Symbole der Städtepartnerschaft mit dem englischen Haslemere sind Teil der Gestaltung des Flößerwasens. Dort weht neben den anderen auch die britische Flagge, und die rote Telefonzelle, in der englischsprachige Bücher zum Ausleihen aufgereiht sind, ist ein Geschenk aus Haslemere zur Gartenschau im Jahr 2011. Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder Bote

Städtepartnerschaft: Vertreter aus Horb und Haslemere halten an ihrer Satzung aus dem Jahr 1991 fest

Noch ist sich das britische Parlament uneinig darüber, wie das Land die EU verlassen soll. Einig sind sich aber die Partnerstädte Haslemere und Horb: Sie kann der Brexit nicht trennen.

Horb/Haslemere. In Horbs englischer Partnerstadt Haslemere, die eine gute Autostunde südwestlich von London liegt, hängt die Urkunde über die Städtepartnerschaft mit Horb im Rathaus. Sie stammt aus dem Jahr 1991 und ist von Vertretern beider Städte unterschrieben. Sie ist das Dokument, auf das sich Michael Bawtree, Vorsitzender der "Haslemere Twinning Association", des Städtepartnerschaftsvereins in Haslemere, bezieht, wenn er nach den Auswirkungen des Brexit auf die Partnerschaft gefragt wird.

Er sagt: "Die Städtepartnerschaft befasst sich mit kulturellem, touristischem und sozialem Austausch mit dem ausdrücklichen Ziel, freundschaftliche Beziehungen zwischen den beiden Städten zu pflegen. Wie Sie sehen werden, spielt die Politik keine Rolle in unserer Partnerschaft, und wir sehen keinen Grund, daran jetzt etwas zu ändern."

So wie die "Haslemere Twinning Association" sieht auch die Stadt Horb das Thema Brexit in Bezug auf die Städtepartnerschaft. Stadtsprecher Christian Volk sagt: "Seit nunmehr mehr als 27 Jahren besteht die Städtepartnerschaft zwischen Horb und Haslemere. In dieser Zeit wurden persönliche Freundschaften geknüpft, die weit über die offiziellen Besuchstermine hinausgehen und jeden Brexit überstehen. Der Brexit und der politische Umgang damit schadet sicher dem Ansehen der Briten und der Demokratie, aber in keiner Weise den freundschaftlichen Beziehung zwischen Horb und Haslemere."

S chon bei den Partnerschaftstreffen 2017 in Horb und 2018 in Haslemere sei die Entscheidung der Briten, die EU zu verlassen, Thema. Volk sagt: "Engagiert man sich in einer Städtepartnerschaft, macht man dies mit dem Gedanken an ein freies, friedliches und gemeinsames Europa. Daher war das Unverständnis für die Brexitentscheidung bei unseren englischen Freunden schon immer hoch."

Befürchtet werde lediglich, dass die Vorbereitung eines gegenseitigen Besuchs aufwendiger werden könnte, sollten die Einreisebestimmungen in Zukunft anders sein. Auf die Freundschaft zwischen den Städte werde das aber keinen Einfluss haben.

Beide Seiten freuen sich schon auf den Besuch der Engländer vom 29. Mai bis 3. Juni in Horb. Erwartet werde eine der größten Reisegruppen seit Beginn der Städtepartnerschaft. Höhepunkt des Besuchs soll ein gemeinsames Chorkonzert mit Sängerinnen und Sängern beider Städte am Samstag, 1. Juni, um 19 Uhr in der Horber Stiftskirche sein.