Geburtstag: Die älteste Höfener Bürgerin Anneliese Ehrenberg wird heute 100 Jahre alt
Höfen. Die älteste Höfener Bürgerin ist Anneliese Ehrenberg. Am Samstag, 23. Februar, feiert sie bei relativ guter Gesundheit im Alten- und Pflegeheim Haus Burghardt ihren 100. Geburtstag.
Anneliese Ehrenberg wurde in Berlin geboren und hat dort in den ersten vier Schuljahren eine Privatschule und danach bis zum Abitur eine weiterführende Schule besucht. Ihr Wunsch, Jura zu studieren, ging nicht in Erfüllung.
Ihre erste Anstellung fand sie ab dem Jahr 1938 bei einer Bank, bis sie im Jahr 1943 unter einem Vorwand seitens des NS-Regimes über zwei Jahre hinweg harten Repressalien ausgesetzt war – verbunden mit Zeiten und Fakten, an die sie verständlicherweise nur ungerne zurückdenkt.
Ihre Freiheit und damit die Möglichkeit zur Rückkehr in die Familie erlangte Anneliese Ehrenberg wieder am 3. Mai 1945. Am Heiligen Abend 1948 wurde ihre Familie aus dem sowjetisch besetzten Berlin nach Braunschweig umgesiedelt.
Zunächst arbeitslos gewesen, fand sie beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) in Salzgitter-Lebenstedt in Niedersachsen eine Anstellung, ehe sie im Jahr 1957 in den Bürobereich der Stahlwerke Salzgitter überwechselte.
Weitere Stationen in ihrem Arbeitsleben waren unter anderen ein Schuhgroßhandel in Wolfenbüttel, die fünfjährige Leitung des im Jahre 1962 erworbenen Hotels "Hohegeiß" im Harz und die Funktion als Personalchefin in einem Schweizer Unternehmen in Offenbach.
1988 Umzug nach Bad Wildbad
Wohnhaft gewesen in Schotten, begann für Anneliese Ehrenberg im Jahr 1986 der Ruhestand. Und nachdem ihr Sohn Bernd Nicolai als Konditor und Küchenmeister in Bad Wildbad tätig war, lag nichts näher als ein Umzug im Jahr 1988 in die Kurstadt und drei Jahre später auch nach Calmbach.
Aus gesundheitlichen Gründen begab sich Anneliese Ehrenberg im Jahr 2014 in das Höfener Alten- und Pflegeheim Haus Burghardt, wo sie sich gut betreut fühlt. Aber auch über den regelmäßigen Besuch von der in Calmbach lebenden Familie ihres Sohnes, kann sie sich immer wieder freuen.
Bei relativ guter Gesundheit
Ihre relativ gute Gesundheit erlaubt es ihr, auch im Alter von 100 Jahren noch regen Anteil am Zeitgeschehen zu nehmen und sich sogar noch für die Politik zu interessieren. Befragt vom Schwarzwälder Bote nach der Lebensweise, um bei ordentlicher Gesundheit 100 Jahre alt zu werden, antwortete Anneliese Ehrenberg lächelnd: "Man wird es einfach. Ich habe viel mitgemacht, aber auch viel Glück gehabt".
Am heutigen Samstag erwartet sie eine Reihe von Geburtstagsgästen. Unter ihnen auch der Höfener Bürgermeister Heiko Stieringer, der ihr die Gratulation der Gemeinde Höfen, verbunden mit einem Geschenk, sowie die guten Wünsche des Calwer Landrates Helmut Riegger und die Glückwunsch-Urkunde von Ministerpräsident Winfried Kretschmann übermitteln und überreichen wird.
