Timm Kern hilft bei der Arbeit im Stall.Foto: Lazar Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunalpolitik: Kern absolviert ein Praktikum auf dem Bauernhof von Stefan Schäfer in Betra

Horb-Betra. Der Landtagsabgeordnete Timm Kern (FDP) absolvierte ein "Kern-Praktikum" auf dem Schäferhof in Betra. Kern meint: "Wir brauchen ein gesellschaftlich sachliches Gespräch über den Zusammenhang von Lebensmittelversorgung, Erhalt der Kulturlandschaft, Natur- und Tierwohl. Dabei sind die täglichen Erfahrungen aus der Praxis eine wichtige Grundlage für gegenseitiges Verständnis."

Kern schildert weiter: "Die Land-, Forst- und Tierwirtschaft sei eine ausgesprochen erfüllende Aufgabe. Auch wenn mit dem Alltag erhebliche körperliche Anstrengungen verbunden sind, ist kein Tag wie der andere. Die Arbeit an der frischen Luft und mit den Tieren ist erfüllend, Bäuerinnen und Bauern sehen jeden Tag die Ergebnisse der eigenen Schaffenskraft."

Der Betraer Landwirt Stefan Schäfer erklärte mit diesen Worten seinen Berufsstand und gab dem Landtagsabgeordneten Dr. Timm Kern (FDP) die Möglichkeit, einen Tag auf seinem Hof mitzuarbeiten. "Dass Entscheidungsträger den Kontakt zur Praxis suchen, freut mich sehr und halte ich für sehr wichtig", sagte Stefan Schäfer.

An einem schönen Septembertag packte Timm Kern mit an: beim Tränken der Kälber und dem frischen Einstreuen im Stall, bei der Feldbearbeitung für die nächste Aussaat, bei der Kennzeichnung der gelegten Eier und der Apfelernte. "Diese vielseitigen Aufgaben haben mir große Freude bereitet und einen wichtigen Einblick verschafft, was es bedeutet, Lebensmittel herzustellen, Tiere zu halten und Felder zu bewirtschaften", sagte Timm Kern. Die Trockenheit der letzten Jahre macht dabei auch der Landwirtschaft zu schaffen: "Unsere Futtersilos müssten zum jetzigen Zeitpunkt eigentlich viel voller sein, doch die Trockenheit führte zu einer schwachen Ernte. Dementsprechend werden wir eine erhebliche Menge an Futter nachkaufen müssen", erklärte Stefan Schäfer. Der Familienbetrieb in Betra beherbergt in seinem Stall 150 Milchkühe und betreibt einen 24-Stunden-Milchautomat, bei dem Frischmilch direkt gekauft werden kann. "Der Direktverkauf von Milch, Eiern, Nudeln und Käse ist ein wichtiges Standbein für unseren Betrieb und schafft die notwendige Verbindung zwischen Erzeuger und Verbraucher", sagte Schäfer.

Bei der Feldbearbeitung erklärte Sohn Tim Schäfer dem Abgeordneten die mechanische Feldbearbeitung: "Wir wechseln in der Fruchtfolge jährlich zwischen unterschiedlichen Getreidearten, um Böden zu schonen. Bei der Ernte kann es dazu kommen, dass Getreide auf den Boden fällt und auskeimt. Damit dies nicht mit der darauffolgenden Saat durchmischt wird, pflügen wir den Boden zuvor." Eine weitere Station waren die beiden Hühnermobile, die regelmäßig auf neue Wiesen gestellt werden. Dort haben die Hühner Auslauf und frisches Gras.

Kern lobte abschließend: "Die Familie Schäfer zeigt auf ihrem Hof, wie Landwirtschaft, Tierwohl und Naturschutz zusammengebracht werden können. Wer sich einen umfassenden Blick in landwirtschaftliche Prozesse wirft, erkennt, weshalb fair und nachhaltig hergestellte Lebensmittel auch ihren berechtigten Preis haben."