Nicole Hoffmeister-Kraut unterstützt ihren Förderer Thomas Strobl. Foto: Ungureanu

Beim Kreisparteitag der CDU Hohenzollern in Bisingen hat es harte Kritik am Landesvorsitzenden Thomas Strobl gegeben.

Zollernalbkreis - Unter anderem Landrat Günther-Martin Pauli forderte Strobl kaum verklausuliert dazu auf, den Platz an der Spitze für einen Nachfolger freizugeben.

Strobl ist wegen der verlorenen Landtagswahl im März angezählt. Parteifreunde wie der Zollernalb-Landrat Pauli machen ihn für das schlechte Ergebnis der CDU verantwortlich und legen ihm den Rücktritt nahe.

Unterstützung erhielt der baden-württembergische Innenminister am Mittwoch hingegen von einer anderen Balinger Politikerin: Nicole Hoffmeister-Kraut, am Wochenende mit großer Mehrheit als CDU-Kreisvorsitzende wiedergewählt, sprach sich in einer Pressemitteilung dafür aus, dass Strobl Vorsitzender bleiben solle.

Personelle und inhaltliche Erneuerung

Dieser stehe für politische Kontinuität und Stabilität in der Regierungskoalition, war darin zu lesen. Die personelle und inhaltliche Erneuerung der Partei sei zudem bereits begonnen worden. Jetzt sei es wichtig, dass die CDU geschlossen auftrete. Damit stellt Hoffmeister-Kraut sich gegen Günther-Martin Pauli und weitere Kreis-Parteimitglieder, die Strobls Verbleib im Amt des CDU-Landeschefs in Frage stellen.

Kurios wird diese Positionierung dadurch, dass sie nicht über persönliche Kanäle der Balinger Abgeordneten erfolgte, sondern als Pressemitteilung des Wirtschaftsministeriums verschickt und später zurückgezogen wurde: Der Versand sei ein "Versehen" gewesen, hieß es.

Dieser Fehler trug Hoffmeister-Kraut Kritik und Häme aus den Oppositionsparteien ein: Sie solle doch zwischen ihrer Arbeit als Ministerin und jener als Parteipolitikerin trennen. Der FDP-Fraktionssprecher Hans-Ulrich Rülke spottete gar, sie solle nicht unbesehen Pressemitteilungen veröffentlichen, die im Innenministerium für sie geschrieben würden.