Das Unternehmen Help Tech hat in enger Kooperation mit der israelischen Firma OrCam die smarte Vorlesebrille „OrCam“ eingeführt. Foto: Help Tech

Die Firma Help Tech feiert am Wochenende ihr 30-jähriges Firmenjubiläum. Technologischen Lösungen erleichtern den Alltag für blinde und sehbehinderte Menschen. Der Standort in Nordstetten ist mittlerweile ein kleines Technologiezentrum geworden.

Die Firma Help Tech hat sich über die Jahrzehnte zu einem international führenden Anbieter von technologischen Lösungen für blinde und sehbehinderte Menschen entwickelt.

„Es ist unsere Mission, durch innovative technische Lösungen die Lebensqualität für blinde und sehbehinderte Menschen zu verbessern“, betont Help Tech-Geschäftsführer und Inhaber Siegfried Kipke.

Das Kernprodukt Das Kernprodukt, der bei Help Tech (früher Handy Tech) entwickelten und produzierten Produkte, sind die Braillezeilen. Mit diesen elektronischen Punktschriftausgabegeräten wird für blinde Menschen der Zugang zur Schriftsprache ermöglicht. Mit der neuesten Innovation „Activator“ ist Help Tech die Verschmelzung von Braillezeile und Smartphone gelungen. Über internationale Händler werden die Help Tech Braillezeilen in 22 Ländern vertrieben.

So fing alles an Das Streben nach Technologien, um mit Braillezeilen die Punktschrift dynamisch umzusetzen, geht bereits bis in das Jahr 1974 zurück. Ingenieur Klaus Peter Schönherr hat 1974 das erste Patent für eine Braillezeile eingereicht. In Horb wurde die weltweit ersten Braillezeile entwickelt und produziert.

Der Firmensitz von Help Tech in Horb- Nordstetten ist zum kleinen Technologiezentrum geworden.

Bis heute zeichnen sich die Braillezeilen von Help Tech durch herausragende Innovationen aus. So bietet Help Tech die patentierte berührungsempfindliche Braillezeile an. „Das ist vergleichbar mit dem technologischen Schritt vom Bildschirm zum Touchscreen. Ohne diesen Schritt wäre ein Smartphone undenkbar“, so Kipke.

Beratungszentren in Köln, Marburg, Stuttgart, Hamburg und Berlin

Viele der Kundenberater in den Beratungszentren in Köln, Marburg, Stuttgart und neu auch in Hamburg und Berlin, sind selbst erblindet und nutzen die Hilfsmittel im täglichen Leben. Nach der Beratung und Erprobung der Hilfsmittel werden diese von Augenarzt oder Augenärztin verordnet. Als Vertragspartner der Krankenkassen übernimmt Help Tech die komplette Abwicklung und Abrechnung mit den Krankenkassen.

So geht es in der Geschäftsführung weiter Für Kipke ist das 30-jährige Jubiläum eine Zäsur. Er wird sich aus der operativen Führung, aus dem täglichen Kundenkontakt, zurückziehen. Im Unruhestand wird Kipke noch einige Entwicklungsprojekte, überwiegend in Eigenregie, durchführen.

Marc Züfle folgt auf Siegfried Kipke

Mit Marc Züfle hat Kipke bereits vor sieben Jahren einen kompetenten Nachfolger für die Geschäftsführung gefunden. „Gemeinsam haben Marc Züfle und ich in den letzten Jahren die Help Tech GmbH sehr erfolgreich umgestaltet und weiter ausgebaut“, sagt Senior-Geschäftsführer Kipke.

Kooperation mit israelischer Firma In enger Kooperation mit der israelischen Firma OrCam hat Help Tech die smarte Vorlesebrille OrCam in Deutschland eingeführt (www.orcam.de). Über ein enges Händlernetz von über 200 Optikern, vermarktet Help Tech die OrCam bundesweit.

Blinde und Sehbehinderte arbeiten bei Help Tech

Blinde und Sehbehinderte sind Teil des Help Tech-Teams. In allen Bereichen sind die blinden Experten der Help Tech im Einsatz. Auf den Kundensupport durch blinde Mitarbeiter, welche die Hilfsmittel täglich nutzen, ist Help Tech besonders stolz.

Innovative Firmen als Untermieter Help Tech hat dem Startup Unternehmen „hTRIUS“ eine Heimat gegeben und deren Entwicklung maßgeblich unterstützt. „hTRIUS“ (www.htrius.com ) bietet unter dem Slogan „Kraft zum Anziehen“ patentierte Exoskelett-Lösungen an.

Mit diesen Exoskeletten können Menschen in der Produktion, Lager aber auch in der Pflege schwere körperliche Arbeiten rückenschonend ausüben. „Ein wichtiger Meilenstein ist mit der Zulassung des BionicBacks als Hilfsmittel, erreicht worden“, so Züfle. Beim Jubiläum gibt es die Möglichkeit die Exoskelette auch selbst zu testen.

Die Braillezeile Activator mit der HelpTech+ App

Mit den weiteren Firma „EFU Engineering für Umwelttechnik“ (www.efu-gmbh.de) und „FLP“ Media (www.flpmedia.de) als weitere Untermieter hat sich das Firmengebäude der Help Tech zu einem kleinen Technologiezentrum entwickelt.

Das Festprogramm

Wo und wann
Am Freitag und Samstag, 12. und 13. April, jeweils 11 bis 17 Uhr, sind Besucher aus der Nachbarschaft und der Region in die Firmenzentrale in der Brunnenstraße 10 eingeladen, den Festtag mitzufeiern.

Das kann man erleben
Neben einem Festzelt mit Bewirtung erwartet die Besucher ein buntes Festprogramm. Dazu gehören Firmenführungen und Vorträge zum Arbeitsfeld von Help Tech, die Herstellung von technischen Hilfsmitteln für blinde und sehbehinderte Menschen und die Beratung zu deren Gebrauch. Neueste sowie historische Hilfsmittel werden vor Ort präsentiert. Zudem können sich sehende Besucher in die Welt der Menschen mit Seheinschränkungen „einfühlen“: durch das Ertasten von Gegenständen und dem Ausführen einfacher Alltagstätigkeiten im Dunkeln oder dem Orientieren mit einem Blindenstock. Auch wird Blindenführhund Lando zeigen, was er kann. Auf der Spielwiese mit Hüpfburg warten Spiel und Spaß nicht nur auf die kleinen Gäste. Bei Hau den Lukas, Fußballdart und beim Entenangeln können sich Groß und Klein in Geschicklichkeit und Kräften messen. „Kraft zum Anziehen“ gibt es auch am Infostand zum Bionic Back, einem Exoskelett, dass den Rücken zusätzlich stabilisiert und bei körperlich anstrengenden Arbeitsprozessen entlastet. Das gesamte Jubiläumsprogramm ist nachzulesen unter www.helptech.de/30-jahre-jubilaeum.