Das Tauwetter führt in Horb zu Hochwasser, doch der Pegelstand ist trotz der bedrohlich wirkenden Wassermasse nicht kritisch. Foto: Hopp

Pegel übersteigt Alarmwert von 2,70 Metern. Derzeit besteht kaum Gefahr. Uferweg überflutet.

Horb - Die Chancen auf eine weiße Weihnacht scheinen zu sinken – was aber steigt, ist der Neckarpegel: Der Wasserstand erreichte am Sonntag den Alarmwert von 2,70 Metern. Ein weiterer Anstieg wird vorhergesagt. Kritisch wird es ab 4,50 Metern.

Auf der landesweiten Karte der Wetterwarnungen liegt der Landkreis Freudenstadt derzeit im orangenen Bereich, was eine "Warnung vor markantem Wetter" bedeutet. Drei harmlosere Stufen rangieren darunter, doch es gibt noch zwei gefährlichere: Unwetter und extremes Unwetter.

Der Deutsche Wetterdienst gab am Sonntag um 17.50 Uhr für den Kreis Freudenstadt folgende Warnung heraus (auszugsweise): "Weiterhin zeitweise Regen, der teils schauerartig verstärkt ist. Dabei wird nochmals mit einem Niederschlagsdargebot aus Regen und schmelzender Schneedecke von 20 bis 40 Liter pro Quadratmeter in 24 Stunden gerechnet. Hochwasser an Bächen und Flüssen ist möglich. Unter anderem können Straßen überflutet werden."

Gestern Mittag erreichte der Neckarpegel mit rund 3,40 Metern seinen Höchststand und begann dann zu fallen. Im Lauf des Nachmittags sank er bis auf knapp über drei Meter. Bis Freitag ist für Horb ein sinkender, dann aber wieder steigender Neckarpegel vorhergesagt. Konkret bededeutet das: ein bislang eher harmloses Hochwasser, wie es alle zwei Jahre oder beinahe jährlich auftritt. Umdisponieren müssen momentan allenfalls Jogger und Spaziergänger mit Vorliebe für die Nordufer-Passage. Diese ist auf Höhe der Kernstadt überflutet, was sich auch in den nächsten Tagen nicht ändern wird.

Eine ernst zu nehmende Hochwassergefahr besteht in Horb erst ab einem Neckarpegel von rund 4,50 Metern, wie bei dem Hochwasser im Juni 1953. Noch dicker kam es im Februar 1990, als der Pegel auf 5,19 Meter kletterte und der Fluss große Teile der unteren Kernstadt und des westlichen Stadtteils (Fürstabt-Gerbert-Straße) unter Wasser setzte.

Glaubt man aber den derzeitigen Prognosen, so wird sich das Jahr 2012 in Horb keinesfalls mit einem derartigen Jahrhunderthochwasser verabschieden. Bis Donnerstag wird ein Spitzenpegel von 3,56 Metern vorhergesagt. Falls es zu regnen aufhört, soll der Pegel bis Heiligabend wieder auf etwa 1,10 Meter sinken.

Weitere Informationen: www.hochwasserzentralen.de