TC Bildechingen ist bestens aufgestellt / Sportliches Niveau kann sich sehen lassen / Viel Neues wird ausprobiert

Horb-Bildechingen (pm). "Ruhe – jetzt spricht der Chef". Mit diesen Worten eröffnete Oliver Pollok seine erste Hauptversammlung als Vorsitzender des Tennisclubs Bildechingen. Im letzten Jahr hatte er die Führungsverantwortung von Hans Oberländer übernommen und gleich für viel frischen Wind – oder besser, für einen Wirbelsturm – im Verein gesorgt.

Moderne Managementmethoden hielten Einzug ins neu renovierte Clubhaus und dort, wo früher mit Papier und Bleistift, Telefon oder Mund-zu-Mund-Information Neuheiten unters Volk gebracht wurde, da regieren nun Facebook und co. 90 Mitglieder nutzen bereits dieses Netzwerk zur internen Kommunikation.

Selbst Wolfgang Rosenkranz, langgedienter Pressewart und Schriftführer, freundete sich mit der modernen Technik an und ist heute der "Mr. Facebook" des Clubs, wie Pollok erwähnte.

Nach dem Motto: "Wichtiger als der richtige Weg ist die richtige Richtung" ging Pollok mit einer bewährten Vorstandsmannschaft, die sich zu einem monatlichen Projekt-Controlling trifft, die Ziele an und seine Bilanz, die er vorlegte, kann sich sehen lassen. Hinter vielen Projekten – angefangen von der Saisoneröffnung, den sportlichen Aktivitäten wie den Verbandsspielen, dem Offiflock-Turnier oder dem Trollinger- und Börlind-Cup bis zum Saisonabschluss – standen positive Platzhalter.

Verbesserungspotenzial sieht er im gesellschaftlichen Clubleben. Hier wünscht er sich mehr Beteiligung aller Mitglieder, die sich auch dann sehen lassen sollten, wenn sie nicht gerade selbst spielen. Als Beispiel erwähnte er die erstmals durchgeführten Spaghetti- und Schnitzelsonntage. Seine nicht ganz ernst gemeinte Idealvorstellung wäre, wenn in Bildechingen an diesen beiden Tagen der Strom abgestellt wird und es dann nur Essen im Clubheim gebe.

Finanziell steht der Verein "sehr ordentlich" da, wie Pollok betonte. Dies bestätigte auch Reiner Gramer, der den erkrankten Kassierer Markus Gramer vertrat, mit dem Kassenbericht. Mit dem besten Überschuss seit Jahren konnte man die Kasse abschließen.

Sportlich braucht sich der TCB auch nicht zu verstecken. Sportwartin Sabine Franz konnte bei den meisten der gemeldeten Mannschaften auf Top-Ergebnisse zurückblicken. Die Damen 40 sind ohne Punktverlust in die Bezirksoberliga aufgestiegen und rangieren derzeit in der Hallenrunde ungeschlagen auf Platz Eins. Die Herren 1 sind ebenfalls in die Bezirksliga 1 aufgestiegen und die Herren 30 schrammten im ersten Jahr in der Verbandsliga haarscharf am Durchmarsch vorbei. Mit 4:2 Punkten belegten sie den zweiten Platz und ihr Sieg über die Mannschaft aus Nordstetten war einer der Höhepunkte des Vereinsjahres.

Auch im Juniorenbereich steht der TCB sportlich erfolgreich da. Sowohl die Juniorinnen als auch die Junioren schafften den Aufstieg in die Bezirksklasse 1 und die Kinder-Mannschaft von Monika Straub wurde Gruppensieger beim Kids-Cup 12/1. Ob man dieses Niveau halten kann, muss sich noch zeigen.

Die Entwicklung der Mitgliederzahlen im Jugendbereich ist rückläufig. Spielten 2007 noch 103 Jugendliche aktiv Tennis beim TC, so werden 2011 nur noch 71 Jugendliche in der Statistik geführt. Für Oliver Pollok kein Grund für düstere Zukunftsprognosen. Man arbeite mit Trainer Sören Ehmig und seinem Team an neuen Ideen.

Zuversichtlich blickt man großen Events, wie zum Beispiel dem 20. BMW-AHG-Cup entgegen. Bewährtes soll bleiben, Neues wird ausprobiert und Pollok bat alle TCB’ler, an einem Strang zu ziehen. Pollok glaubt fest daran, dass man den Verein als Wettbewerbsmaßstab – neudeutsch Benchmark – für andere Vereine der Region etablieren kann. Eine Messlatte, die ihm kürzlich beim Besuch eines anderen Horber Vereins neidlos zuerkannt wurde.