Oliver Pollok ist sicher, dass man mit dem Corona-Konzept den TC Bildechingen bestens vorgesorgt hat – für ihn kann die Tennis-Saison losgehen. Foto: Morlok

Wie der Tennisclub Bildechingen seinen Spielbetrieb wieder aufnimmt. System stellt Kontakt-Nachverfolgung sicher.

Horb-Bildechingen - Die Corona-Pandemie legt seit einigen Wochen das öffentliche Leben lahm. Auch beim Freiluftsport gibt es Einschränkungen. Diese lockern sich nun jedoch nach und nach.

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Seit bekannt wurde, dass nach den strengen Kontaktsperren aufgrund der Corona-Pandemie nun wieder Individual-Sportarten wie beispielsweise Tennis oder Golf ab dem 11. Mai unter strengen Voraussetzungen erlaubt sind, herrscht auf einigen Anlagen rege Betriebsamkeit, damit die Auflagen erfüllt werden können.

Für so manche Vereinsvorstände kamen diese Lockerungen völlig überraschend. Manch einer dachte da vielleicht ironisch an Weihnachten, das auch jedes Jahr plötzlich, wie aus heiterem Himmel, vor der Tür steht. Will heißen: Man weiß genau, es kommt, ist aber dann doch nicht vorbereitet.

Plan war auf absolute Sicherheit der Mitglieder ausgerichtet

Beim Tennisclub Bildechingen wurde man dagegen nicht überrascht. Das Corona-Team des Vereins um Vorstand Oliver Pollok ließ sich nicht von vagen Situationsanalysen des Verbands einlullen. So veröffentlichte der Württembergische Tennisverband (WTB) auf seiner Internet-Seite noch am 29. April folgende Info: "Selbstverständlich gingen beim WTB viele Anfragen ein, wie zum Beispiel zum Herrichten der Plätze, zum Öffnen von Plätzen oder Hallen, zu Hygienebestimmungen in Corona-Zeiten nach einer Öffnung der Tennisplätze und natürlich auch zu Turnieren und der Verbandsrunde 2020. Alle diese Fragen konnten wir bisher nicht beantworten, da wir keinerlei Informationen von der Landesregierung hatten, wie es im Sport weitergehen wird. Am 30. April kommt es zur nächsten Beratungsrunde der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsidenten der Länder. Anschließend finden Beratungen der Landesregierungen statt. Nach unseren Informationen dürfen dann die Tennisplätze in Baden-Württemberg unter Einhaltung bestimmter Rahmenbedingungen, vermutlich im Mai, geöffnet werden. Warten sie aber die Veröffentlichungen in Fernsehen, Rundfunk und Presse ab, ob dies tatsächlich zutrifft."

In Bildechingen wartete man nicht auf vorgefertigte Handlungsanweisungen, sondern wurde schon im Vorfeld selbst aktiv. "Bereits Mitte April war abzusehen, dass man die Plätze bald freigeben wird", betonte Oliver Pollok im Gespräch mit unserer Zeitung. "Deshalb haben wir angefangen, ein Sicherheitskonzept, an dem wir schon seit Ausbruch der Pandemie gearbeitet haben, umzusetzen. Unser Plan war und ist auf absolute Sicherheit für unsere Mitglieder ausgerichtet."

Allgemeine Corona-Hygieneregeln gelten

Der Vorstand weiß jedoch auch, dass selbst der ausgeklügelte Plan nur so gut ist, wie die Menschen, die ihn ausführen. Deshalb setzt er auch auf Selbstverantwortung. Er ist sich zudem bewusst, dass das TCB-Konzept sicher noch kleine Mängel aufweist, die sich aber erst in der Umsetzung zeigen werden. "Und dann kann sehr schnell nachjustiert werden", glaubt Pollok, der hier wieder einmal seinem Leitspruch folgte: "Besser 80 Prozent fertig als 100 Prozent nichts gemacht." Für die acht Corona-Beauftragten des Vereins (zwei sind empfohlen) gilt es, darauf zu achten, dass die klaren Regeln, die auf großen Schautafeln, die extra an zwei exponierten Stellen gut sichtbar aufgehängt wurden, auch eingehalten werden.

Allgemeine Corona-Hygieneregeln sollten ebenso wie der Zwei-Meter-Abstand als Selbstverständlichkeit gesehen werden. Die Platzbelegung darf nur über ein elektronisches System mit Angabe der Namen der Spieler erfolgen. So ist eine Kontakt-Nachverfolgung sichergestellt. Weiter sind auf den Tafeln die Verhaltensregeln für Freies Spielen und das Training deutlich dargestellt. Gerade im Trainingsbetrieb fordert Pollok Flexibilität und Disziplin von den Trainern und deren Teams. "Wenn wir uns alle an diese Vorgaben halten, dann sind wir wieder mit Abstand die Besten", sagt er mit einem Augenzwinkern.

Wenn sich alle an Vorgaben halten ist Ansteckungsgefahr ausgeschlossen

Insgesamt ist er mit der bisherigen Umsetzung all der bekannten Maßnahmen mehr als zufrieden. Trotzdem bedauert er, dass man jetzt, nicht wie all die Jahre zuvor, die Saison mit einem vereinsinternen Eröffnungsturnier starten kann, zu dessen Abschluss man am Abend vor dem Vereinsheim grillt.

"Doch wir müssen auf die Gesundheit unserer Mitglieder und Gäste achten. Wir haben Respekt vor dem Corona-Virus, doch wir glauben, dass man trotz aller Vorsichtsmaßnahmen, Verantwortungsbewusstsein und Sicherheitsregeln die Kirche im Dorf lassen sollte." In Bildechingen steht die Kirche noch an ihrem angestammten Ort, die Plätze werden von Paul Müller und seinem Team nach und nach gerichtet und für die Spieler freigegeben. Und wenn sich alle gut an die Vorgaben halten, dann ist die Ansteckungsgefahr mit dem Covid-19-Virus zumindest im Einzel so gut wie ausgeschlossen.