Besucher genießen die gemütliche Atmosphäre auf dem für den Verkehr gesperrten Kreisverkehr. Foto: Hübner

Regen Zuspruch erfuhr das zweite Heugausfest, jedenfalls solange das Wetter mitspielte. Ein Regionalmarkt, lokal produzierte Köstlichkeiten, Gaststars und die Heugausspiele lockten Besucher an.

St. Georgen - Der Samstag ging recht regnerisch los, wovon sich aber die Bands "Spiggi" und "Luft & Blech" mit ihrer Blasmusik nicht abschrecken ließen. Auf den Bühnen an Rathaus und Kreisverkehr präsentierte der Trachtenmusikverein Langenschiltach die St. Georgener Tracht und erklärte dabei, dass Frauen vor der Heirat den roten Rosenhut trugen, danach den schwarzen und dass die farbenfrohe, drei bis fünf Kilogramm wiegende evangelische Scheppel von nur zwei Schnüren am Kopf gehalten wird.

Am Samstag fanden auch die Heugausspiele statt, bei denen sich kleine wie große Besucher unter anderem beim Beladen eines Heuwagens, Eiersuchen oder Kuhmelken maßen. Der Wettbewerb wurde durch starke Regengüsse beeinträchtigt, verzeichnete aber trotzdem genug Teilnehmer, so dass den Siegern die Hauptpreise, für Erwachsene eine Feuerschale im Wert von 700 Euro, für Kinder zwei Jahresabos des Klosterweihers, und kleinere Preise überreicht werden konnten. Angesichts des Regens retteten sich viele Besucher unter Vordächer, während Blasmusik und Bergstadtfetzer musikalisch für Stimmung sorgten.

Trachtenverein präsentiert sich

Am Sonntag war der Trachtenverein St. Georgen zugegen und unterhielt Gäste bei schönstem Sonnenschein mit Liedern der Glockengruppe, außerdem zeigte die Kindertanzgruppe ihr Können. Auch dabei gab es Geschichtliches zu erfahren, beispielsweise dass der Rosenhut in diesem Jahr 225 Jahre alt wird und dass zum Erlernen der dafür nötigen Technik ursprünglich Flechter aus Südtirol in den Schwarzwald geholt wurden.

Interessante Produkte bot der Lokalmarkt, wobei am Sonntag noch einige Händler mehr vor Ort waren. Angeboten wurden zum Beispiel ein "Zinkenwurzler"-Brot, Stelen aus Treibholz, Kuckucksuhren im Glas oder Metallskulpturen. Dem Zeitgeist entsprechend bot ein Stand Produkte vom Wertstoffhof, die per "Upcycling" zu kleinen Kunstwerken umgearbeitet worden waren. An weiteren Ständen gab es Alpakaseife, deren Wolle tatsächlich von Tieren stammt, die in St. Georgen gehalten werden, oder Käse eines örtlichen Biolandhofs, dazu Hirsch-, Reh- und Wildschweinsalami, Bio-Fruchtessige und Speiseöle, Weine und Whisky aus dem Schwarzwald.

Aktuelle Automodelle und Traktoren zu sehen

Ebenfalls zu sehen waren aktuelle Automodelle und Traktoren. Das Essensangebot orientierte sich an vergangenen Zeiten. So gab es zum Beispiel Dünnele mit Speck und Zwiebeln, Striebele oder Stockbrot.

Für Stimmung sorgten an den beiden Tagen mehrere Gaststars. Die "Kächele’s" brachten das Publikum mit Einblicken in ihr Eheleben oder die "komplizierte Angelegenheit des Hausputzes" zum Lachen, während der badische Liedermacher "De Hämme" alias Helmut Dold Lieder wie den "Muggeseggelle-Blues" zum Besten gab. "De Schwarzwälder Bur" alias Niklaus König, Karl-Heinz Dünnbier und "Hillu’s Herztropfen" hielten die Besucher ebenfalls bei Laune. Schließlich lockten bei einem verkaufsoffenen Sonntag einige Einzelhändler des Handels- und Gewerbevereins Besucher mit großzügigen Preisnachlässen. Schon zuvor hatte sich der Bärenplatz zusehends mit Zuschauern gefüllt, die das schöne Wetter zum Bummeln und Genießen der Darbietungen genutzt hatten.