Knapp 20 Personen verfolgen den Vortrag interessiert. Foto: Terkowsky

Beim Treffen der Abteilung Industrie des Oberndorfer Handels- und Gewerbevereins war dieses Mal die Firma Ätztechnik Herz in Epfendorf der Gastgeber. Schwerpunktthema war Energieversorgung. Die Führungskräfte aus der Oberndorfer Industrie waren beeindruckt von der eingesetzten Technik.

Mindestens einmal im Jahr versuche man sich zu treffen, erzählt Ronny Mowitz, der Leiter der Abteilung Industrie des Handels- und Gewerbevereins (HGV) Oberndorf. Neben dem allgemeinen Netzwerkgedanken möchte man bei diesen Treffen auch immer ein Thema vertiefen. Ende vergangener Woche versammelten sich die Mitglieder bei Ätztechnik Herz in Epfendorf. Schwerpunktthema war die Energieversorgung.

„Nur durch ein großes Netzwerk bekommt man was bewegt“, sagt Mowitz, und darum seien Treffen dieser Art besonders wichtig. Manchmal lade man zu den Themen einen Gastredner ein. Aber in puncto Energieversorgung und -management sei Ätztechnik Herz ein hervorragendes Beispiel.

Herz ist stolz auf „Werk 2“

Sichtlich stolz auf sein 2016 fertig gestelltes „Werk 2“ zeigt sich Geschäftsführer Steffen Herz, der an diesem Tag Fachmann zum Thema Energie ist. Und so steigt er nach einer kurzen Vorstellung seines Unternehmens direkt ins Thema ein.

Die bei Herz hergestellten Präzisionsbauteile und Komponenten findet man in den verschiedensten Anwendungsbereichen, erzählt er. Dazu gehören Optik, Elektronik, Medizintechnik, Luft- und Raumfahrt und Automotive.

Fokus auf Nachhaltigkeit gesetzt

Jedoch könne man „mit Standardprodukten am Produktionsstandort Deutschland keinen Blumentopf gewinnen“, so Herz. Daher sei ihm als Geschäftsführer eines technologiegetriebenen Unternehmens beim Bau des neuen Firmengebäudes wichtig gewesen, einen besonderen Fokus auf die Themen Nachhaltigkeit und Energie bei seiner „Fabrik von morgen“ zu legen.

Dementsprechend habe er sich bereits 2015, als Energiekosten noch gut planbar waren, für den Bau einer Wärmepumpe und Pelletheizung entschieden. Auch die Bauweise sollte den Energiebedarf des neuen Gebäudes senken. Zusätzlich wurde die Strom- und Wärmeversorgung aller Firmengebäude digitalisiert und lässt sich in Echtzeit am Bildschirm nachverfolgen.

PV: „Ernüchternde Bilanz“

Nachträglich hat er auch noch das Dach von „Werk 2“ mit einer Photovoltaik-Anlage ausstatten lassen. Allerdings mit einer, wie Herz es nennt, „ernüchternden Bilanz“. Zwar sei es toll, wenn man den eigenen Strom erzeugt, aber wenn man die Menge, die man einspeist zum mehr als dreimal höheren Preis wieder einkaufen muss, dann stimme das Gleichgewicht nicht. Und entsprechende Speichertechnologien seien zum heutigen Zeitpunkt zu unrentabel.

Räume voll mit Elektronik und Rohren

Das Ausmaß und die Komplexität wird bei einer Betriebsbesichtigung deutlich. Ein Raum beherbergt große Kästen mit der Steuerungselektronik. Der Raum in dem die Wärmepumpe steht ist voller Ventile und sauber angeordneter Rohre. In einem dritten Raum stehen die zwei großen Pelletheizungen.

Doch nicht nur Umwelt und Rentabilität zählen, auch die Sicherheit und eine geringere Brandgefahr spielen eine Rolle. Durch das System könne man alle Anlagen mittels Wasser auf Betriebstemperatur halten und müsse nicht auf elektronische Wärmeerzeugung zurückgreifen.