Vereine: ASV unternimmt alle Anstrengungen, um Zukunft des Vereins zu sichern / Mitgliedsbeiträge steigen
Für 2017 kommen einige Herausforderungen auf den ASV Nordstetten zu. Es gilt, den Verein wirtschaftlich zu führen und dabei Schulden abzubauen.
Horb-Nordstetten. Neben dem Schuldenabbau gibt es noch weitere Herausforderungen, wie bei der Mitgliederversammlung deutlich wurde: Die großen Sportanlagen und das Sportheim müssen instand gehalten werden, der Verein muss durch die Jugendarbeit fit für die Zukunft gemacht werden, und es gilt neue Wege der Sponsorensuche zu gehen.
"Vereine tragen einen großen Anteil am traditionellen und kulturellem Dorfleben", sagte der Vorsitzende Matthias Schäuble bei der Versammlung. Sie stehen mit ihrem Angebot für Toleranz und Integration. Der ASV erhielt im vergangenen Jahr eine Auszeichnung der DFB-Stiftung Egidius Braun für vorbildliche Arbeit bei der Integration von Flüchtlingen. Jahr für Jahr ist es ein Kraftakt, vor allem in finanzieller Hinsicht, den Verein über Wasser zu halten. In der Vorstandschaft wurden deshalb umfangreiche Maßnahmen besprochen, um Mehreinnahmen zu generieren und gleichzeitig Ausgaben zu senken. So sollen die Räumlichkeiten für Familien- und Firmenfeiern angeboten werden. Dabei soll eine Erhöhung der Mietpreise erfolgen. Die Gebühr für die Kegelbahn wird nach zehn Jahren moderat angehoben. Ab 1. April werden auch die Getränkepreise auf ein vertretbares, mit anderen Sportgaststätten vergleichbares Niveau angehoben. Außerdem installierte die Firma Faßnacht eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Kegelbahn und eine kleinere Anlage auf dem Sportheimdach. Diese speist einen Akku, der den Eigenstrom-Verbrauch senken wird. Mit Sky konnte ein neuer kostenreduzierter Vertrag ausgehandelt werden. Die große Sportanlage und das Sportheim in Eigenregie zu führen, bedeutet einen enormen finanziellen Aufwand und erfordert ein großes ehrenamtliches Engagement der Vereinsmitglieder.
Dringend notwendige Instandsetzungsmaßnahmen wie die Sanierung des Duschbereichs und der sanitären Anlagen wurden aufgrund der finanziellen Lage immer wieder aufgeschoben. 2017 will man versuchen, einen Erste-Hilfe-Kurs anzubieten und einen "Automatisierten externen Defibrillator" (AED) zu organisieren.
Kassierer Frank Kreidler legte die wirtschaftliche Situation des Vereins dar. Bei einem Minus in der Gesamtbilanz und noch ausstehenden Verbindlichkeiten musste man sich dringend Gedanken machen, wie man die Einnahmen verbessern kann. Eine gute Nachricht waren die großzügigen Spenden, die der Verein bekam, und die erfolgreichen Veranstaltungen. Man muss aber versuchen, einen Gewinn im wirtschaftlichen Bereich zu erzielen, denn es ist nicht erlaubt, den Verlust in diesem Bereich mit Gewinn aus den anderen Bereichen auszugleichen.
Um die wirtschaftliche Lage des Vereins zu verbessern, schlug die Vorstandschaft eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge für alle Sparten und Altersklassen vor, die von den Mitgliedern einstimmig beschlossen wurde. Für die Erwachsenen aktiven Mitgliedern bedeutet das eine Erhöhung von 50 auf 65 Euro pro Jahr. Die Erwachsenen passiv zahlen in Zukunft 35 statt 30 Euro. Jugendliche zahlen 35 statt 30 Euro pro Jahr. Der Familienbeitrag erhöht sich von 80 auf 95 Euro.
Schriftführer Christof Schneiderhan fasste die Ereignisse des vergangenen Jahres zusammen: die Sonnenwendfeier, das Konzert mit den Wild Voices, das traditionelle Herbstfest mit der schwäbischen Mundartband "Zwoi Schwoba, die durch dick und dünn gehen", das Brezelscholdern und das vierte Manfred-Klink-Gedächtnisturnier mit insgesamt 23 Keglerteams.
Im Jugendbereich von den Bambinis bis zur A-Jugend bildet der ASV Nordstetten eine Spielgemeinschaft mit dem FC Horb. Jugendleiter Oswaldo Chirrizi betreut momentan einen Kader von 60 Jugendspielern. Das sind 50 weniger als vor zwei Jahren. Durch Kooperation mit Vereinen aus sieben Horber Stadtteilen hat man einen großen Spielraum geschaffen, in jeder Altersgruppe Mannschaften stellen zu können.
Es folgten die Berichte der Spartenleiter Fußball (Martin Schott), Jedermann-Turnen (Werner Bok) und Schwertkampf (Damir Ivanovic). Die erste Mannschaft konnte sich die Herbstmeisterschaft sichern. Mit einer Niederlage ist sie nach der Winterpause wieder gestartet und hofft nun auf einen Sieg beim Auswärtsspiel gegen Hochdorf. Die Jedermann-Turner sind seit über 20 Jahren zusammen. Ihre Zahl blieb konstant. Das Angebot Mutter-Kind-Turnen und das Turnen für Senioren wird gut angenommen. Zufrieden ist auch Damir Ivanovic mit seiner kleinen Gruppe von treuen Leuten. Sie träfen sich zwar nicht mehr so regelmäßig, gab er zu, dafür habe man sich mehr auf Lehrgänge verlegt. Beim Dorffest am 19./20. August wird es eine Vorführung der Schwertkämpfer geben.
Bruno Springmann lobte in Vertretung von Ortsvorsteherin Edith Barth dass der Verein mit seiner guten Anlage und dem Sportheim gut aufgestellt sei, was allerdings viel ehrenamtliches Engagement der Mitglieder erfordere. Bei der Dorfputzete am Morgen war der ASV mit seiner Jugend die größte Gruppe gewesen. Ein Wunschziel für die Zukunft ist für den Vorsitzenden Matthias Schäuble weiterhin ein Kunstrasen, und ein ehrgeiziges Ziel hat er sich gesetzt: Der Verein soll bis zu seiner 100-Jahr-Feier 2022 schuldenfrei sein.
Bei der Hauptversammlung des ASV Nordstetten wurden treue Mitglieder geehrt.
Das Vereinsehrenzeichen in Bronze für 25-jährige Mitgliedschaft konnten Udo Pfeffer, Robert Eger, Lars von der Knesebeck und Jürgen Brenner entgegennehmen.
Für 35 Jahre Treue zum Verein erhielten Werner Blank, Joachim Köninger, Klaus Vötsch, Hans-Jürgen Brendle und Ingo Schneiderhan das Vereinsehrenzeichen in Silber.
Reinhard Bok wurde mit dem Vereinsehrenzeichen in Gold ausgezeichnet. Er ist seit 45 Jahren Mitglied beim ASV. Nach 50 Jahren Mitgliedschaft beschloss die Versammlung auf Vorschlag des Vorsitzenden, Rudolf Bok zum Ehrenmitglied zu ernennen.