Kompetente Referenten finden sich zum Thema Stadtwald im Bürgersaal ein. Bürgermeister Josef Herdner (von links) und Sekretärin Margot Gronert lauschen den Ausführungen von Forstamtsleiter Frieder Dinkelaker und Revierförster Richard Kugele. Foto: Kouba

Im Bürgersaal des Rathauses hielt der Technische- und Umweltausschuss (TUA) seine Sitzung ab. Ein Vorzeigeobjekt ist der Stadtwald, der mit einem dicken finanziellen Plus den letzten Abrechnungsrahmen abschloss.

Furtwangen - Unter Leitung von Bürgermeister Josef Herdner wurden die Wirtschaftszweige der Stadt abgehandelt und die Pläne Richtung 2022 genehmigt. Als Vorzeigeobjekt darf der städtische Wald gelten, über den Forstamtsleiter Reiner Dinkelaker und Revierleiter Richard Kugele referierten. Dinkelaker freute sich über den "stabilen Wald", der aber noch einiger Verbesserungen bedürfe, damit die Ressource erhalten bleibt. Man habe durchatmen können. Der Zustand sei ausgeglichener, aber man sei noch nicht über den Berg. Der Forstamtschef konnte festhalten, dass keine schlimmen Wasserschäden entstanden, die guten Jahre von 2008 bis 2017 abgelöst wurden und die Weiterentwicklung noch nicht prognostiziert werden könne. Der Holzpreis von bisher rund 90 Euro pro Festmeter erlebte 2019 einen Einbruch, konnte dieses Jahr aber verbessert werden. Die Forstplanung über zehn Jahre stehe an. Dazu müsse die Holzeinschlagsmenge geklärt werden, und die Planung reiche von Bodenproben bis Gesprächen mit Waldbesitzern.

Viel Schadensbewältigung notwendig

Richard Kugele unterstrich, dass in letzter Zeit viel Schadensbewältigung nötig war. Für 2021 waren 4000 Festmeter Einschlag geplant. Erreicht wurden 6600 Festmeter, und Altholzvorräte sollten abgebaut werden. Wetter, Käferbefall und Holzmarkt seien nicht kalkulierbar. Erfreulich verliefen die Pflanzaktion mit rund 100 Teilnehmern, die Baumpatenschaften, die rund 9000 Euro einbrachten und der "besondere Erntedank" der neuapostolischen Gemeinde. Gelobt wurde die Aktion der Stadträtin Anja Siedle.

Erfreuliche Überraschung zum Jahresende

Neue Baumarten wie Spitzahorn oder Hainbuche werden angepflanzt. Eine erfreuliche Überraschung gab es zum Jahresende 2020, die mit etwa 900 000 Euro Einnahmen bei 250 000 bis 300 000 Euro Ausgaben abschloss. Dankbar war man, dass keine Unfälle zu beklagen waren. Bürgermeister Josef Herdner meinte, dass man bei der Forstverwaltung gut aufgehoben sei, und durch die Bank weg waren die Stadtpolitiker Josef Hermann, Bernhard Braun, Roland Thurner und Dirk Ebeling äußerst zufrieden. Bedenken gab es allerdings beim undurchschaubaren Holzmarkt, der "Bauen mit Holz" zunichte mache (Hermann) und Holzpreise auch durch große Sägewerke hochgetrieben wurden und Knappheit wegen des Exports herrschte (Braun).

Riesengewinn ist fraglich

Ob wieder ein Riesengewinn eingefahren werden kann, ist fraglich. Daher sieht die Planung für 2022 moderat aus. Der Hiebsatz soll bei 5000 Festmetern liegen mit Erlösen von 385 000 Euro. Hinzu gerechnet gehören 22 000 Euro Pflanzförderungsmittel und sonstige Einnahmen mit 2000 Euro. Die Ausgaben für Holzaufbereitung, Waldschutz und andere Leistungen liegen insgesamt bei 257 600 Euro.