort liegt der Fokus auf dem Erlernen der deutschen Sprache, auf normale Lerngruppen verteilt werden.

Noch bis Ende September läuft die Lehrereinstellung, sagt Peter. Er hofft, dass sich dann noch etwas tut, während in Sachen Corona gern alles so bleiben kann wie es ist – ruhig.

Zur Schule

So viele Schüler besuchen nach Angaben des Regierungspräsidiums Karlsruhe derzeit die Horber Bildungseinrichtungen:

Martin-Gerbert-Gymnasium: 632 Schüler; Grundschulen: 810 Schüler sowie 37 in Vorbereitungsklassen; Gemeinschaftsschule: 237 Schüler sowie 14 in einer Vorbereitungsklasse; Realschule: 696 Schüler; sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren (Roßberg- und Pestalozzischule): 149 Schüler; Gewerbliche und hauswirtschaftliche Schulen: 770