Einem Känguru sind die beiden auch schon begegnet. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Australisches Outback bereits hinter sich gelassen / Motorrad-Weltreise von Jens und Kati Witte geht weiter

Von Christof Schülke

Horb. Seit Anfang des Jahres sind sie unterwegs: Kati und Jens Witte, deren Weltreise auf Motorrädern im Januar in Australien begonnen hat. Ihre ersten Abenteuer haben sie bereits erlebt – und ein Mal kapitulierten sie sogar vor dem australischen Sommer.

Als sie sich zum Jahresende auf den Weg gemacht hatten, waren sie voller Vorfreude – und glaubt man den Reiseberichten, dann ist das junge Ehepaar, das eine Zeitlang in Betra gewohnt hat, begeistert vom Start seiner Weltreise.

Knapp einer Woche nach der Ankunft in Aus- tralien waren sie gestartet. Von Perth aus führte die Tour an der Westküste entlang Richtung Süden. "Die Temperaturen über 30°C waren für uns immer noch sehr gewöhnungsbedürftig, daher sollte es in den kühleren Süden gehen."

Bei einem zweitägigen Zwischenstopp in der Kleinstadt Busselton lernten die Wittes auf einem Parkplatz den deutschen Auswanderer Helgo kennen, der ebenfalls Motorrad fährt. "Er lädt uns für den Folgetag zum Abendessen in sein Haus ein und wir verbringen einen netten und informativen Abend. Hierbei bekommen wir auch ein wenig die Angst vor der teils giftigen australischen Tierwelt genommen."

Von Busselton geht es – begleitet von Helgo – weiter Richtung Süden. Durch riesige Eukalyptuswälder schlängelt sich eine von Höhlen gesäumte Straße immer weiter südlich. "Es fühlt sich noch ein wenig ungewohnt an, dass man sich auch mal ein paar Tage Zeit nehmen kann und nicht wie bisher vom Zeitdruck getrieben schnell weiter fahren muss. Wir zwingen uns daher gerade in der Anfangszeit zur ›Langsamkeit‹", berichten die beiden.

Pelikane, Kängurus, Ringneck-Papageien lassen bei den Reisenden das Gefühl eines Zoo-Besuchs aufkommen. Eine besondere Herausforderung war die Überquerung des Nullarbor Plain. Hierbei handelt es sich um eine ausgedehnte Karstwüste im Süden Australiens. Der Eyre-Highway soll uns weiter Richtung Osten bringen. 1200 Kilometer ohne Zivilisation, nur alle rund 200 Kilometer steht eine Raststätte zu Verfügung. "Besonders bei den Pausen an den Roadhouses genießen wir die Gespräche mit anderen Reisenden, denn sie stellen eine echte Abwechslung dar."

Auf ihrem weiteren Weg Richtung Adelaide bekommen die zwei Deutschen die Kraft des australischen Sommers zu spüren. "Tagestemperaturen von 42°C lassen uns bei unserer Fahrt an die Grenzen unserer Kräfte kommen. Der heiße Fahrtwind brennt in den Augen und unter der Motorradkleidung fühlt es sich an wie in der Sauna. Das Trinkwasser taugt fast dazu, einen Tee aufzubrühen. Wir beschließen daher für die Tage, die wir in Adelaide verbringen möchten, auf eine klimatisierte Cabin zurückzugreifen." Über die Adelaide Hills geht es weiter Richtung Osten nach Mont Gambier, das für seine vulkanischen Kraterseen berühmt ist. Das nächste große Ziel: die Great Ocean Road. Diese Route entlang der Küste ist mit Recht eine der Traumstraßen dieser Welt. Fasnet in Australien? Naja. Am Rosenmontag schickten die Beiden den aktuellsten Bericht ihrer Tour: "Im Nordosten Tasmaniens besuchen wir die ›Bay of Fires‹ (...). Wir haben Glück und können bei bestem Wetter das Farbenspiel an diesem Küstenabschnitt genießen. Das satte Blau des Meeres und des Himmels mit dem knalligen Orange der Felsen, das in der Sonne strahlt… amazing." Fazit: Man kann definitiv neidisch werden. Voraussichtlich 2013 wollen Kati und Jens Witte wieder in Deutschland sein.