Groß ist das Interesse an der Otto-Wolf-Ausstellung im kunst raum rottweil im Dominikanermuseum. Foto: Siegmeier

Im Dominikanermuseum wurde die Ausstellung „Otto Wolf – Ein Rottweiler Original“ eröffnet. Besucher zeigen großes Interesse.

Der Name Otto Wolf ist mit der Rottweiler Fastnacht eng verknüpft. So stammt etwa der Text des Narrenmarsches aus seiner Feder, zudem hat er das „Narrensprüngle“ im Stadtmuseum geschaffen und manches mehr. Doch wer war dieser Otto Wolf eigentlich? Wie hat er gelebt? Womit hat er sein Geld verdient?

All dies wurde nun für die Ausstellung im „kunst raum rottweil“ im Dominikanermuseum detailliert aufgearbeitet. Museumsleiterin Martina Meyr und ihr Team haben mit Helmut Kleiter und Uli Hezinger eine Ausstellung konzipiert, die vielfältige und ganz neue Einblicke in das Leben des Rottweiler Originals gibt.

Viele Leihgaben

Die Schau beeindruckt durch die Vielzahl an Leihgaben. 24 Leihgeber haben Exponate zur Verfügung gestellt. „Ohne die Unterstützung von Uli Hezinger und Helmut Kleiter sowie der Narrenzunft und der Narrhalla, hätten wir das nicht hinbekommen“, lobte die Museumsleiterin bei der Eröffnung der Schau.

Das Interesse war enorm und das Dominikanermuseum vermutlich schon lange nicht mehr so gut besucht. Dass Meyr und ihr Team die Ausstellung „so ganz ohne städtisches Budget“, wie sie sagte, dafür aber mit der Unterstützung großzügiger Sponsoren, auf die Beine gestellt haben, das beeindruckt ebenfalls.

Otto Wolf begrüßt am Eingang persönlich

Schon am Eingang werden die Besucher von Otto Wolf „persönlich“ willkommen geheißen. Gut gelaunt und mit knitzem Blick empfängt er lebensgroß, auf einer durchsichtigen Kunststoffplatte abgebildet, „seine“ Gäste, die dann auch gleich eine Menge aus seinem Leben erfahren – nicht nur an der Hörstation, sondern auch in den zahlreichen Vitrinen sind Zeugnisse seines Lebens und Wirkens zu sehen, darunter eine Vielzahl an Fotos.

Im heutigen Café Känzele

Otto Wolf wurde 1869 in Rottweil geboren und absolvierte eine Lehre als Polsterer und Tapezierer. Er besuchte die Zeichenschule von Otto Hölder. Wie viele andere Rottweiler auch, wanderte er 1892 nach Amerika aus, kehrte allerdings zwei Jahre später, völlig mittel- und obdachlos, nach Europa zurück. Er wanderte quer durch Deutschland, zurück nach Rottweil. Nach Jahren in Freiburg übernahm er dann das Geschäft seines Lehrmeisters in der Hochmaiengasse – dem heutigen Café Känzele.

Die zahlreichen Exponate in der Schau geben ganz vielfältige Einblicke in das Lebens Wolfs. Neben alten Rechnungen, Familienfotos und Bildern, sind auch das Otto-Wolf-Rössle und die Ausruferuniform zu sehen, die er 1911 nach der Ausruferuniform seines Großvaters Ignaz Kammerer rekonstruiert hatte. Zudem gibt es viele Zeugnisse seines Engagements für Narrenzunft und Narrhalla. „Da er ein echter Sammler war, hat er aber auch für unser Stadtmuseum einen ordentlichen Grundstock an Exponaten zusammengetragen“, beschreibt Meyr das weitere Engagement Wolfs.

Nicht nur die Fasnet

Otto Wolf starb 1951 nach kurzer Krankheit im Alter von 82 Jahren. Er hinterließ 190 Bilder und Collagen – nicht nur zur Fastnacht.

Oberbürgermeister Christian Ruf dankte dem Museumsteam, „das mit großem Engagement außerhalb der regulären Ausstellungen dieses neue Projekt realisiert hat“. Er betonte, dass die Kooperation mit der Narrhalla sowie der Narrenzunft Rottweil eine „inhaltliche Bereicherung sowie personelle Unterstützung“ gebracht habe. „An dieser Stelle möchte ich vor allem das Verdienst von Uli Hezinger und Helmut Kleiter hervorheben. Ohne die unermüdliche Recherche, Objektauswahl und tatkräftige Mithilfe beim Aufbau wäre die Ausstellung über Otto Wolf nur schwer umsetzbar gewesen“, würdigte Ruf das Engagement.

Auch Narrenmeister Christoph Bechtold und Gunnar Wilde, stellvertretender Oberelfer der Narrhalla, überbrachten ihre Grüße und den Dank für die Ausstellung.

Die Ausstellung im „kunst raum rottweil“ im Dominikanermuseum ist noch bis zum 18. Februar, dienstags bis sonntags, von 10 bis 17 Uhr im Dominikanermuseum zu sehen.