So soll es nach Willen des Rexinger Ortschaftsrates auf den Höhen des "Großen Hau" nicht aussehen. Das Gremium will den Wald als solchen erhalten. Fotomontage: MVV energie Foto: Schwarzwälder-Bote

Rexinger Ortschaftsrat lehnt geplanten Windpark ab / Windräder seien "Prestigeobjekte" der Stadtverwaltung

Von Eberhard Wagner

Horb-Rexingen Der Ortschaftsrat Rexingen lehnt den von der Stadt vorgeschlagenen Planentwurf zur Änderung des Flächennutzenplanes im Bereich Großer Hau einstimmig ab.

Diese Haltung bekräftigte das Gremium nachhaltig in der öffentlichen Sitzung und untermauerte damit die Abstimmung aus der nichtöffentlichen Sitzung vom 18. April.

Die Änderung des Flächennutzenplanes (FNP) im Bereich Großer Hau würde die Zulässigkeit zum Bau von Windkraftanlagen zwischen Rexingen und Bittelbronn ermöglichen.

Ortsvorsteherin Birgit Sayer betonte, dass weder der Rat noch die Bürger grundsätzlich gegen die Nutzung der Windenergie sind: Im Gegenteil. Es sei klar, dass die Zukunft regenerativen Energien gehöre. Als Hauptgrund für den Widerstand zur Änderung des FNP führt das Gremium an, dass der Wirtschaftswald in diesem Bereich nicht nur als Naherholungsgebiet für Freizeitsportler und Spaziergänger gilt, sondern vor allem als wichtiger Wasserspeicher fungiert. Außerdem gelte die Windhäufigkeit sowie die gemessene Windstärke in diesem Bereich mit dem Wert 5,0 in 100 Meter über Grund als niedrigste Grenze, was zumindest die von dem Energieunternehmen geplanten 1850 Volllaststunden der Anlage in Frage stelle.

Rat Wilfried Wüstholz führte aus, dass viele Generationen diesen schützenswerten Wald gepflegt haben und dass die Eingriffe in die Natur für die Bürger bei Weitem höher seien als der daraus zu erwartende Nutzen. "Eine solche Anlage gehört ums Verrecken nicht in diesen Wald", schimpfte er. "In diesem Bereich sind die Menschen ebenso betroffen wie die Tiere – dabei gibt es genügend andere Standorte rund um Horb, welche ohne gravierenden Eingriff in die Natur für die Windkraft nutzbar sind."

Rat Rainer Brenner bezeichnete die Planung der Windräder als "Prestige-Objekt" der Stadt. Dieses werde über den Naturschutz und den Willen der Menschen gesetzt.

Rat Jürgen Schmitt stellte klar, dass es rund um Horb keine Ausgleichsflächen gebe, um Abholzungen in diesem Wald auszugleichen. Dem "blinden Aktionismus" der Stadtverwaltung will man in Rexingen nicht folgen, sondern dem Willen der Bürger. Sayer bekräftigte, dass die Ortschaftsverwaltung verantwortungsbewusst handeln werde und diesem Bürgerwillen entspreche. Bereits im Mai gab es eine Informationsveranstaltung (wir berichteten), bei der sich Bürger gegen Windkraftanlagen im Bereich Großer Hau ausgesprochen haben.

Dieser Wille werde nun offiziell von der Ortschaftsverwaltung unterstützt. Die zahlreichen Zuhörer in der Ortschaftsratssitzung bekundeten mit spontanem Beifall ihr Einverständnis zum Beschluss des Gremiums, der Änderung des FNP nicht zuzustimmen.