Brauchtum: Knapp 50 Höfener Bürger feiern mit Pfarrer Jon André Søvde bei Kaffee und Kuchen
Knapp 50 Senioren aus Höfen feierten mit Pfarrer Jon André Søvde aus Norwegen Advent. Bei Kaffee und Kuchen stimmten Mitglieder des Höfener Kirchenchors die Gäste auf die Weihnachtszeit ein. Pfarrer Søvde begleitete den Nachmittag mit Gebet und Geschichten.
Höfen. Wie wird Weihnachten in Norwegen gefeiert? "Ganz anders", sagt Pfarrer Søvde. "In Norwegen ist Weihnachten immer weiß", fügt er schmunzelnd hinzu. Heilig Abend ist auch in Norwegen ein Familienfest mit Bescherung, aber, so Pfarrer Søvde, auch mit einem üppigen Festmahl. "Am Weihnachtstag essen wir nur die Reste", erklärt er. Und es gibt "Gløgg", norwegischen Glühwein, der mit Reispudding gereicht wird.
Die Kinder verkleiden sich als Weihnachtsziege "Julebukk"
Zwischen Weihnachten und Neujahr verkleiden sich meist Kinder als "Julebukk", der "Weihnachtsziege", ziehen von Haus zu Haus und singen Weihnachtslieder. Dafür bekommen sie dann Süßigkeiten. Die Ziege ist ein weihnachtliches Symbol in ganz Skandinavien und geht auf alte vor-christliche germanische Traditionen zurück: Die Ziegen zogen in den nordischen Sagen den Wagen des Donnergottes Thor.
Was aber bringt einen norwegischen Pfarrer in den Nordschwarzwald? Natürlich die Liebe, erzählt er. Während des Studiums in Tübingen, zwischen 2009 und 2012, hat Pfarrer Søvde seine Frau kennengelernt.
Sie stammt aus Stuttgart und ist selbst Pfarrerin in Langenbrand. Das Paar lebte auch einige Jahre in Bad Liebenzell. Somit war Søvdes Berufung nach Höfen im März des Jahres kein Zufall. "Ich bin auf dem Land aufgewachsen und ich möchte kein Stadtpfarrer sein", erzählt er. Denn auf dem Land könne er jedes Gemeindemitglied persönlich kennenlernen, so entstünde eine enge, freundschaftliche Verbindung zur Gemeinde.
Nach den fröhlichen Gesichtern beim Seniorenadvent zu urteilen, hat er diese Freundschaft zur Gemeinde bereits gewonnen.
