Horb/Stuttgart - Im Lebenslauf einer Band gibt es immer das eine Jahr: Man hat unzählige Gigs gespielt, der Duft von schwitzigen Jugendhäusern und Dorffest-Fritteusen hängt einem praktisch täglich in der Frisur. Mit der ersten Band hat es nicht geklappt. Eines der Bandmitglieder merkt immer, dass man mit Auftritten vor zehn Leuten doch nicht das große Geld verdient und konzentriert sich deshalb auf sein Studium.

Aber dann kommen die richtigen Leute zusammen; Menschen, die so sind wie man selbst, die Feuer haben, Lust darauf genau die Themen, die einen bewegen in Drei-Minuten-Rotz-Rock-Nummern zu pressen. Plötzlich sind keine zehn Leute mehr vor der Bühne – es sind 300. Auf einmal gibt es statt dem Echo von zwei einsamen klatschenden Händen, tosenden Applaus. Man gewinnt Wettbewerbe und durch alle Zweifel an sich selbst und der eigenen Musik hindurch merkt man, dass das was man tut, einigen Leuten wirklich gefällt.

Schmutzki ist eine Band genau an diesem Punkt: Zwei Jahre ist die junge Formation aus Stuttgart mit Konstanzer Wurzel nun unterwegs. Jetzt machen sie Halt in Horb, am 2. August auf dem Mini-Rock-Festival. Der Schwarzwälder Bote hat mit Dany, dem Basser der Drei-Mann-Combo, gesprochen:

Dany, wie kam es zu Schmutzki?

Bereits zum dritten Mal in Folge dürfen die Mini-Rocker eine Album-Nummer-1 bei sich begrüßen. Nach Casper (2011) und Cro (2012) wird dieses Jahr Prinz Pi mit eigener Band auf der Bühne stehen. Neben ihm spielt eine der bekanntesten Alternative-Rockbands mit der vielleicht markantesten deutschen Frontfrau: Jennifer Rostock. Auftreten werden insgesamt 22 Bands. Eskimo Callboy, Callejon, Irie Révoltés, His Statue Falls, Hoffmaestro, Käptn Peng & die Tentakel von Delphi und die 257er, um nur einige zu nennen. Wer selbst einmal auf der Bühne stehen will, kann das am Donnerstagabend, 1. August, beim Karaoke mit Live-Band tun.

Für was steht deiner Meinung nach Schmutzki?

Für mich bedeutet Schmutzki einfach ein cooles Lebensgefühl, zeitgemäß, frisch, ohne irgendwie abgehoben zu sein. Wir haben Spaß und wollen das weitertragen.

Wer kommt denn eigentlich auf eure Konzerte?

Der klassische Schmutzki-Fan ist kein Musikexperte, er ist genauso wie wir. Niemand der jetzt komplett aus dem Rahmen fällt – der ausflippen kann, ohne gleich Hipster zu sein. Einfach ein Typ, der ein bisschen härter Party macht als sonst.

Um was geht es im letzten Song, den du geschrieben hast?

Es geht um die kleinen Luxusprobleme und darum, sie ein bisschen auf die Schippe zu nehmen. Wir machen uns ein wenig über die Leute lustig, die vor dem Apple Store campen und sich darüber beschweren, so lange warten zu müssen.

Euer Name?

An sich keine große Sache. Unser Sänger Beat heißt Schmutz mit Nachnamen und unsere Songs gehen alle in eine etwas dreckigere Richtung. Beat wollte sich zwar nicht so in den Vordergrund stellen, aber unser Drummer Flo Hagmüller hat ihn dann doch überzeugt. Seitdem ist der Name auch ein Kriterium für unsere Songs. Wir fragen uns immer: "Ist der auch Schmutzki genug?"

Was ging bei euch im vergangenen Jahr?

2013 ist bis jetzt ein echtes Schmutzki-Jahr. Seit wir 2012 den Play Live Contest gewonnen haben (Anm. der Red: einer der renommiertesten Musikwettbewerbe in Baden-Württemberg) haben wir wahnsinnig viele Gigs gespielt. Man merkt schon, dass der Flow jetzt da ist.

Was war bis jetzt das krasseste Erlebnis?

Der Samstag des Southside Festivals dieses Jahr war ein absoluter Schmutzki-Tag. Normalerweise kommen um 12.30 Uhr zu einer Band im Zelt nur wenige, aber wir haben uns extrem reingehängt. Haben auf dem Campingplatz 200 T-Shirts verkauft und mit den Leuten geredet. Dann waren da plötzlich 1000 Leute vor der Bühne. Bei unserem Lied "Immer weiter" hatten wir einen ziemlich heftigen Moment: Wir machen da immer so das klassische Spiel zum in die Hocke gehen, und wirklich jeder hat mitgemacht. Als dann Beat die Zeile: "Du kämpfst dich weiter" gesungen hat, sind einfach alle aufgesprungen und haben hart getanzt. Aber es sind auch die kleinen Momente. Als wir auf dem Campingplatz mit den Leuten gejammed haben. Wir merken einfach die Message kommt an. Gerade haben wir wirklich das Gefühl, das Richtige zu tun.

Jetzt kommt Schmutzki zum Mini-Rock-Festival. Du warst mit deiner alten Band Sim Sin schon vergangenes Jahr am Start. Was sagst du zu unserer Hausmarke?

Das Mini-Rock ist ein richtig schnuckliges Festival. Es hat definitiv einen eigenen Style und wirklich charmante Eigenheiten. Auf der einen Seite läuft das hinter der Bühne sehr professionell ab, man merkt aber trotzdem, dass die Leute richtig Bock drauf haben.

Seite 2: Das Mini-Rock-Festival

Die Geschichte:

Das Mini-Rock-Festival entstand aus einem Jugendforum in Horb. 2005 spielten zum ersten mal Bands auf dem Horber Festplatz – damals noch vor circa 2000 Besuchern. Auch bei der nunmehr neunten Auflage im Jahr 2013 wird es noch von jungen Ehrenamtlichen organisiert, wobei mittlerweile mehr als 10 000 Besucher von Donnerstag, 1. August, bis Samstag, 3. August, erwartet werden.

 Das Programm:

Bereits zum dritten Mal in Folge dürfen die Mini-Rocker eine Album-Nummer-1 bei sich begrüßen. Nach Casper (2011) und Cro (2012) wird dieses Jahr Prinz Pi mit eigener Band auf der Bühne stehen. Neben ihm spielt eine der bekanntesten Alternative-Rockbands mit der vielleicht markantesten deutschen Frontfrau: Jennifer Rostock. Auftreten werden insgesamt 22 Bands. Eskimo Callboy, Callejon, Irie Révoltés, His Statue Falls, Hoffmaestro, Käptn Peng & die Tentakel von Delphi und die 257er, um nur einige zu nennen. Wer selbst einmal auf der Bühne stehen will, kann das am Donnerstagabend, 1. August, beim Karaoke mit Live-Band tun.

Das Festival 2013:

Tickets im Vorverkauf gibt es noch am heutigen Mittwoch unter www.mini-rock-festival.de. Danach gibt es Tickets nur noch an der Abendkasse. Das Kombiticket für das Festival kostet 46 Euro (exklusive Camping und Müllpfand). Tagestickets gibt es ab 28 Euro. Aktuelle Informationen unter facebook.com/minirockfestivalhorb.