Sichtbare Fortschritte macht der Bau des neuen "HolzBauWerks Schwarzwald" in Besenfeld. Foto: Belser

Seit 2019 begleitet Hans-Joachim Fuchtel das Projekt "HolzBauWerk Schwarzwald". Von Anfang an war der Bundestagsabgeordnete beeindruckt, dass sich eine Investorengruppe gefunden hatte, die ein solches Vorhaben in der Gemeinde Seewald ins Visier nahm.

Freudenstadt/Seewald-Besenfeld. Dank des Zusammenwirkens, so der CDU-Politiker, sei das Werk zwischenzeitlich im Bau. Für den Parlamentarischen Staatssekretär Grund genug, sich erneut zu einem Austausch im Freudenstädter Rathaus zu treffen. Mit dabei waren die Landtagsabgeordnete Katrin Schindele sowie der Freudenstädter CDU-Vorsitzende Jörn Hinrichsen und sein Stellvertreter Johannes Grebe.

Auch Freudenstadts Tourismusdirektor Michael Krause und – virtuell zugeschaltet – seine Stellvertreterin Carolin Moersch sowie der Leiter des Amts für Stadtentwicklung, Rudolf Müller, in Vertretung von Oberbürgermeister Julian Osswald, nahmen an der Besprechung teil.

Eine Fülle von Möglichkeiten

Die Geschäftsführer Manuel Echtle (Nordrach) und Jörg Kübler (Haiterbach), die zwei der drei Sägewerke vertraten, die in das Projekt gemeinsam investieren, erläuterten ihren Gesprächspartnern die Ausrichtung des digitalisierten Industriebetriebs zur Herstellung von Brettsperrholz, das international als CLT bezeichnet wird. Schnell war man sich einig: Dieses Projekt bietet eine Fülle von Möglichkeiten, um einen Mehrwert für den Schwarzwald zu schaffen, um Kinder für den Umgang mit Holz zu begeistern, Weiterbildung in Holzberufen anzubieten sowie die Begegnung von Holzkünstlern und vieles mehr. CLT eignet sich für die Herstellung von Wänden, Decken und Dächern und ist deshalb gerade für höhere Aufbauten geeignet. Auch zeichnet es sich durch gute Eigenschaften im Brandschutz aus, erläuterten die beiden Geschäftsführer. "Dabei legen wir unseren Fokus auf die Tanne", sagte Manuel Echtle.

Im "HolzBauWerk Schwarzwald" würden alle Schritte der Holzverarbeitung ausgeführt. Es werde großer Wert auf kurze Wege gelegt, um Zeit und CO einzusparen. Da es zu wenig Produktionsstätten für moderne Holzbauprodukte in Baden- Württemberg gebe, so die Investoren, sei die Idee einer Neuansiedlung in Besenfeld entstanden, um der Tanne einen neuen Markt zu geben.

Das in Besenfeld produzierte CLT soll auf regionalen Baustellen in Baden-Württemberg sowie im Elsass zum Einsatz kommen. Dadurch werde regionale Wertschöpfung geschaffen, vom Waldbesitz und der Fortwirtschaft über die Sägeindustrie, den Frachtunternehmen, bis hin zu den Handwerksbetrieben, die es verarbeiten. Auf diese Weise würden lange Transportwege eingespart.

Jährlich 35 000 Kubikmeter Sperrholz

In einer ersten Aufbaustufe werden jährlich rund 35 000 Kubikmeter Brettsperrholz produziert. Hierzu werden 45 Arbeitsplätze geschaffen und rund 45 000 Kubikmeter frisches Fichten- und Tannenschnittholz aus der Region verarbeitet. Die Kapazität des Werks soll später erhöht werden.

Parallel zur Produktion, die im Herbst nächsten Jahres anlaufen soll, ist ein Schulungszentrum für holzverarbeitende Berufe und angehende Architekten angedacht. Auch könnten sich die Beteiligten eine Holzerlebniswelt vorstellen, um das Bewusstsein für den Werkstoff Holz zu erweitern und den Tourismus zu bereichern. "Eine solche Idee würden wir unterstützen", machte Jörg Kübler deutlich.