Thorsten Beimgraben von der Rottenburger Hochschule informiert über das richtige Heizen mit Holz. Foto: Energieagentur Horb Foto: Schwarzwälder Bote

Wissen: Thorsten Beimgraben von der Rottenburger Hochschule referiert zum Thema "Heizen mit Holz"

Horb. Zum Thema "Heizen mit Holz – Aufbereitung, Lagerung, Feuerung" referierte Gast-Dozent Thorsten Beimgraben von der Rottenburger Hochschule in der Horber Volkshochschule organisiert.

Nachdem Agenturleiter Martin Heer kurz in das Thema eingeführt hatte, startete der Professor mit einem aktuellen Bezug: In Stuttgart werde Besitzern von so genannten "Komfort-Kaminen" beim Feinstaubalarm ein Betrieb untersagt. Er ging nicht auf die Sinnhaftigkeit dieser Betriebsbeschränkungen ein, verwies jedoch darauf, wie wichtig es sei, Holz richtig zu lagern und zu verfeuern, damit sowohl weder Ofen noch Installationen wie auch die Umwelt so wenig wie möglich belastet werden würden. Ziel und Zweck seines Vortrags sei die Aufklärung und der bewusstere Umgang beim Thema Heizen.

Zu Beginn stellte er ungeeignete Brennstoffe wie Zeitschriften, Kartons, Abbruchholz und Verpackungsmaterialien vor: "Wer damit feuert, belastet die Umwelt und verstößt gegen das Umweltschutzgesetz." Selbst Zeitungen sollten, wenn auch nur zum Anfeuern, nicht verwendet werden. Zudem könnten diese genannten Stoffe die Anlage schneller verschmutzen und für weniger Wärmeabstrahlung führen. "Wer wirklich sparen will, verbrennt nur sauberes, naturbelassenes Holz", so Beimgraben.

Infolge ging er auf Kaminbrand und Schornsteindurchnässungen, deren Ursachen und Folgen ein. Wie man hier frühzeitig vorbeugen könnte, stellte er sehr anschaulich dar. Die Nutzung von trockenem und gut gelagertem Holz sei dabei unabdingbar. Dazu hatte er viele Beispiele und Fotos mitgebracht.

Zudem erfuhr man den Heizwert und die Vorzüge verschiedener Brennholzarten. Wie die Stufen der Verbrennung im Ofen ablaufen, wieso die Luftzufuhr entscheidend ist und wie die Temperatur am besten geregelt wird, erzählte der Referent im Anschluss.

Wärmeleistung durch Brennstoffzufuhr regeln

Da bei einer Verringerung der Frischluftzufuhr oder Drosselung des Schornsteinzuges das Holzgas nicht mehr vollständig ausbrennen könne, sei es nur logisch, die Wärmeleistung durch Brennstoffzufuhr – und damit entsprechende Holzgrößen beziehungsweise -mengen – zu regeln.

Der Clou folgte zum Schluss: Entgegen der landläufigen Meinung, das Feuer ganz klassisch von unten anzuzünden, stellte der Professor anhand eines Films den Gegensatz vor: "Anfeuern von oben sorgt für einen sauberen Abbrand und so wenig Schwelgasbildung wie möglich – probieren Sie es aus." Sein Resümee neben der – fast schon revolutionären – Anfeuerungsart: Nur trockenes, sauberes und gleichmäßig gespaltenes Brennholz verwenden, eine ausreichende Luftversorgung gewährleisten, nur auf Glut und nicht auf Flamme nachlegen sowie den Feuerraum nicht überfüllen.

Am Ende des Vortrags stand Thorsten Beimgraben noch für zahlreiche individuelle Fragen zur Verfügung und wurde von den Teilnehmern mit Applaus bedacht.

Der Vortrag wird am 19. Februar in der VHS Freudenstadt wiederholt.