Ferdinand Prinz von Hohenzollern wurde von den Bräutelbuben drei Mal um den Marktplatzbrunnen getragen. Foto: Kost/Kost

Beim historischen Bräuteln auf dem Marktplatz waren im Publikum auf dem Marktplatz hochrangige Vertreter aus der Politik, der Narrenadel und sogar echter Adel vertreten.

Ehrenplätze bei Narrenvorständin Miryem Heller auf dem Festwagen nahmen Roland Wehrle als Präsident der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN), VSAN-Landschaftsvertreter René Schatz aus Obernheim und Narren-Honoratioren aus Sigmaringen und Neuhausen auf den Fildern ein . Zu ihnen gesellten sich der Tübinger Regierungspräsident Klaus Tappeser, Landrat Günther-Martin Pauli und Haigerlochs Bürgermeister Heiko Lebherz.

Ein besonderer Gast hatte sich ebenso unters närrische Volk gemischt. Es war Ferdinand Prinz von Hohenzollern.. Den dreimaligen Ritt auf der Haigerlocher Bräutelstange um den Nepomukbrunnen absolvierte der Prinz zum ersten Mal – und ohne Fehl und Tadel.

Etwa 150 „Stangenreiter“ werden bis 12 Uhr gebräutelt

Rund 150 geladene Bräutlinge und Ehrengäste dürften die Bräutelbuben am Montag zwischen und 12 Uhr um den Brunnen herumgetragen haben. Zum Kreis der zu Bräutelnden gehören alle Männer, die seit dem Bräuteln vor vier Jahren nach Haigerloch zugezogen sind, ein Haus gebaut oder geheiratet haben.

Wer sich partout vor dem Ritt auf der Stange wehrte – und das war am Fasnetsmontag gut ein Dutzend Männer – wurde von den Bräutelbuben einfach mit dem Rücken auf die Stange gelegt, dreimal um den Marktplatzbrunnen getragen und dann zum kalten Bade in den selbigen geschmissen. Manche gleich mehrfach. Auf eine närrische Konfrontation mit den Bräutelbuben hatten es vor allem ehemalige Bräutelbuben abgesehen. Auch eine Gruppe von Zwergen mitsamt Dornröschen gaben sich aufmüpfig und musste in die Schranken gewiesen werden.

Sigmaringer Vetter-Guser-Zunft zeigt ihr Bräuteln

Als sich der Uhrzeiger auf Mittag zubewegte, herrschte plötzlich noch mehr Trubel auf dem ohnehin schon lebhaften Marktplatz. Die Vetter-Guser-Narrenzunft aus Sigmaringen hielt Einzug: Voran ihr Fanfarenbläser und Trommler und mit dabei ihr Bräutelgesellen. Die zeigten, wie in Sigmaringen gebräutelt wird. Kurzzeitig drehten sogar zwei Bräutelstangen gleichzeitig ihre Runden um den Brunnen. Mit dem Ritt der beiden Zunft-Vorstände Timo Haser und Frank Graf war das Bräuteln beendet.

Bis zum Start des Umzuges „das Städtle nuff“ zum Bräutelball in der Witthauhalle sorgten die Hudelgai-Bätscher aus Hechingen für Stimmung auf dem Marktplatz. Im Umzug selbst liefen dann neben den Bräutelpaaren und der Stadtkapelle die Hästräger der Narrenzünfte Haigerloch, Sigmaringen und Neuhausen sowie die Weildorfer Storchen und die Guggenmusik „Weildorfer Notenquäler“mit.