Eine Dorfführung gehörte beim Tag des Archivs in Mühringen mit dazu. Foto: Tischbein Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortsarchiv öffnet zum zweiten Mal: Großes Interesse bei den Bürgern / Hans-Josef Ruggaber lädt zu einer Führung durch den Ort ein

Von Marion Tischbein

Horb-Mühringen. Unter großem Interesse der Mühringer Bevölkerung hat am vergangenen Sonntag das Mühringer Ortsarchiv zum zweiten Mal seine Türen geöffnet.

Schwerpunkt war dieses Mal das Fotoarchiv mit vielen alten Bildern. Die meisten hatten Hans-Josef Ruggaber und Hans-Jürgen Ruggaber bei ihrer Arbeit an den Büchern über die alten Häuser Mühringens von Mühringer Bürgern zur Verfügung gestellt bekommen. Es waren Fotos von Ausflügen, Kommunionsbilder oder Bilder von Einschulungen, darunter ein komplettes Album von der 1200 Jahr-Feier Mühringens 1986. Das war natürlich, besonders für die älteren Mitbürger interessant, die auf den alten Fotos das eine oder andere bekannte Gesicht oder gar sich selbst entdeckten.

Bei einem kleinen Quiz galt es, die Leute auf einem Bild, auf dem Mesner, Pfarrer und Ministranten zu sehen waren, zu erkennen. An einem Tisch konnte man den von Hans-Jürgen Ruggaber gestalteten Mühringer Kalender und Postkarten mit Mühringer Motiven erwerben. Eröffnet wurde am Sonntag auch der neue Büchertauschraum im Erdgeschoss. Alles habe man geschenkt bekommen, erzählte Ortsvorsteherin Monika Fuhl, von den Schränken bis zu den 1400 Büchern. Vom Kinderbuch über Krimis, Romanen und Geschichtlichem bis zum Kochbuch kann man hier alles finden. Das gab jede Menge Arbeit, bevor man den Büchertauschraum, der jeden Mittwoch geöffnet sein wird, fertig gestellt hatte. Da musste vorsortiert und dann nach Kategorien eingeteilt werden. Es galt Schränke aufzubauen und alles einzusortieren. Am Sonntag nun konnte der Büchertausch endlich starten. Gebühren werden dabei nicht erhoben, man kann Bücher mitnehmen und sich, wenn man sie gelesen hat, neuen Lesestoff holen. So entsteht ein ständiger Austausch der Bücher.

Die Kinder konnten am Sonntag den Märchen und Sagen lauschen, die Rosemarie Kosi und Ulrike Schwarz vorlasen. Bei einem Malwettbewerb durften die Kinder malen, was sie sich in Mühringen mal wünschen würden.

Auch die Jugendlichen waren gefragt, zu mailen oder zu schreiben, was Mühringen für sie attraktiver machen würde. Zahlreiche Bürger schlossen sich dann der Dorfführung mit Hans-Josef Ruggaber an, die sich mit dem ehemaligen "Wirtschaftsleben" in Mühringen befasste. Man staunt zu hören, dass es in dem kleinen Ort einmal 14 Wirtschaften, zum Teil mit Brauerei, gab. Beim Gang durchs Dorf wusste Ruggaber viel Interessantes über die Geschichte der ehemaligen Wirtshäuser und deren Besitzer zu erzählen. Ein Großteil war damals in jüdischer Hand. Es gab Schildwirtschaften, wo man übernachten konnte und Gassenwirtschaften, die meist nur ein Getränk ausschenkten.