Michael Jankic kann derzeit nur zu Fuß in seinen Garten am Haugenstein. Foto: Ganswind Foto: Schwarzwälder-Bote

Michael Jankic wird von der Haugenstein-Schranke gestoppt / Hoffen auf die Stadt

Von Florian Ganswind

Horb-Bildechingen. Michael Jankic würde gerne mit dem Auto zu seinen Garten fahren. Doch er kann nicht. Denn der Zugang ist derzeit versperrt. Die neue, festgeschweißte Schranke, die die Haugenstein-Eigentümer installiert haben, versperrt ihm den Zugangsweg (wir berichteten). Der Feldweg führt direkt zu seinem Garten. Jankic ist einer von zwei Gartenbesitzern. Sein Nachbar teilt seit zwei Wochen das gleiche Schicksal mit ihm.

Derzeit kann der Garteneigentümer, der selbst in der Haugenstein-Siedlung wohnt, nur zu Fuß sein Grundstück erreichen. Denn den Alternativweg über Mühlen dürfe er rechtlich ebenfalls nicht nutzen, erzählt er. "Wie soll ich denn nun Säcke Rindenmulch oder ähnliches transportieren?", fragt er. Er sehe es auch nicht ein, jedes Mal zwei Kilometer zu Fuß laufen zu müssen. Derzeit nutze er eine Abkürzung durch den Wald. Denn ein anderer Abschnitt ist durch Stacheldraht blockiert.

Seit 1986 ist der Garten im Familienbesitz. Sein Vater hatte den Garten einst gekauft, nicht gepachtet, wie Jankic unterstreicht. Vor einiger Zeit hat Vater Jankic seinem Sohn den Garten überschrieben. Und dieser nutzt ihn intensiv, wie er erzählt. Er pflanzt dort Gemüse an, nutzt das Grundstück als Erholungsort und als Grillstätte. Er selbst habe den neuen Haugenstein-Eigentümern Dietmar Demczenko und Andreas Osbelt von der Horb Invest GmbH vorgeschlagen, eine Schranke mit Schloss zu installieren. "So war es schon früher. Da hatten Gartenbesitzer und Landwirte einen Schlüssel." Zwischenzeitlich wurde die Schranke abgebaut und keiner habe gefragt, wer dort durchfahre und wer nicht.

Demczenko hatte im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt, dass die Absperrung wegen des Müllproblems und der "Fremdnutzung" des Feldweges genutzt werde. Auswärtige, also Nicht-Haugensteiner, würden den Feldweg und den Wald gerne als illegale Müllkippe missbrauchen.

Vom Müllproblem kann Jankic selbst etwas erzählen: Denn hinter seinem Garten liegt seit einem Jahr Sondermüll: zum Beispiel eine Matratze, ein Spülbecken und ein Teppich. Weggeräumt hat es bisher keine. Wem das vermüllte Waldstück gehört, weiß er selbst auch nicht.

Nun hofft der Gartenbesitzer, dass die Stadtverwaltung bei der Klärung der Situation mithilft. "Uns gehört schon so lange der Garten. Es gab nie Probleme. Und es müsste eigentlich schon Gewohnheitsrecht sein, den Garten zu nützen."