Roger Cornitzius (links) vom DRK-Kreisverband Freudenstadt zeigte 20 Interessierten, darunter auch Mitglieder des DRK-Ortsvereins Altheim, wann und wie der Defibrillator angewendet wird. Foto: DRK/Feinler Foto: Schwarzwälder Bote

Unfallhilfe: DRK-Kreisverband Freudenstadt informiert in Altheim über Anwendung des Defibrillators

Horb-Altheim. Beim AED-Ku rs der Björn-Steiger-Stiftung mit dem DRK-Kreisverband Freudenstadt in der Altheimer Schule wollten die 20 Teilnehmer mehr zu ihrem Defibrillator in der Sparkasse Altheim wissen.

Altheims Ortsvorsteherin Sylvia Becht freute sich, dass in den Pfingstferien 20 Interessierte an der AED-Schulung teilnehmen: "Wie ihr alle, so hoffe auch ich, dass wir das Gerät nie brauchen."

Damit die Teilnehmer, von Grundschülern bis hin zu Senioren, im Ernstfall helfen können, führte Roger Cornitzius vom DRK-Kreisverband Freudenstadt in die Thematik ein.

Der ausgebildete Rettungssanitäter berichtete von der Aktion der Björn-Steiger-Stiftung, den Landkreis Freudenstadt als ersten in Deutschland "herzsicher" zu machen. Dafür wurden bereits 120 Defibrillatoren in den Orten, Gemeinden und Städten im Landkreis installiert.

In Altheim sei der AED (Automatisierter Externer Defibrillator) in der Sparkasse und damit Tag und Nacht zugänglich. Peter Kronenbitter, Bereitschaftsleiter des DRK-Ortsvereins Altheim, nannte weitere Standorte. Vor dem Altheimer Schwimmbad, im Sportheim, im Musikerheim, bei der Feuerwehr sowie im DRK-MTW und bei den Helfern vor Ort befinde sich jeweils ein weiteres Gerät.

Eine Zuhörerin wollte wissen, warum nicht jeder zuhause einen Defibrillator habe. Roger Cornitzius erklärte, dass so ein Gerät ab 1000 Euro zu erwerben sei und dass sich dies nicht jeder leisten könne. Ergänzend merkte Kronenbitter an, dass die Pads des Geräts ablaufen würden und neue auch nicht kostengünstig seien, weshalb nicht jeder ein solches Gerät besitze.

Im Ernstfall wäre Altheim jedoch gut ausgestattet, allerdings sei die Schulung der Helfer ein wichtiger Baustein. Diese müssten keine Angst haben, etwas falsch zu machen, denn das könne nicht passieren, betonte Cornitzius. Wenn die aufgefundene Person keine normale Atmung habe, dann sollten die Helfer über die 112 den Notruf absetzen und die Reanimation vornehmen.

"Und wie seh’ ich, dass ich den reanimieren muss und der beispielsweise nicht nur im Unterzucker ist?", wollte eine Zuhörerin wissen. Wer reanimiert werden müsse, sei Leichenblass, habe beispielsweise blaue Lippen, atme nicht mehr, erklärte Cornitzius.

Patienten, die in den Unterzucker fallen, hätten meist ein rosiges Gesicht. Außerdem könne man den AED anschließen und dieser analysiere sofort, dass kein Schock notwendig ist und löse somit nicht aus. "Da können Sie machen, was Sie wollen und so oft Sie wollen auf die Taste drücken, das Gerät wird keinen Strom durch den Körper geben", betonte Cornitzius.

Wer alleine sei, sollte Hilfe hinzurufen. Die zweite Person könnte den AED holen, ein Helfer müsse jedoch reanimieren. Innerhalb von Minuten müsste zwischen den beiden Brustwarzen gedrückt werden, da sonst der Sauerstoff nicht ins Gehirn gelange und Zellen dort absterben würden. 

"Kann ich den nicht zusätzlich verletzen?", wollte eine aufmerksame Zuhörerin wissen. Cornitzius nahm ihr die Angst und erklärte, dass eine Rippe brechen könne. Dass sich eine Rippe aber beispielsweise in die Lunge bohre, sei eher unrealistisch.  "Wenn Sie nichts machen, dann stirbt der Patient. Die Rippe heilt wieder", betonte der Referent.

Weitere Fragen zum harten Untergrund, zur Reanimation von Kindern und zum Drücken wurden gestellt, bevor die Teilnehmer das Gehörte mit dem Üben der Reanimation umsetzten. Auch die Kinder und Jugendlichen zeigten, dass Helfer keine Angst haben müssen. Da unter ihnen auch Jugendrotkreuz-Mitglieder waren, konnten diese ihr Wissen auffrischen.

Jeder Teilnehmer erhielt eine Urkunde, auf deren Rückseite die Schritte für eine Reanimation nochmals aufgezeichnet sind.

Wer die AED-Schulung verpasst hat oder noch mehr erfahren möchte, für den bietet Kronenbitter an einem Samstag eine kostenfreie AED-Schulung im DRK-Heim an. Der Termin werde noch bekannt gegeben. Es handle sich allerdings nicht um einen Erste-Hilfe-Kurs, sondern um eine Einführung in das Thema Reanimation.

Weitere Informationen: www.drk-kv-fds.de