Rettungskräfte suchen am Sonntagnachmittag im überfluteten Taubergießen bei Rust nach den beiden mit einem Schlauchboot gestrandeten Menschen – wegen der Strömungen ein anspruchsvoller Einsatz. Foto: Gemeinde

Großeinsatz: Einige Keller in Rust laufen voll

Rust - Es sind turbulente Zeiten für die Feuerwehr und den Rettungsdienst in Rust. Das Hochwasser hält die Einsatzkräfte auf Trab, hinzu kam die kuriose Rettungsaktion auf dem Rhein. Bürgermeister Klare dankt allen Helfern für ihren Einsatz.

Mit einer "besseren Luftmatratze", so die Auskunft der Gemeinde Rust, war eine 55-jährige Frau mit ihrem Sohn auf dem Altrhein unterwegs (wir berichteten) und musste gerettet werden. Ein solches Gefährt sei "generell nicht geeignet", erklärte Mirko Masen, Pressesprecher der Gemeinde, auf Anfrage der Lahrer Zeitung. Im Taubergießen sind Kanu- und Ruderboottouren prinzipiell erlaubt, jedoch nicht mit einem günstigen Schlauchboot, mit dem sich die zwei Waghalsigen selbst in Gefahr brachten. Erschwerend kommt hinzu, dass die Wasserstrecken wegen des Hochwassers im Augenblick gesperrt sind und dies auch klar gekennzeichnet ist. Was sich die beiden bei ihrer Aktion dachten, bleibt auch für die Gemeinde ein Rätsel.

Einige Keller standen unter Wasser

Für die Einsatzkräfte sei es ein belastender Einsatz gewesen, berichtete Masen. Sie hätten von starken Strömungen gesprochen. Insgesamt 106 Helfer von Feuerwehr, THW und Rettungsdienst waren am Sonntag zur Rettung ausgeschwärmt. Laut Feuerwehr ist die letzte Rettung aus dem Taubergießen bereits fünf Jahre her. Dementsprechend ist die Gemeinde froh, dass alle Beteiligten "mit einem blauen Auge davongekommen" sind.

Doch nicht nur im Taubergießen war der Einsatz der Feuerwehr gefragt. Nachdem der Deutsche Wetterdienst für den vergangenen Mittwoch eine Niederschlagsmenge von mehr als 70 Liter pro Quadratmeter prognostiziert hatte, wurden umgehend zahlreiche Maßnahmen eingeleitet, um die Wassermenge sowie die Fließgeschwindigkeit der Alten Elz zu redu-zieren. Aufgrund des Starkregens und des immer stärker drückenden Grundwassers konnte dennoch nicht verhindert werden, dass zeitweise einige Keller unter Wasser standen. Auch das Untergeschoss der Ruster Gemeinschaftsschule war am vergangenen Wochenende davon betroffen. Durch das Hochwassermanagement der Gemeinde sowie den engagierten Einsatz der Freiwilligen Ruster Feuerwehr konnten gravierende Schäden jedoch verhindert werden.

"Unsere Feuerwehr war die letzten Tage durchgängig im Hochwassereinsatz. Die Einsatzkräfte haben die Lage absolut professionell abgearbeitet. Das gilt auch für die große Unterstützung aus der gesamten Raumschaft. Ein herzliches Dankeschön gilt allen Helferinnen und Helfern, die unermüdlich und oft an der Belastungsgrenze ihren Dienst für das Gemeinwohl geleistet haben", lobt Bürgermeister Kai-Achim Klare die Einsatzkräfte in einer Pressemitteilung der Gemeinde ausdrücklich.

So verlief der Rettungseinsatz

Die 55-jährige Frau und ihr 24-jähriger Sohn waren laut Polizei in einem Schlauchboot auf dem Altrhein unterwegs und verhingen sich in einem stark bewachsenen Wasserweg. Die Havarierten wurden zunächst mit einem Polizeihubschrauber ausfindig gemacht und schließlich per Boot an Land gebracht. Die Mutter wurde vorsorglich ins Krankenhaus eingeliefert. Im Einsatz waren 106 Helfer dazu mehrere Rettungsboote sowie ein Rettungshubschrauber.