Soll ich wirklich einsteigen? Die Gefühle fahren Achterbahn. Foto: Ralf Graner

Viele Eltern dürften mitfühlen: Kürzlich saß der Nachwuchs noch im Kinderwagen – plötzlich sitzt er am Steuer. Das kann doch nicht sein?? Wir plaudern in unserer Glosse aus dem Nähkästchen.

Rottweil - Was das "Kinder haben" so mit sich bringt, darauf wird man ja in keinster Weise vorbereitet. Am Anfang glaubt man noch, das Gröbste wäre vorbei, wenn sie selber essen können und nachts durchschlafen. Dann stolpert man durch diverse Schulstufen und allerhand Teenager-Krisen, gewöhnt sich daran, dass die lieben Kleinen irgendwann nachts durchgehend wach bleiben (und das auch noch auswärts) und jammert darüber, dass man ständig Mama-Taxi spielen muss.

Ich bin noch nicht so weit

Jetzt haben wir die nächste Stufe erreicht – und die schafft mich echt. Kind 1 hat den Führerschein! Sitzt also am Steuer (!) eines Autos, das ganz schön schnell fahren kann, wenn man aufs Gas drückt. Hilfe! Das Kind saß doch kürzlich noch hinten im Kindersitz...? Und auf einem roten Bobby Car mit Qietsche-Hupe!

Allein der Anblick meines "Babys" hinter einem echten Lenkrad treibt mir jetzt den Schweiß auf die Stirn. Ich fühle mich wie im Science Fiction Film. Irgendwas ist hier surreal. Ich suche verzweifelt die Pedale im Fußraum, um im Notfall bremsen zu können. Mist - keine da auf der Beifahrerseite. Erstaunlicherweise fährt das Kind, wie man so fahren soll. Schön in der Spur, stoppt an roten Ampeln, Rechts vor Links wird beachtet. Und das Kind blinkt öfter als ich! Wow.

Danach bin ich trotzdem fix und fertig. Kurzum: Ich glaub, ich bin mental einfach noch nicht so weit. Kann ich bitte wieder Taxi spielen?