Pfarrer Peter aus Boryslaw im Garten des dortigen Sozialzentrums. Foto: Schwarzwälder-Bote

Spende der Horber Spitalstiftung in der Ukraine gut angekommen / Pfarrer Peter berichtet über Probleme vor Ort

Horb (gw). Die katholische Spitalstiftung unterstützt seit vielen Jahren das Sozialzentrum in der Stadt Boryslaw in der West-Ukraine. Es gehört zu den Eine-Welt-Projekten die aus der "Spittel-Apfelkaktion" mit jeweils 500 Euro unterstützt wurden.

Obwohl Boryslaw sehr weit weg vom Krisen- und Kampfgebiet in der Ostukraine liegt, sind die Auswirkungen des Konfliktes auch dort deutlich spürbar. Es sind Gefallene und verwundete junge Menschen aus Boryslaw zu beklagen, Flüchtlinge aus dem Osten kommen in die Stadt und finden vorübergehend eine Bleibe, die Preise für Energie und Nahrungsmittel steigen an.

Die Spitalstiftung freut sich nun über eine Nachricht aus der Ukraine. "Es kam nun per E-Mail eine Nachricht, dass das Geld dort angekommen ist und einige Bilder aus Boryslaw", berichtet Stiftungsdirektor Peter Silberzahn.

Im Jahre 2012 waren Diakon Klaus Konrad, Paul Welte, Heinrich Tischinger und Peter Silberzahn letzmals an Ostern dort und überbrachten Geschenke an die Waisenkinder, die im Sozialzentrum betreut werden. "Wir haben angeregt, die große Wiese neben dem Hauptgebäude teilweise als Garten zu nutzen, um so für die Versorgung der Kinder eigenes Obst und Gemüse zu erzeugen." Heinrich Tischinger brachte gleich verschiedene Gemüse- und Blumensamen mit. Nun ist Pfarrer Peter Pidlubnyj sehr froh über den großen Garten, in dem Kartoffeln und Gemüse wachsen und er freut sich mit den Kindern auch an den großen Sonnenblumen. Pfarrer Peter berichtete in seinem Brief auch über die Krisensituation: "Es gibt 80 Flüchtlinge aus der Ostgebieten, 26 aus der Krym. Diese werden bei den Boryslawern unterbracht. Die Flüchtlingen besuchen auch unser Sozialzentrum. Wir arbeiten mit der örtlichen Macht zusammen und helfen den Flüchtlingen." Auch über die Arbeit des Sozialzentrums berichtet er ausführlich: "Ab 1. September beginnt das Schuljahr. Die Suppenküche arbeitet weiter, nach dem Unterricht kommen die Kinder ins Sozialzentrum, um Mittag zu essen. Viele unsere Kinder beendeten das Lernen in der Schule. Sie verlassen unser Sozialzentrum, weil sie auf die Fachschulen gehen, und Boryslaw verlassen. Doch kommen immer neue und neue bedürftige Kinder, weil unser Sozialzentrum einen guten Ruf hat." Dann schreibt Pfarrer Peter noch: Im Herbst haben wir die Parlaments-Wahlen. Hoffentlich wird der Krieg zu den Wahlen beendet sein."

Das Caritaszentrum Boryslaw ist eine soziale Einrichtung der örtlichen griechisch-katholischen Kirche unter Leitung von Pfarrer Peter Pidlubnyj. Er kann auf ein engagiertes Team von pädagogischen Fachkräften und Hauswirtschaftshelfern zählen. Seit langer Zeit gehört der Germanist und Übersetzer Ihor Tschaijkiwskj mit zum Team, der, ebenso wie Pfarrer Peter, bereits mehrmals in Horb war. Sie leisten eine sehr gute Arbeit in der Betreuung der 30 Waisenkinder und seit Kurzem auch in der Behindertenarbeit. Neben der Horber Spitalstiftung fördert auch RENOVABIS, die Solidaritätsaktion der Deutschen Katholiken dieses Projekt.

Die Spitalstiftung wird das Sozialzentrum mit dem Waisenhaus weiterhin tatkräftig unterstützen. Weitere Spendengelder seien notwendig und herzlich willkommen, so Silberzahn. "Diese kommen über die Diözese Sambir-Drohobych sicher und ohne jeglichen Kostenabzug an." Spendenkonten: Katholische Spitalstiftung Horb, Kennwort: Ukrainehilfe, Volksbank Horb-Freudenstadt eG, BLZ 642 910 10 Konto-Nummer 120 121 000 und katholische Kirchengemeinde Horb, Ausschuss Mission-Entwicklung-Frieden, Kennwort: Ukrainehilfe. Kreissparkasse Freudenstadt BLZ 64 25 10 60. Konto-Nummer 77 49 03.