Hauptversammlung: Probenbesuch ist viel diskutiertes Thema beim Musikverein Harmonie

Horb-Betra. Musikalisch begann die diesjährige Hauptversammlung des Musikvereins Harmonie am Samstagabend. Allerdings nicht im Musikerheim, sondern in der Pfarrkirche St. Laurentius. Dort intonierte die Kapelle zu Beginn die Komposition "Highland Cathedral" von Ulrich Roever sehr einfühlsam.

Anschließend trafen sich die Musiker im vollbesetzten Musikerheim zur Hauptversammlung. Vorsitzende Lisa Schäfer informierte in ihrem Jahresbericht über die wichtigsten Ereignisse des vergangenen Jahres. Dabei war auch viel Wert auf die Kameradschaft bei der "Harmonie" gelegt worden. So gab es einen Ausflug zum Mostbesen nach Wolfenhausen und eine interessante Schlagerparty.

Weil es in den vergangenen Jahren ein Probentief und ein Stimmungstief gab, initiierten die beiden Vorsitzenden Lisa Schäfer und Marina Schmid eine Frageaktion zu diesem Thema und darüber hinaus einen Workshop. Allerdings beteiligten sich an dem Workshop nur 17 Mitglieder. Thema des Workshop war "Was möchten wir gerne machen, das uns Spaß und Freude am Musikmachen bringt, bezogen auf den musikalischen, nicht kameradschaftlichen Bereich". Die Ergebnisse wurden in einer Probe vorgestellt. Im Verlauf der Versammlung wurde darüber teilweise sehr emotional diskutiert. Dabei hörte man die verschiedensten Meinungen. Jeder hat eine andere Auffassung zu diesem komplexen Thema.

Im vergangenen Jahr gab es eine Probenbeteiligung von 60 Prozent

Die "Harmonie" hat zur Zeit wöchentlich zwei Probenabende. Davon ausgehend, dass das Jahr 52 Wochen hat und dass man vor manchen Konzerten noch öfters Proben ansetzt, kann man ermessen, dass dieser Zeitaufwand das ganze Jahr über doch manchmal schwer zu verkraften ist. Höhepunkt beim Probenbesuch war zum Beispiel in 2013 eine Probeanwesenheit von 67 Prozent. Im vergangenen Jahr wurden 60 Prozent errechnet.

Die Vorsitzende appellierte schließlich noch an die Versammlungsteilnehmer, das Wesentliche, was ein Verein bedeute, nicht aus den Augen zu verlieren. Dazu gehöre Loyalität, Zuverlässsigkeit, Kameradschaft und Spaß am Musikmachen. Und abschließend sagte sie ganz eindeutig: "Wenn ihr mal wieder vor der Entscheidung Sofa oder Probe steht, dann fragt euch doch, wie ihr es findet, in der Probe zu sitzen und zu merken, dass sich alle eure Nachbarn fürs Sofa entschieden haben. Macht euch diese Probe dann Spaß? Wenn nicht, dann lässt eure Kollegen nicht hängen!"

Günther Maier, stellvertretender Vorsitzender, informierte danach über den wirtschaftlichen Bereich, also über Veranstaltungen, Arbeitseinsätze, und Bewirtungen. Hier überwiegen die wichtigen Vorarbeiten beim jährlichen Zwieblbeetenfest. Er informierte unter anderem über die Anschaffung eines Heißluftofens und Veränderungen im Bierstand. Engagiert hat sich der MV wieder beim Bosch-Fest in Horb, beim Jubiläum des MSC und beim Hallenturnier in Horb. Bei diesen Carterings hat wieder alles gut geklappt und der Kassierer war ebenfalls zufrieden.

Einen sehr ausführlich Protokollbericht präsentierte Schriftführer Jürgen Zimmermann. Über alles, was in 2017 geschah, wurde lückenlos berichtet. Interessant war der vom Dirigenten Matin Stöckl vorgetragene Rückblick. Er bewertete das vergangene Neujahrskonzert als sehr guten Auftritt, es habe Spaß gemacht. Die Musikalität bei der "Harmonie" sei sehr gut. Als Beispiel nannte er den Auftritt in Binsdorf. Im nächsten Jahr will der MV sich wieder an einem Wertungsspiel beteiligen.

Dirigent : "Proben können einem helfen, sie können sogar eine Art Wellness sein"

Der Dirigent nannte das Thema "Teilnahme an den Musikproben" ebenfalls "sehr wichtig". Er sagte dazu: "Man sollte zu den Proben kommen, weil man dort auch Spaß haben kann." Und weiter: "Proben können einem helfen, sie können sogar eine Art Wellness sein." Auf diese Aussage gab es viel Beifall.

Die Chronistin Katja Schäfer informierte über ihre Arbeit. Sie ist zur Zeit dabei, das Archiv für den Verein auf Vorderman zu bringen.

Im letzten Teil der Versammlung wurde noch sehr lebhaft über die Themen "Probenbesuch, Arbeitseinsatz, und Sommernachtskino" diskutiert. Das Sommernachtskino ist in Arbeit und soll umgesetzt werden. Ganz zum Schluss gab es noch eine sehr ernst zu nehmende Information der beiden Vorsitzenden Lisa Schäfer und Marina Schmid. Beide gaben bekannt, dass sie sich im nächsten Jahr bei den anstehenden Wahlen nicht mehr als Vorsitzende zur Verfügung stellen werden.

Eine ähnliche Ausssage hatte auch schon Kassierer Burkhard Hellstern gemacht. Er macht seinen umfangreichen Job seit 30 Jahren. Das wird dann mit Sicherheit keine einfachen Neuwahlen geben, und man kann nur hoffen, dass sich bis in einem Jahr geeignete Nachfolger finden, die den gewiss nicht leichten Job als Vorsitzende oder Kassierer bei der "Harmonie" auf sich nehmen.