Holger Bannasch (Zweiter von rechts) operiert im SKMH gemeinsam mit dem Personal vor Ort. Foto: Schwarzwald-Baar-Klinikum

Drei Ärzte aus der Region – Holger Bannasch, Albert Benzing und Christiane Bär-Benzing – arbeiteten für mehrere Wochen unentgeltlich im Sushma Koirala Memorial Hospital (SKMH) in der Nähe der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu.

Ein Dreierteam aus der Region leistete medizinische Hilfe in einem der ärmsten Länder der Welt.

Holger Bannasch, Direktor der Klinik für Plastische, Hand- und Ästhetische Chirurgie am Schwarzwald-Baar-Klinikum, Albert Benzing, ehemaliger Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Schwarzwald-Baar-Klinikum, und Christiane Bär-Benzing, Fachärztin für Anästhesiologie, arbeiteten für mehrere Wochen unentgeltlich im Sushma Koirala Memorial Hospital (SKMH) in der Nähe der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu.

Die Mediziner operierten kleine und große Patienten mit angeborenen oder erworbenen Defekten. Zudem vermittelten sie den Kollegen vor Ort neue Methoden.

Aus bescheidenen Anfängen große Spezialklinik geworden

„Aus sehr bescheidenen Anfängen ist das SKMH durch das ehrenamtliche, unentgeltliche Engagement vieler Menschen und durch zahlreiche Spenden mittlerweile eine große Spezialklinik geworden“, berichtet Chefarzt Holger Bannasch. „Hier wird unzähligen Menschen – darunter vielen Kindern – mit plastisch-chirurgischen Eingriffen geholfen.“ Ursache für die Defekte sind oft Verbrennungen, aber auch angeborene Fehlbildungen oder Tumore.

Hauptarbeit leisten einheimische Ärzten

Der Chefarzt erläutert: „Die Hauptarbeit wird in erster Linie von einheimischen Ärzten auf sehr beachtlichem Niveau geleistet. Diese konnten sich durch langjährige Präsenz zumeist deutscher Ärzte auf unterschiedliche Disziplinen spezialisieren. So gibt es unter anderem nepalesische Anästhesisten, Plastische Chirurgen sowie Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen. Diese Nachhaltigkeit ist das größte Pfand des Hospitals – und das gilt es weiterzuentwickeln. Daher sind immer wieder Besuche sinnvoll, um sich auszutauschen und neue Methoden zu vermitteln.“

Seit über zehn Jahren regelmäßig mehrere Wochen vor Ort

Christiane Bär-Benzing arbeitet bereits seit über zehn Jahren regelmäßig mehrere Wochen im SKMH. Ihr Mann Albert Benzing ist verstärkt in die administrative Leitung und Koordination des Hospitals eingebunden. Beide ermunterten Holger Bannasch, sie bei einem Einsatz zu begleiten, da von Seiten der nepalesischen Chirurgen der Wunsch nach mehr Expertise für moderne mikrochirurgische Gewebsverpflanzungen geäußert worden war. „Zusammen mit den Chirurgen vor Ort haben wir geeignete Patienten für komplexe Eingriffe identifiziert und nach gründlicher Vorbereitung gemeinsam operiert“, erzählt Bannasch.

Arbeiteten im November ehrenamtlich im Sushma Koirala Memorial Hospital in Nepal (von links): Albert Benzing, Christiane Bär-Benzing und Holger Bannasch. Foto: Schwarzwald-Baar-Klinikum

Er betont: „Im Vordergrund stand das Teaching und nicht die Selbstdarstellung – das hat unheimlich Spaß gemacht. Abgerundet wurde das Ganze durch zahlreiche Vorträge und Fallbesprechungen, so dass wir die Kompetenz der Ärzte vor Ort sichtbar stärken konnten.“

Unheimlich bereichernde Begegnungen

Im kommenden Jahr will sich Holger Bannasch erneut dem Ehepaar Benzing anschließen und im SKMH arbeiten. „Die menschlichen Begegnungen sind unheimlich bereichernd gewesen. Ich habe selbst mindestens genauso viel gelernt, wie ich vermitteln konnte“, blickt der Chefarzt zufrieden zurück.

Das SKMH
 wurde 1997 als erste Spezialklinik für Plastisch-Rekonstruktive Chirurgie in Nepal durch den gemeinnützigen Verein Interplast Germany in Kooperation mit dem nepalesischen Partner Sushma Koirala Memorial Trust gegründet. Das Hospital behandelt mittellose Patienten kostenlos und trägt sich fast ausschließlich aus privaten Geld- und Sachspenden. Wer diese Arbeit unterstützen möchte, kann dies unter folgendem Spendenkonto tun: Kreissparkasse Köln, IBAN: DE73 3705 0299 0000 0928 01, SWIFT-BIC: COKSDE33. Mehr Informationen gibt es unter www.nepalhospital.de.