Harmonische Arbeit von Kapelle und Förderverein trägt wieder Früchte / Kritische Worte zu inhaltslosen Partys

Von Gerd Karjoth

Horb-Altheim. Es stimmt einfach alles beim Altheimer Musikverein und seinem Förderverein. Das wurde wieder einmal bei der Hauptversammlung deutlich. Was im Musikverein etwas sauer aufstößt ist allerdings, dass Feste mit Programm nicht mehr so gefragt sind.

Der gut geführte Musikverein und sein ebenso gut geführter Förderverein, beide mit akribisch arbeitenden Vorständen, sind die Grundlage für den Erfolg der Musikkapelle Altheim: Sie ist über die Landesgrenze hinaus bekannt und spielt in der Oberstufe. Ein weiterer Beweis sind die jährlich erfolgreichen Konzerte mit überdurchschnittlich guten Kritiken und überregionalen Einladungen. Alter und neuer Vorsitzender des Fördervereins blieb Walter Rink.

An die Musikkapelle konnte trotz hoher Steuerausgaben dank Bockbierfest ein ansehnlicher Betrag überwiesen werden. Natalie Frey wurde neue Kassiererin und Nadine Pfeffer Schriftführerin. Werner Bläse bleibt für weitere zwei Jahre Vorsitzender der Musikkapelle.

In seinem Rückblick auf 2010, eigentlich ein Jubiläumsjahr, denn die Musikkapelle wurde 85 Jahre alt, hatte er nicht nur Positives zu berichten. Auf eine Feier hatte man verzichtet. An Veranstaltungen mit wirtschaftlichen Hintergrund stand die Fasnetsveranstaltung am Fasnetsfreitag an. Dieses Fest für die Vereine wird es nicht mehr geben. Aufwand und Erfolg stehen in keinem Verhältnis. Bläse: "Keiner will mehr ein Programm sehen. Nur noch abfeiern. Wieder bricht ein Teil Tradition im Dorf weg. Wie man sich bettet so liegt man, kann man da nur sagen."

In die Jahre gekommen war die Uniform, genau 30 Jahre. Jetzt war es endlich soweit. Beim Weihnachtskonzert konnte die neue Uniform erstmals vorgestellt werden. 29 000 Euro mussten dafür investiert werden. Dank der guten finanziellen Lage konnte das problemlos gemeistert werden. Kassierer Siegbert Lipp bestätigte dieses in seinem Bericht mit dem Hinweis auf eines der erfolgreichsten Bockbierfeste im vergangenem Jahr. Er mahnte jedoch: Es gebe immer mehr Ausgaben als Einnahmen. Es sei zu überlegen, ob man nicht zukünftig einen Haushaltsplan mit Rücklagenbildung erstellen sollte.

Dirigent Karl-Heinz Kläger wartete mit ein paar Zahlen auf. Die Musikkapelle verfügt über 66 aktive Musiker, davon vier Jugendliche als Zugänge nach bestandener D 2-Prüfung. 75 musikalische Termine waren zu bewältigen. Davon 48 Proben und 27 Auftritte. Er zeigte sich nicht ganz zufrieden mit einer Beteiligung von 63 Prozent. Im kommenden Jahr sollen drei neue Stücke ins Repertoire aufgenommen werden. Einige Vorschautermine: 7. Mai Kreismusikfest in Vollmaringen, 22. Mai Brauereifest in Hochdorf sowie am 14. und 17. Juli Auftritte beim Neckarblühen.

Jugendleiter Alexander berichtete nicht nur vom stressigen Üben und Vorbereiten auf die D 1-Prüfung sondern von viel Freude und Spaß beim Kindernachmittag mit Mohrenkopfessen, Zeltlager mit Lagerfeuer, Besuch Badesee und Schlittschuhlaufen in Bad Liebenzell. Ortsvorsteher Andreas Bronner wartete mit einigen Überraschungen auf. So war Werner Bläse total vom Beschluss des Ortschaftsrates überrascht, dass der Festplatz teilasphaltiert wird. Bronner jedoch gleichzeitig beschwichtigend für Kritiker dieser Maßnahme. Das Geld kommt nicht aus dem Ortschaftsbudget, sondern von einer großzügigen Fischerspende. Dieses Jahr werde das 25. Bockbierfest gefeiert, und eine weitere Überraschung: Das Dorffest 2013 wird etwas Größeres unter dem Motto "Altheim wie es war – Altheim wie es ist". Dazu soll möglichst unter Beteiligung der Musikkapelle am 8. April in einer Versammlung ein Festausschuss gegründet werden. Bei den Wahlen übernahm Markus Singer, Steuerfachmann und Banker die Stelle des Kassier. Siegbert Lipp stellte sich nach vielen Jahren nicht mehr zur Verfügung. Neues Ausschussmitglied wurde Marion Fischer für Alexandra Singer. Kassenprüfer wurde für Markus Singer (Kassierer) neu Bernhard Scherrmann.