Gärtnermeister Dieter Günthner (von links), Beate Gutekunst vom Bestattungsinstitut Ohngemach und Jessica Schlecht von der Gemeinde Höfen stellten die Erweiterung des gärtnergepflegten Grabfelds auf dem Höfener Friedhof vor.Foto: Helbig Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Neues Grabfeld auf dem Höfener Friedhof / Gärtner kümmern sich um die Pflege / Große Nachfrage

Auch an den Gärtnern gehe die Corona-Krise nicht spurlos vorüber, klagte Gärtnermeister Dieter Günthner am Freitag bei der Vorstellung eines neuen Grabfelds auf dem Höfener Friedhof.

Höfen. Die Lage sei für seine Branche verheerend, stellt Günthner fest. Der Blumenladen in Bad Wildbad habe schon schließen müssen. Wenn sich das noch ein paar Monate fortsetze, wisse er nicht mehr weiter.

Dritte Erweiterung

Bestattungen seien nur eingeschränkt möglich. Gedenkfeiern dürften nur im Freien und nur mit maximal 30 Leuten stattfinden, ergänzt Beate Gutekunst vom Bestattungsunternehmen Ohngemach.

Seit 2009 gibt es auf dem Höfener Friedhof ein gärtnergepflegtes Grabfeld. Aufgrund der großen Nachfrage nach dieser Bestattungsform, hat die Friedhofsverwaltung der Gemeinde Höfen gemeinsam mit der Gärtnerei Günthner aus Bad Wildbad und der Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner jetzt das gärtnergepflegte Grabfeld erweitert. Es ist schon die dritte Erweiterung der Anlage, erzählt Günthner, der 2007 diese Bestattungsform in Höfen auf den Weg gebracht hatte. Höfen war damals die erste Gemeinde mit weniger als 4000 Einwohner, die eine solche Einrichtung hatte.

Seitens der Verwaltung gab es zunächst Zweifel, ob die Fläche auch belegt werden könne, berichtet Günthner. Doch nach vier Jahren sei der erste Bereich schon voll vergeben gewesen. Auch eine Erweiterungsfläche ist mittlerweile belegt. In einem dritten Abschnitt sind jetzt 48 neue Gräber hinzugekommen. Die Grabstätten liegen in einer parkähnlichen Umgebung. Das Angebot richtet sich vor allem an diejenigen Angehörigen, die sich nicht um die Grabpflege kümmern können und wollen. Das Grab muss nur einmal bezahlt werden, und wird dann für die gesamte Laufzeit von qualifizierten Friedhofsgärtnern gepflegt. Gutekunst verwies darauf, dass man diese Leistung auch als Vorsorge schon zu Lebzeiten kaufen könne.

Es seien unterschiedliche Bestattungsformen möglich, erläutert Günthner. "Unterm Baum" kann man sich begraben lassen. Es gibt Urnen-Gemeinschaftsgräber, Sargbestattungen oder Urnengräber mit individuellem Stein sowie Gräber komplett mit Stein. Das gärtnergepflegte Grabfeld sei eine Idee der Badischen Friedhofgärtner-Genossenschaft, laufe aber auch im Württembergischen gut, erläutert Günthner: "Ich bin sehr froh, dass die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Höfen und den Bestattern so gut funktioniert." Zur Eröffnung des Grabfelds hat er 30 Gießkannen für den Friedhof mitgebracht. Die Wasserstelle ist noch nicht in Betrieb.

Der dritte Abschnitt des gärtnergepflegten Grabfelds in Höfen wird um 48 neue Gräber erweitert.

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